Mietspiegel des Saarpfalz-Kreises Saarpfalz-Kreis erstellt neuen Mietspiegel

Homburg · 40 000 Bürger bekommen Fragebögen zugesandt. Die Erhebung gibt Übersicht über Mieten in der Region.

 Im gesamten Saarpfalz-Kreis, so auch für Homburg, werden ab dem 21. August Daten für den qualifizierten Mietspiegel erhoben.

Im gesamten Saarpfalz-Kreis, so auch für Homburg, werden ab dem 21. August Daten für den qualifizierten Mietspiegel erhoben.

Foto: Thorsten Wolf

Im Jahr 2014 erstellte der Saarpfalz-Kreis zum ersten Mal einen so genannten „Qualifizierten Mietspiegel“. Dieser gibt, auf Basis von wissenschaftlich ausgewerteten Daten, Auskunft über die ortsüblichen Vergleichsmieten für den gesamten Saarpfalz-Kreis. Im Jahr 2016 wurde dieser Mietspiegel fortgeschrieben, nun steht für 2018 eine erneute Datenerhebung und damit eine Neuauflage der Übersicht an.

Im Gespräch mit unserer Zeitung am Montag erläuterten Fritz Lehmann, der Vorsitzende des zuständigen Gutachterausschusses des Saarpfalz-Kreises, und seine Kollegin Lena Matysiak als Verantwortliche für die praktische Umsetzung den Sinn und Zweck eines solchen Mietspiegels und gaben auch detaillierte Einblicke in das Verfahren. „In erster Linie stellt ein solcher Mietspiegel den allgemeinen Wohnungsmarkt im Saarpfalz-Kreis dar“, so Lehmann. Damit erfülle die Erhebung den Zweck eines Informationssystems. „Im zweiten Schritt ist der Mietspiegel ein Anwendungsprodukt für Banken. Denn aus der Höhe der möglichen Mieten ermittelt sich der Wert, um ein Objekt zu beleihen. Und für Sachverständige ist die Kenntnis der ortsüblichen Vergleichsmiete nötig, um Gutachten zu erstellen. Zum Dritten ist der Mietspiegel wichtig für Gerichte, wenn ein Mieter und ein Vermieter sich in einer Konfliktsituation befinden.“ Und Lena Matysiak ergänzte einen weiteren, wichtigen Anwendungsbereich des qualifizierten Mietspiegels als Grundlage für bei Mieterhöhungen. „Wenn ein Vermieter die Miete erhöhen will, muss er sich am Mietspiegel orientieren.“

Doch wie entsteht ein solcher Mietspiegel dann ganz praktisch? Die Kurzversion: Rund 40 000 zufällig ausgewählte Empfänger aus dem gesamten Saarpfalz-Kreis, Mieter wie Vermieter, erhalten einen Kontaktfragebogen. Entscheidet sich der Empfänger, diesen auszufüllen und zurückzuschicken, wird anhand dieser ersten Informationen ermittelt, ob das Mietobjekt eine Mietspiegel-Relevanz hat. Trifft dies zu, denn erhalten die Teilnehmer der Mietspiegel-Erhebung Besuch von einem Interviewer des Kreises – dieser erhebt dann die eigentlichen Daten, die für eine wissenschaftliche Auswertung und damit für die Erstellung des qualifizierten Mietspiegels erforderlich sind. Ganz wichtig: Die Teilnahme ist freiwillig. Ein weiterer, wichtiger Aspekt, auf den Lehmann und Matysiak deutlich hinwiesen, ist der Datenschutz. Es sei absolut sichergestellt, dass die erhobenen Daten zum einen völlig anonymisiert in die statistische Auswertung gingen und zum anderen nicht weitergegeben würden. Auch würden die gesamten Daten nach Abschluss der Verfahrens komplett gelöscht.

Fritz Lehmann: „Alles ist ganz eng mit dem Landes-Datenschutz abgestimmt, diese Daten werden nicht weitergeführt oder in anderen Bereichen genutzt.“ Auch die Interviewer seien entsprechend legitimiert und könnten sich vor Ort ausweisen. „Wir werden zu dem auch die zu Befragenden darüber informieren, wer da als Interviewer kommt“, erläuterte Lena Matysiak. Die Interviewer selbst, ergänzte Lehmann, seien entsprechend geschult und auch schriftlich dazu verpflichtet, mit den erhobenen Daten dem Datenschutz entsprechend umzugehen, „wir schicken da nicht Hinz und Kunz“.

 Im Jahr 2014 erstellte der Saarpfalz-Kreis zum ersten Mal einen qualifizierten Mietspiegel. Nach dessen Fortschreibung im Jahr 2016 steht nun im Jahr 2018 für Fritz Lehmann, den Vorsitzenden des Gutachterausschusses, und seine Kollegin Lena Matysiak (Mitte), hier an der Seite von Pressesprecherin Anika Bäcker, eine Neuauflage an.

Im Jahr 2014 erstellte der Saarpfalz-Kreis zum ersten Mal einen qualifizierten Mietspiegel. Nach dessen Fortschreibung im Jahr 2016 steht nun im Jahr 2018 für Fritz Lehmann, den Vorsitzenden des Gutachterausschusses, und seine Kollegin Lena Matysiak (Mitte), hier an der Seite von Pressesprecherin Anika Bäcker, eine Neuauflage an.

Foto: Thorsten Wolf

Los geht es am 21. August, dann werden die Kontaktbögen verschickt. Für deren Rücksendung räume man einen Zeitraum von zwei Wochen ein, gebe aber durchaus auch ein bisschen mehr Zeit, so Matysiak. In einem zweiten Schritt entsende man dann im September die Interviewer. Diese hätten dann drei Monate Zeit für ihre Arbeit. Um in der Folge eine belastbare Grundlage für die wissenschaftliche Auswertung zu erhalten, sei eine Mindestzahl von 1500 Fragebögen nötig, „mehr ist aber natürlich besser“, machte Matysiak klar, „es ist einfach wichtig, dass viele mitmachen“. Als Ziel für die Fertigstellung habe man sich das erste Halbjahr 2018 als Ziel gesetzt, dies sei aber auch abhängig von den sieben Stadt- und Gemeinderäten im Saarpfalz-Kreis, die den qualifizierten Mietspiegel, der ist auch im abgestimmt mit dem Mieter- und dem Vermieterbund, ganz offiziell beschließen müssten. Fritz Lehmann: „Wenn der Letzte beschlossen hat, dann können wir den qualifizierten Mietspiegel veröffentlichen“. Und der sei ein echtes Produkt für den Bürger, „jeder kann davon profitieren“.

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