Schnee an Silvester auf dem Schlossberg

Homburg · Feuerwerk, Böller und gutes Essen gehörten in Homburg und in den Stadtteilen zum traditionellen Wechsel ins neue Jahr. Viel los war auf dem historischen Marktplatz, auf dem verschneiten Schlossberg und in den Kneipen. Für die Polizei und die Feuerwehr verlief der Jahreswechsel relativ friedlich.

 Der verschneite Schlossberg bot in der Silvesternacht in Homburg eine malerische Kulisse für das farbenfrohe Feuerwerk, das weithin zu sehen war. Fotos: Sebastian Dingler

Der verschneite Schlossberg bot in der Silvesternacht in Homburg eine malerische Kulisse für das farbenfrohe Feuerwerk, das weithin zu sehen war. Fotos: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

"Wir sind seit halb sieben im Dienst und hatten bisher nur zwei Einsätze", erklärte gegen halb zwei Uhr in der Silvesternacht die Polizeiinspektion Homburg . Ruhig und entspannt sei der Abend verlaufen. Auch auf dem Schlossberg ging es trotz lauten Geböllers friedlich zu. Auf den beschneiten Wegen waren viele Homburger zum höchsten Punkt der Innenstadt gekommen, um dem großen Feuerwerk beizuwohnen. Zunächst behinderte erst leichter Nebel die Sicht, und als es dann um Mitternacht richtig losging, kamen die Rauchschwaden der Raketen hinzu und verdichteten die weiße Nebelsuppe. Schade, denn eine klare Sicht auf die Stadt wäre sicher ein farbenfroher Anblick gewesen. So konzentrierten sich die Blicke der zahlreichen Anwesenden auf die Lichtfontänen, die Sternenregen oder die bunten Blitze, die es in nächster Umgebung zu sehen gab.

Nach einer Viertelstunde schien das meiste Pulver schon verschossen, doch dann erfolgte eine zweite Welle der Neujahrsbegrüßung mit viel Licht und Lärm. Vermutlich von denjenigen, die erst einmal in Ruhe angestoßen hatten, bevor sie ihre Raketen zündeten.

Nachdem sich die Szenerie am Schlossberg langsam beruhigte, wurde in der Stadt noch heftig weiter geböllert. Auf dem Marktplatz hatte ein Restaurantbesitzer zusammen mit seinen Gästen ein Feuerwerk gesponsort und dazu einen Bereich mit Absperrband abgetrennt. Einige Batterien an Feuerwerkskörpern wurden unter der Aufsicht der Feuerwehr abgeschossen. Gegen halb eins hatten sich die Feierwütigen dann aber wieder in die ansässige Gastronomie verzogen um dort weiter zu feiern.

Kurz vor ein Uhr waren nur noch vereinzelt Böller zu hören, in der Stadt leerten sich die Straßen allmählich - man ging nun nach Hause oder in die Kneipen. Viele Homburger sprachen über das seltsame Wetterphänomen - dass nämlich in der Innenstadt leichter Schnee lag, während die Randbezirke davon unberührt blieben. Nachdem also "White Christmas" wie üblich ausgefallen war, hatten wenigstens ein paar Einwohner der Stadtteile ein weißes Silvester . Karl Uwe Bauer meinte: "Der schönste Platz in Homburg für Silvester war die Homburger Vorstadt, weil sie weiß war. Es war ein 'Winter Wonderland'. Alle haben zusammen gefeiert, die Bodenfeuerwerke haben sich mit dem Winter verbunden. Da entstanden ganz tolle Farben."

Dort war auch der Metzgermeister Armin Scheidhauer mit seiner Frau unterwegs, der den Jahreswechsel tatsächlich mitten auf dem Weg von zu Hause zur Kneipe Mandy's Lounge erlebte. Das bereute er nicht, denn ihm machte anschließend die Stimmung dort Spaß.

Das fand auch Gabi Kiefer, die Silvester nahezu verschwitzt hatte, war sie doch inmitten einer spannenden Partie Rummikub gefangen. Dann aber machte sie sich ebenfalls auf den Weg in Mandy's Lounge, wo sie ausgiebig zu alten Disco-Songs tanzte. Dort fand sich auch der Musiker Bernd Nickaes aus Schwarzenacker ein: Er kam gerade von einem Auftritt im Hotel Kempinski in Frankfurt. "Ich habe keine guten Vorsätze, das ist völliger Quatsch!", rief er. Kneipengast Martin Kreutzer dagegen nahm sich für 2017 vor, seine berufliche Belastung zu reduzieren: "Aber dabei muss man selektieren: Es gibt einen Stress, der durchaus positive Auswirkungen hat, aber auch einen negativen, der das nicht beinhaltet. Den sollte man reduzieren."

Bärbel Wagner wiederum meinte, 2017 könne nur besser werden. "Jeder hat Hoffnungen, jeder hat Träume", meinte sie, die im Januar mit einem Kurs in Freiem Tanz anfangen möchte. Einen weniger schönen Aspekt von Silvester schilderte Klaus Decker: "Ich musste meinen Hund eine Stunde lang im Arm halten, weil er so verängstigt war wegen der Böller. Der hat regelrechte Schüttelkrämpfe gehabt."

 Ausgelassene Partystimmung herrschte in der Silvesternacht in der Musik-Kneipe Mandy's Lounge.

Ausgelassene Partystimmung herrschte in der Silvesternacht in der Musik-Kneipe Mandy's Lounge.

Foto: Sebastian Dingler

Die Polizeiinspektion in Homburg meldete in der Nacht keine besonderen Vorkommnisse: Nur in der Richardstraße habe ein Papiercontainer gebrannt und in der Limbacher Straße ein alter Geräteschuppen, wohl durch Böller bedingt. In beiden Fällen musste die Feuerwehr ausrücken. Der Angriff auf einen 31-Jährigen (siehe unten) wurde erst gestern Nachmittag angezeigt.

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