Schnellere und bessere Hilfe, wenn der Pflegefall die Familie lähmt

Homburg. Der saarländische Sozialminister Gerhard Vigener (CDU) zeigte sich euphorisch: "Ich kann nur sagen: weiter so! Das ist eine gute Geschichte geworden." Anlass für so viel Überschwang war der neue Pflegestützpunkt in Homburg, der gestern in der Kreisverwaltung offiziell aus der Taufe gehoben wurde

 Viele Menschen sind im Alter auf Pflege angewiesen. Foto: Engel&Seeber

Viele Menschen sind im Alter auf Pflege angewiesen. Foto: Engel&Seeber

Homburg. Der saarländische Sozialminister Gerhard Vigener (CDU) zeigte sich euphorisch: "Ich kann nur sagen: weiter so! Das ist eine gute Geschichte geworden." Anlass für so viel Überschwang war der neue Pflegestützpunkt in Homburg, der gestern in der Kreisverwaltung offiziell aus der Taufe gehoben wurde. Faktisch bereits seit Januar aktiv, mussten noch die Unterschriften der Vertreter von Land, Saarpfalz-Kreis und Pflegekassen unter den Kooperationsvertrag gesetzt werden. Sie werden sich auch die Kosten in Höhe von etwa 260 000 Euro pro Jahr teilen. "Ich begrüße sehr, dass wir jetzt diese konzentrierte Form der Beratung haben", sagte Landrat Clemens Lindemann. Zuvor seien die Kontaktstellen für pflegebedürftige Menschen auf verschiedene freie Träger aufgesplittet gewesen. Jetzt gebe es für die etwa 4000 Pflegebedürftigen im Kreis alle Informationen aus einer Hand. "Dadurch wird es leichter und schneller, vernünftige Lösungen zu finden." Möglich, aber auch erforderlich, macht dies die letztjährige Pflegereform der Bundesregierung. Da Pflegebedürftige seit dem 1. Januar einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Hilfe und Unterstützung durch einen Berater haben, müssen deutschlandweit entsprechende Informationsstellen eingerichtet werden. Im Saarland wurde mit dem Pflegestützpunkt Homburg bereits die dritte dieser Einrichtungen in Betrieb genommen - damit ist das Saarland unter den Spitzenreitern bei der Umsetzung der flächendeckenden Versorgung, so Minister Vigener.Der Pflegestützpunkt in Homburg bietet die Vermittlung von Hilfen und die individuelle Begleitung von Betroffenen an. Das dreiköpfige Team rekrutiert sich aus Mitarbeitern des bisherigen Seniorenbüros. Bis Mitte Mai sollen drei Fachleute des Verbands der Ersatzkassen (VDEK) hinzustoßen. Gemeinsam will man unter anderem bei der Suche nach Pflegediensten oder -einrichtungen helfen. Ältere Menschen sollen zudem dabei unterstützt werden, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben, betonte Armin Lang, Saarland-Chef des VDEK. Um dies zu erreichen, müsse auch der Ausbau nachbarschaftlicher Netzwerke gefördert werden: "Die Familien werden immer kleiner - und Freunde und Nachbarn dadurch wichtiger." ith

Auf einen BlickIm Saarland werden insgesamt acht Pflegestützpunkte eingerichtet, einer pro Landkreis und drei im Regionalverband Saarbrücken. Der Pflegestützpunkt Homburg ist erreichbar montags bis donnerstags 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15.30 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr. Telefon: (068 41) 104 243 oder 104 244 oder 104 251. ith

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