Wegen der Corona-Krise Hygiene-Kontrollen in Pflegeeinrichtungen

Homburg · Landrat Gallo hat in einem Rundschreiben auch die Einhaltung der Regeln angemahnt, die das Land verordnet hat.

 Der Saarpfalz-Kreis will in der Corona-Krise die Pflegeeinrichtungen auf Einhaltung der Verordnungen kontrollieren.

Der Saarpfalz-Kreis will in der Corona-Krise die Pflegeeinrichtungen auf Einhaltung der Verordnungen kontrollieren.

Foto: dpa-tmn/Patrick Pleul

 Pflegeeinrichtungen sind in der Corona-Krise besonders gefährdet: Breitet sich das Virus unter den älteren, oft angeschlagenen Bewohnern aus, drohen schlimme Verläufe, wie man etwa in Wolfsburg erkennen musste.  Inwiefern inspiziert das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises vor diesem Hintergrund derzeit hiesige Pflegeeinrichtungen hinsichtlich deren Vorbereitung auf das Virus und die Einhaltung von Maßnahmen? Die Kreis-Pressestelle erklärt dazu, man setze „bereits einen Schwerpunkt auf präventive Maßnahme in stationären Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Hilfsangeboten“.

In der aktuellen Situation werde der Schutz von Risikogruppen immer wichtiger. „Für Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste bedeutet dies eine ganz besondere Verantwortung. Einrichtungen und Dienste stünden „in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt“. Mit einem vom Landrat veranlassten Rundschreiben an alle in seinem Beritt ansässigen Einrichtungen und Dienste habe der Saarpfalz-Kreis am Donnerstag noch einmal explizit auf die Einhaltung der in der Landesverordnung getroffenen Regelungen sowie der ausgesprochenen Hygieneempfehlungen hingewiesen.

Das Gesundheitsamt werde die Einhaltung der Vorgaben in der nächsten Zeit verstärkt kontrollieren. „Auch hier sind wir in einer nicht einfachen Situation, weil einiges an personellen Ressourcen des Gesundheitsamts zunächst gebunden ist durch die Betreuung der Menschen, die sich in der häuslichen Quarantäne befinden. Hinzu kommt ein hoher Zeitaufwand, der bedingt ist durch die Ermittlung und Information der Menschen, die Kontakt zu einem positiv getesteten Bürger hatten“, so Gallo. All diese Aufgaben seien zeitgleich zu erledigen, jede habe ihre eigene hohe Priorität. „Als Landrat appelliere ich an alle Pflegeeinrichtungen, ob stationär oder mobil, größtmögliche Sorgfalt hinsichtlich der Vorgaben der neuen Rechtsverordnung und der allgemeinen und besonderen Hygienemaßnahmen walten zu lassen“, so Landrat Gallo.

Seit Tagen gibt es Diskussionen etwa um die Zustände in den Mediclin-Bliestal-Kliniken in Blieskastel, in denen mehre Corona-Fälle aufgetreten waren (wir berichteten).  Der Kreis hatte sie zum 30. März per Verfügung geschlossen.

Um die Arbeit in der Corona-Krise zu bewältigen, hat der Landkreis auch seine internen Strukturen angepasst. Hier erklärt Theophil Gallo: „Wir haben bereits vor vier Wochen begonnen, die Verwaltung insgesamt umzustrukturieren und personelle Reserven zu bilden, um im Worst-Case einen Notbetrieb sicherzustellen“. Zehn Mitarbeiter seien für den Schichtdienst am Corona-Bürgertelefon von 7 bis 18 Uhr geschult worden. Zwei weitere Verwaltungskräfte unterstützen bei Verwaltungstätigkeiten des Gesundheitsamts. Weitere Unterstützung aus anderen Verwaltungsbereichen würden nach Bedarf zugeteilt.

„Wir sind dabei, weitere Ressourcen zu schaffen beziehungsweise freizulegen, um bei einer nicht ausschließbaren Verschärfung der Lage gerüstet zu sein. Ich bin allen Mitarbeitern, gerade des Gesundheitsamtes, aber auch allen anderen, die seit vier Wochen teilwiese rund um die Uhr arbeiten, sehr dankbar“, so der Landrat. „Jetzt gilt es auch, Ressourcen bereit zu stellen, um diesen Beschäftigten auch Ruhepausen verschaffen zu können.“

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