Schöners Kritik an Bahn und Land

Homburg. An vorweihnachtlicher Symbolik für die offizielle Präsentation des energetisch sanierten Homburger Hauptbahnhofs am Montagnachmittag fehlte es nicht: Als Geschenk des Nikolaus' hätte man es bezeichnen können. Oder als großer Bahnhof für den Bahnhof, immerhin hatte sich mit Simone Peter sogar die Landesministerin in Homburg eingefunden

 Bahnhofsmanager Hartmut Fries, Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, Susanne Kosinky, Leiterin Regionalbereich Mitte der Bahn AG, Ministerin Simone Peter und Udo Wagner, Konzernbevollmächtiger Saarland der Bahn (von links), im sanierten Bahnhofsgebäude. Foto: Thorsten Wolf

Bahnhofsmanager Hartmut Fries, Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, Susanne Kosinky, Leiterin Regionalbereich Mitte der Bahn AG, Ministerin Simone Peter und Udo Wagner, Konzernbevollmächtiger Saarland der Bahn (von links), im sanierten Bahnhofsgebäude. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. An vorweihnachtlicher Symbolik für die offizielle Präsentation des energetisch sanierten Homburger Hauptbahnhofs am Montagnachmittag fehlte es nicht: Als Geschenk des Nikolaus' hätte man es bezeichnen können. Oder als großer Bahnhof für den Bahnhof, immerhin hatte sich mit Simone Peter sogar die Landesministerin in Homburg eingefunden. Auch sinnig: Alle Signale auf grün, was gleich doppelt passen würde, immerhin soll durch die energetische Sanierung des Empfangsgebäudes der Energieverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden.Dass es aber am Ende für alle Beteiligten nicht allzu kuschelig wurde, dafür sorgte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner. Dem fiel die Aufgabe zu, für die Stadt die Sanierung gut zu finden - was er auch tat, wie nicht anders zu erwarten: "Ein toller Tag für Homburg."

Doch Schöner nutzte die Gelegenheit ebenfalls dazu, den Verantwortlichen bei Land und Bahn einiges in die Aufgabenbücher zu schreiben. Schon lange ist bekannt, dass Schöner mit vielen Dingen rund um den Bahnhof nicht zufrieden ist, sei es die Parksituation auf dem Vorplatz, der Zustand des Güterbahnhofes, die Abkoppelung vom Schienenschnellverkehr. Und so mussten und durften sich Simone Peter und der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für das Saarland, Udo Wagner, einen Katalog von Mahnungen und Forderungen von der Homburger Stadtspitze anhören. "Ich gebe an einem solchen Tag auch gerne den Knecht Ruprecht", spielte Schöner auf das Datum 6. Dezember an, und wurde dann konkret: "Es gibt im Saarland zwei oberzentrale Funktionen. Die eine hat die Landeshauptstadt Saarbrücken, die andere Homburg als Kreisstadt mit seinem Universitätsklinikum. Dem muss auch der Hauptbahnhof Rechnung tragen. Dem muss auch die Verkehrsanbindung gerecht werden. Und mit der sind wir nach wie vor nicht zufrieden." Das Reizthema hierbei: die fehlende ICE-Anbindung.

Schöner: "Ich würde mir wünschen, wenn der ICE mit dem Namen "Homburg", den es ja gibt, auch in Homburg halten würde." Ebenfalls auf Schöners Liste der kleinen und großen Sünden: eine bürgerfreundliche Umsetzung des Parksystems am Bahnhof Homburg. "Auch hier sind wir nicht wirklich zufrieden. So haben wir als Regionalbahnhof nicht genügend Parkplätze für die Kunden." Auch sei die Logistik um die Parkfläche mit Blick auf Sicherheit und Nutzungskomfort nicht befriedigend. Und damit war Schöner noch nicht am Ende mit seiner Interpretation des Knecht Ruprecht. Unterschiedliche Fahrpreisgestaltungen im Grenzgebiet zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz oder auch die aus Sicht der Stadt unbefriedigende Liegenschaftssituation rund um den Bahnhof treiben ihn um. "Das Außengelände muss in einen Zustand gebracht werden, wie es der Bahnhof und die Stadt verdient haben." Hier signalisierte Schöner deutlich die Bereitschaft der Stadt. Mit Blick auf den Güterbahnhof packte Schöner dann noch einmal die Rute aus, als er von einem "Schandfleck" sprach, den es "zu verbessern gilt".

Auf einen Blick

Mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro wurde der Homburger Hauptbahnhof im Bereich des Empfangsgebäudes energetisch saniert. Dabei wurden unter anderem die Fassade und das Dach gedämmt, das fernwärmeleitende Rohleistungssystem überprüft und neue Fenster eingebaut. Zusätzlich wurden die Bahnsteigdächer saniert. 2,8 Millionen Euro stammen dabei aus dem Konjunkturprogramm des Bundes, etwas über 200 000 Euro musste die Bahn selbst finanzieren. Mit der energetischen Sanierung soll der Energieverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden. thw

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