Rundgang durch ein städtebauliches Kleinod

Homburg/Ilmenau. Zuweilen ist es still um die Partnerschaft zwischen Homburg und Ilmenau. Daher erregte der Besuch einer etwa fünfzigköpfigen Delegation zum Tag der Deutschen Einheit in der thüringischen Goethe-Stadt für einiges Aufsehen. Nun blickten die Teilnehmer zurück

Homburg/Ilmenau. Zuweilen ist es still um die Partnerschaft zwischen Homburg und Ilmenau. Daher erregte der Besuch einer etwa fünfzigköpfigen Delegation zum Tag der Deutschen Einheit in der thüringischen Goethe-Stadt für einiges Aufsehen. Nun blickten die Teilnehmer zurück. Die Gruppe wurde angeführt vom Homburger Seniorenbeirat und seiner Vorsitzenden Christel Steitz und tatkräftig unterstützt vom Partnerschaftsbeauftragten Peter Rothgerber. Die beiden Tageszeitungen hatten den Besuch groß angekündigt und mit umfangreichen Wort- und Bildbeiträgen begleitet.Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber ließ es sich nicht nehmen, die Homburger Gäste gleich nach ihrer Ankunft in ihrem Hotel zu begrüßen, an seiner Seite die Ilmenauer Seniorenbeauftragte Christel Wilinski. Das Stadtoberhaupt erinnerte voll Dankbarkeit an die Anfänge der Partnerschaft noch zu DDR-Zeiten und an die nachhaltige Amtshilfe aus Homburg durch den damaligen Oberbürgermeister Reiner Ulmcke und Jörg Henning, der frühere Leiter der Homburger Stadtwerke.

Er lud die Homburger ein, sich durch einen Stadtrundgang mit zwei fachkundigen Führerinnen seines Kultur- und Tourismusamtes selbst davon zu überzeugen, wie Ilmenau auch durch diese Partnerschaft zu einem städtischen Kleinod in Thüringen geworden ist: Fein heraus geputzt, liebenswert und offen für Besucher aus aller Welt. Herzlich begrüßt wurden die Homburger neben Abordnungen aus der Goethe-Stadt Wetzlar und aus dem polnischen Partnerkreis Konin auch bei der großen Festveranstaltung am Vorabend des Nationalfeiertags in der Stadthalle von Arnstadt durch die Landrätin des Ilmkreises, Petra Enders.

Umrahmt von den Klängen der jugendlichen "Cappella Juventa" aus Ilmenau überraschte Professor Peter Scharff als Rektor der Technischen Universität Ilmenau mit einer sehr persönlich geprägten und von großem Beifall begleiteten Festrede. Ausgehend von den Leitworten eines Brecht-Gedichtes "Vorwärts", "Stärke" und "Solidarität" spiegelte er die Wiedervereinigung und die politische Entwicklung danach in seiner eigenen Biografie.

Einen Tag später bestaunten die Homburger Senioren seine mit 6000 Studenten kleine, aber doch feine Universität. Sie erfuhren dort von Rolf Nutsch, dass so bahnbrechende Erfindungen wie das weltweit angewandte MP3-Verfahren am Ilmenauer Institut für digitale Speichertechnik entwickelt wurden.

Andere Sehenswürdigkeiten in der Ilmenauer Umgebung waren die Schortemühle mit der schon unter dem Weimarer Bergwerksminister Goethe ausgebeuteten Kupfergrube, sodann die größte Fachwerk-Kirche Thüringens in Großbreitenbach mit einem eigens arrangierten Orgelkonzert für die Gäste aus dem Saarland. Natürlich stieg man auch auf den berühmten "Kickelhahn" zur herzoglichen Jagdhütte, in deren Holzplanken Goethe 1783 seine berühmt gewordenen Zeilen "Über allen Gipfeln ist Ruh" verewigte. In der nahen Waldgaststätte erklang aus frohen Homburger Kehlen vor der Abreise mit Maders Reisebus ein letztes Mal das bodenständige "Rennsteig-Lied". red

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