Tag der offenen Tür in der Sandrennbahnschule Wenn das Pult in Flammen steht

Erbach · Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn stellte sich Eltern und Schülern vor und hatte Interessantes zu bieten.

 Chemielehrerin Alexandra Kauf (rechts) setzte einfach mal ihr Pult in Flammen. Das Staunen der Schüler war ihr gewiss.

Chemielehrerin Alexandra Kauf (rechts) setzte einfach mal ihr Pult in Flammen. Das Staunen der Schüler war ihr gewiss.

Foto: Sebastian Dingler

„Hurra hurra, die Schule brennt“ – dieser alte Extra­breit-Song ging einem unweigerlich durch den Kopf, als sich die Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Erbach am Samstag interessierten Eltern vorstellte. Denn Chemielehrerin Alexandra Kauf führte zahlreiche Experimente mit Flammen durch. Unter anderem zündete sie einfach ihr Pult an – natürlich ohne bleibende Schäden.

„Wir haben heute viele neue junge Chemiker entdeckt“, sagte die Lehrerin am Ende ihrer Versuchsreihe. So zum Beispiel der Viertklässler Can Karaca: „Chemie war super: Wir haben Gefahrenstoffe kennengelernt und eine unsichtbare Flamme erzeugt.“ Sein Vater Ali Karaca ist von der Schule überzeugt: „Meine Tochter geht hier in die achte Klasse, Can wird auch hierher kommen, obwohl wir übers Gymnasium nachgedacht haben.“ Schülerin Anne-Maria Brinkmann hatte Vater und Sohn als Lotsin durch die Schule geführt. Neben dem Chemiesaal waren das auch der Computerraum und die Küche. Dort wurde ein gesunder Obstsalat hergestellt, der in kompostierbaren Bechern verteilt wurde. In den Räumen der Arbeitslehre wurden unter Anleitung von Lehrer Jürgen Braun Schlüsselanhänger aus Metall angefertigt.

Im Physiksaal konnten Kinder beobachten, was mit einem Schokokuss im Vakuum passiert. Kunstlehrerin Doris Freiberger dagegen zeigte die Werke aus der Arbeitsgemeinschaft „Malen wie die großen Meister“ und erstellte ein Wandfries mit den Schülern. Schulleiterin Sabine Bleyer erläuterte  zum Tag der offenen Tür: „Wir wollten heute unser Schulprofil zeigen, die modernen offenen Unterrichtsformen, die die Selbständigkeit des Schülers fördern. Wir haben unser Motto versucht umzusetzen, das da heißt: ‚Lernen mit Herz, Hand und Verstand‘.“

Stolz ist Bleyer auf die „sehr gute mediale Ausstattung“ ihrer Schule. So habe man jetzt in jedem Klassensaal so genannte Smartboards, das sind große interaktive Bildschirme. „Es ist dem regen Engagement geschuldet, auch dem des Schulvereins, dass wir über Sponsoren Gelder generieren“, kommentierte die Schulleiterin dazu, denn so eine digitale Tafel kostet 5000 Euro.

„Die Smartboards sind sehr motivierend für die Kinder. Auch dafür, die Scheu zu nehmen, in der Klasse nach vorne zu gehen. Das genießt ja nicht jedes Kind. Mit dem Smartboard kriegen wir die nach vorne.“ Was die Lehrmethoden angeht, setze die Schule auf einen Mix: „Wir haben uns nicht einer einzigen Methode verschrieben. Ich will ja nicht jeden Tag Bohnensuppe essen. Jedes Kind ist ein individuelles Wesen, ein unterschiedlicher Lerntyp, da sollten wir in dem Methodenmix auch diesen Unterschieden begegnen.“

Dieses Jahr entlässt die Schule die ersten Schüler aus den A-Kursen der zehnten Klasse in den gemeinsamen Oberstufenverbund, der in Kooperation mit dem berufsbildenden Zentrum (BBZ) durchgeführt wird. Besonders erfreulich fand die Schulleiterin, dass fast alle der A-Kurs-Schüler an der Schule bleiben wollten, obwohl sie auch aufs Gymnasium wechseln könnten. „Das ist schön und zeigt unser Miteinander, unseren Wohlfühlcharakter und das große Vertrauen der Schüler in unsere Schule“, so Bleyer. Mit einer Vielzahl an Betreuungsangeboten im Nachmittagsbereich begegnet die Sandrennbahn den Bedürfnissen der Familien. Die Schüler können zwischen Halbtags- und Ganztagsschule wählen, die Betreuung am Nachmittag geht entweder bis 15 oder bis 17 Uhr. „Das wird auch von den Eltern wertgeschätzt, dass wir praktisch durchgehend Ansprechpartner sind“, sagte Schulleiterin Bleyer.

Marco Schlösser aus Homburg schaute sich mit seiner Tochter Emily-Sophia die Schule an, obwohl er sich für ein Gymnasium als weiterführende Schule entschieden hat - „die Noten sprechen dafür.“ Er hatte aber „einen sehr guten Eindruck“ von der Schule gewonnen. „Die Kinder bekommen hier meiner Meinung nach sehr viel Wissen vermittelt“, meinte er. Ingo Gerber hat schon ein Kind, das die fünfte Klasse in der Sandrennbahn besucht. Für seinen Sohn Andreas, der noch in die zweite Klasse geht, ist aber auch schon die Gemeinschaftsschule angedacht. Der Vater: „Das ist sehr schön hier, sehr praxisorientiert. Die machen richtig schöne Versuche, bei denen die Kinder in der Praxis sehen, was sie theoretisch gelernt haben.“

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