Römer zeigten sich wetterfest

Schwarzenacker. Tapfer stapfen die Männer der 14. römischen Legion durch den Matsch. Auf den Helmen perlt das Regenwasser, die Umhänge sind durchnässt, die Holzschäfte der Speere glitschig

 Der Schmied und Künstler Louis Theobald im Spiel der Elemente: Mit dem Feuer vor Augen und den Regentropfen auf der Stirn zeigte er bei den Tagen der offenen Tür im Römermuseum, was Flammen und Eisen im Duett zum Klingen bringt. Foto: Thorsten Wolf

Der Schmied und Künstler Louis Theobald im Spiel der Elemente: Mit dem Feuer vor Augen und den Regentropfen auf der Stirn zeigte er bei den Tagen der offenen Tür im Römermuseum, was Flammen und Eisen im Duett zum Klingen bringt. Foto: Thorsten Wolf

Schwarzenacker. Tapfer stapfen die Männer der 14. römischen Legion durch den Matsch. Auf den Helmen perlt das Regenwasser, die Umhänge sind durchnässt, die Holzschäfte der Speere glitschig. Doch die Legionäre um Centurio Lucius Valerius Albinus haben einen Auftrag: Die Besucher der beiden Tage der offenen Tür des Römermuseums in Schwarzenacker sollen unterhalten, aufgeklärt und begeistert werden. Und Lucius Valerius Albinus und seinen Männer nehmen die Sache ernst: Trotz strömenden Regen aufrecht dahin marschierend, locken sie mit ihrem Marsch und ihrem Exerzieren die Besucher aus den Zelten und Unterständen im weiten Rund des Museums hervor hervor, Kameras werden gezückt, Kinderaugen staunen.Der Einsatz der "Legio XIIII Gemina", so die korrekte Bezeichnung der römischen Einheit, trotzt vielen der nicht eben vielen Besucher am Sonntag Respekt ab, einige sehen im wetterfesten Auftritt der Männer aber auch ein gerüttelt Maß an Realismus: "Römischer Legionär war man ja nicht nur bei Sonnenschein." Genau davon können Centurio Lucius Valerius Albinus, im bürgerlichen Leben Peter Klein aus Ottweiler, und die anderen Legionäre an den beiden Tagen der offenen Tür in Schwarzenacker ein römisches Lied singen. Doch trotz aller Wetterunbillen - an ihrem Auftrag, Einblicke in das Soldatenleben im alten Rom zu geben, halten sie tapfer fest. Und das mit hohem historischen Aufwand. Schon der Name der Truppe zeugt von einem tiefen Einstieg in die Geschichte. Die Legio XIIII Gemina war kurz nach Christi Geburt in Mainz stationiert. Die für Asterix-Leser etwas ungewöhnliche Schreibweise der Zahl 14, eigentlich ist man eher XIV gewohnt, "ist die archaische Form. Die Schreibweise XIV kam erst später", erklärt Klein. Und schon hat man wieder was gelernt. Und die Legion XIIII Gemina kann vermelden: Auftrag erfüllt. Und die Legionäre legen nach: "Der Name Gemina, also Zwilling, kommt daher, weil diese Legion aus zwei aufgeriebenen Verbänden zusammengefasst wurde." So wird im Gespräch mit der Truppe, deren Mitglieder aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Rheinhessen kommen, schnell klar: Sich nur eine Uniform anziehen - das ist nicht die Sache der "Vierzehnten". Peter Klein: "Wir werden bei solchen Veranstaltungen mit allen möglichen Fragen konfrontiert." Und auf die will man antworten können. Nicht weit von den Legionären steht auch der Schmied und Künstler Louis Theobald den Gästen Rede und Antwort - während er im strömenden Regen Eisen formt. Das Gesicht rot von den Flammen, auf den Stirn Regentropfen, es ist ein fast schon kurioses Bild. Doch für Theobald ist alles gut. Der Künstler, der derzeit auch im Barockgarten am Römermuseum ausstellt, sieht das Wetter gestern ganz pragmatisch: "Das ist doch die passende Abkühlung für mich."

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