Schnäppchensuche bei Minusgraden

Homburg · Wie für den Homburger Flohmarkt im Januar üblich, war auch diesmal die Zahl der Anbieter überschaubar. Bei frostigen Temperaturen wurde dennoch vieles angeboten. Besucher, die der Kälte trotzten, interessierten sich dazu passend, besonders für Winterartikel.

 Je nach Perspektive herrschte beim ersten Flohmarkt des Jahres in Homburg am Samstag zeitweise recht reger Betrieb, allerdings hatte sich, geschuldet den Minusgraden, nur eine ziemlich überschaubare Zahl von Händler am alten Hallenbad am Homburger Forum eingefunden. Foto: Thorsten Wolf

Je nach Perspektive herrschte beim ersten Flohmarkt des Jahres in Homburg am Samstag zeitweise recht reger Betrieb, allerdings hatte sich, geschuldet den Minusgraden, nur eine ziemlich überschaubare Zahl von Händler am alten Hallenbad am Homburger Forum eingefunden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Auf ihren Knien sitzt Marie am Rand des großen Parkplatzes am alten Homburger Hallenbad. Vor sich hat sie ihr Angebot ausgebreitet: Bücher und einiges mehr aus ihrem Haushalt. All das will sie beim ersten Homburger Flohmarkt des Jahres verkaufen - bei Minusgraden, die eigentlich nur wenig zum Stöbern "im Gestern" einladen. Tatsächlich haben überschaubar viele Anbieter aufgemacht, um ihre Sachen an Mann oder Frau zu bringen. Dies ist aber beim Januar-Flohmarkt nicht unüblich, zu schwierig sind in der Regel die Rahmenbedingungen, auch am vergangenen Samstag.

Doch wer den einen oder anderen Euro verdienen will, der meckert nicht, der macht. So wie Marie. Dabei sei die am Morgen auf ihrem Weg zum Flohmarktgelände übers "Beamte-Briggelche" fast wieder umgedreht, "es war vom Flohmarkt gar nichts zu sehen, ich hab zuerst gedacht, der findet heute gar nicht statt". Tatsächlich konzentrierten sich die Anbieter auf dem Platz unmittelbar am alten Hallenbad. Dort findet dann auch Marie ihren Platz, bei Minusgraden, die einen eher vor den warmen Ofen als hinaus auf einen Flohmarkt treiben. Doch Wegbleiben ist für die junge Homburgerin keine Option, "ich bin eigentlich in jedem Monat hier, es sei denn, ich bin krank". Lohnen würde es sich eigentlich immer, sagt Marie, "man bekommt alte Sachen los und bekommt auch noch Geld dafür". Immerhin einen Tribut zollt die Flohmarkt-Verkäuferin dem ersten Markt des Jahres. "Eigentlich bleibe ich immer bis 16 Uhr, heute werde ich aber um 14 Uhr Schluss machen - weil es so kalt ist."

Neben Marie sind noch einige weitere Anbieter auf dem großen Parkplatz des alten Hallenbades zu finden - meist Verkäufer mit großem Angebot. An deren Ständen geht es trotz der eiskalten Temperaturen durchaus lebendig zu, je nach Perspektive herrscht sogar durchaus reger Betrieb.

Wie immer in Homburg am Flohmarkt-Samstag zu Gast: US-Amerikaner, die sich auf die Suche nach Schickem, Skurrilem oder schlicht Altem machen. Ob die bei Händler Jürgen fündig werden? Wohl eher nicht - es sei denn, sie stehen auf Werkzeug in allen Formen. Auch Jürgen hat nicht gezögert, in Homburg seine Sachen anzubieten, trotz "Frost Neujahr ". Sein Begründung dafür ist entwaffnend simpel. "Es macht Spaß und ich verdiene damit Geld." Im dicken Mantel und mit Mütze verpackt steht er an seinem Stand, auf dem sich Bohrmaschinen , Sägen und vieles mehr für den Handwerker tummeln. "Am besten verkaufen sich die Maschinen, aber nur die von Markenherstellern." Auf die Frage, ob sich der Aufwand für ihn heute lohne, gibt sich Jürgen entspannt. "Ich lass mich überraschen." Und wie Marie auch will er an diesem kalten Samstag bis zum Schluss bleiben.

Angesichts von so viel Engagement müssen sich die Besucher und potenziellen Käufer am Samstag keine Gedanken über zu früh flüchtende Händler machen. Gut gehen, wer hätte es gedacht, warme Wintersachen und so manches, was einfach auch zum Winter mit dazugehört: Ein Dame hat einen Schlitten erstanden. "Kalt ist es ja schon, jetzt muss es nur noch richtig schneien", lacht sie und wuchtet ihren Kauf in Richtung Innenstadt und zum eigenen Auto.

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