Richtiges Dämmen spart Geld

Homburg · Die Wanddicke allein sagt noch nichts über die Dämmwirkung. Entscheidend ist das Wand-Material. Für alle, die mehr darüber wissen möchten, bietet die Verbraucherzentrale eine individuelle Energieberatung an.

 Mit der richtigen Wärmedämmung fällt die Heizkosten-Rechnung niedriger aus. Foto: gms

Mit der richtigen Wärmedämmung fällt die Heizkosten-Rechnung niedriger aus. Foto: gms

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"Die Wand muss nicht gedämmt werden! Die ist ja schon 60 Zentimeter dick." Hört sich plausibel an, ist aber Unsinn. "Die Dämmwirkung eines Baustoffes wird wesentlich durch Struktur, Luftanteil und Luftporengröße bestimmt", erklärt Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, Reinhard Schneeweiß. Luft, gerade in Porenform leitet Energie sehr schlecht weiter.

Ein einfacher Vergleich von Beton und Mineralfaser zeigt die Unterschiede. Beton wiegt rund 2000 Kilo/KubikmeterSteinwolle rund 50 Kilo/Kubikmeter. Viel Luft kann im Beton also nicht enthalten sein, während bei der Steinwolldämmung der Anteil des "Steins" eher gering ist. Dementsprechend unterscheidet sich auch die Wärmeleitfähigkeit der beiden Materialien. Die Wämeleitfähigkeit ist eine Größe, die die Fähigkeit eine Materials angibt, Energie (=Wärme) weiterzuleiten. Je geringer die Wärmeleitfähigkeit , desto höher die Dämmwirkung. Die Wärmeleitfähigkeit von Beton ist dementsprechend circa 40 bis 50 mal höher als die von Steinwolle. "Das bedeutet, dass eine Betonwand auch 40 bis 50 mal dicker sein muss als der Dämmstoff, um die gleiche Dämmwirkung zu erzeugen", erläutert Schneeweiß. Um die dämmende Eigenschaft von 2 cm Steinwolle durch eine Betonwand zu erreichen, müsste diese also circa 80 bis 100 cm stark sein.

Ähnlich verhält es sich bei altem Mauerwerk. Auch dieses weist viel höhere Wärmeleitfähigkeiten als Dämmstoff auf. Sehr leichte HBL-Hohlblock-steine (HBL) haben immer noch einen fünffach höheren Wert als konventionelle Dämmstoffe. Bei schweren HBL-Steinen ist der Wert circa 20 mal höher. Die Wanddicke allein sagt also noch nichts über die Dämmwirkung aus. Man muss auch das Material kennen.

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaftliche Eigeninteressen informieren lassen möchte, sollte einen Termin mit einem Energieberater der Verbraucherzentrale vereinbaren. Hier erhält man alle Informationen, die man braucht, um sich richtig zu entscheiden. Die unabhängige Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Für eine persönliche Beratung in einer der 16 Energieberatungsstellen im Saarland ist eine Anmeldung erforderlich unter der bundesweiten Hotline (0800) 8 09 80 24 00 oder direkt bei den Beratungsstellen.

Anmeldung zur persönlichen Energieberatung in Homburg, Kreisverwaltung, Am Forum 1, 4. Etage, Zimmer 432. Tel. (0 68 41) 1 04 84 34 oder (0681) 5 00 89 15 und in Kirkel im Rathaus, Hauptstraße 12. Tel. (0 68 41) 80 98 22.

vz-saar.de

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