Bundeswehr „Blauhelm-Einsatz“ im Kletterpark

Jägersburg · In der Freizeitanlage am Jägersburger Weiher hielten die saarländischen Reservisten der Bundeswehr eine Übung ab.

 Stabsfeldwebel der Reserve Klaus Spallek (vorne) und Hauptmann John Fredy Nicht von der Reservistenkameradschaft Höcherberg wagten sich gleich auf die etwas schwierigeren Touren im „Fun Forest“-Kletterpark in Jägersburg.

Stabsfeldwebel der Reserve Klaus Spallek (vorne) und Hauptmann John Fredy Nicht von der Reservistenkameradschaft Höcherberg wagten sich gleich auf die etwas schwierigeren Touren im „Fun Forest“-Kletterpark in Jägersburg.

Foto: Thorsten Wolf

Der Kletterpark „Fun Forest“ in Jägersburg war vor einigen Tagen Schauplatz für einen besonderen „Übungseinsatz“ saarländischer Bundeswehr-Reservisten: Unter Leitung von Oberst der Reserve Michael Germann, Jägersburgern auch als Mitglied des Ortsrates bekannt, übten sich 25 Reservisten, aktive Soldaten und Familienangehörige in der Kunst des Kletterns von Baum zu Baum.

„Der Ansatz ist, dass wir verdienten Reservisten ab und zu mal eine kleine Belohnung für ihr Engagement geben wollen. Deswegen veranstalten wir einmal im Jahr auf Kosten des Reservistenverbandes eine solche ‚Kletter-Tour‘“, beschrieb Germann den Hintergrund der Aktion. „Sportliche Betätigung ist etwas, was zum Soldat-Sein gehört. Deswegen ist das heute sowohl Spaß als auch Übung. Das eine schließt das andere ja nicht aus.“

Bis zu drei Stunden, je nach Leistungsvermögen, konnten die Reservisten auf verschiedenen Touren klettern. Bevor es in die Bäume ging, hatte das Personal von „Fun Forest“ am Brückweiher das Wort. Immerhin galt es, Sicherheitsaspekte zu erklären – einfach mal in den Baum kraxeln, ist in Jägersburg nicht angesagt. Und so klärte unter anderem Fabienne Gebhardt die Teilnehmer aus Reihen der Bundeswehr über die Sicherheitsvorkehrungen im Kletter-Park auf: Welches Seil dient mit welchem Haken an welcher Stelle der Parcours dazu, einen Absturz zu verhindern – das war dabei eines der wichtigen Themen. Üben konnten die Reservisten an zwei kleineren Unterweisungs-Kletterstrecken. Einhaken, aushaken, balancieren, rutschen, all das konnte man auf wenigen Metern und quasi ebenerdig schon mal erkunden, bevor es hinauf in die Bäume ging. Acht der insgesamt neun Touren des Kletterparks standen zur Verfügung, mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeits- und Höhengraden.

Angesichts der Tatsache, dass Klettergäste in Jägersburg einen blauen Helm trugen, machte dann auch gleich mit einem Grinsen der Spruch vom „Blauhelm-Einsatz“ die Runde. In den Bäumen machten die Reservisten einen guten Eindruck, auch wenn so manche Station, vor allem in größeren Höhen, schon einiges an Überwindung forderte. Ganz vorne mit dabei, sprich, ganz weit oben, fanden sich Stabsfeldwebel der Reserve Klaus Spallek, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Höcherberg, und sein Mitstreiter, der aktive Luftwaffen-Hauptmann John Fredy Nicht.

Beide wagten sich gleich auf die schwierigeren Touren, Nicht schaffte es sogar bis auf die Ebene, die eine Rutschfahrt über den Brückweiher als „Belohnung“ mit einschließt. Bei den Spaziergängern am Kletterpark sorgte die uniformierte Truppe für Aufsehen. „Soldaten sieht man in der Öffentlichkeit ja nicht mehr so oft“, konstatierte eine Spaziergängerin just in dem Moment, als Hauptmann Nicht über ihrem Kopf am Seil über den Rundweg rauschte. Damit diente der Samstag im Kletterpark auch ein bisschen der Öffentlichkeitsarbeit.

Organisatorisch sind die Reservisten im Saarland gleich mehrfach aufgefangen. Für die „aktiven“, also eingeplanten Reservisten, steht dabei ganz praktisch der Truppenteil im Vordergrund, bei dem Wehrübungen abgeleistet werden. Dieser Truppenteil muss dabei nicht im Saarland liegen. Eine wichtige Instanz in der Reservisten-Arbeit vor Ort ist auch das Landeskommando Saarland mit Sitz in Saarlouis. Hier hat Oberst Klaus-Peter Schirra das Sagen. Als Interessenverband für alle ehemaligen Angehörigen der Streitkräfte, ganz gleich ob noch aktiv wehrübend oder nicht, fungiert die Landesgruppe Saarland des Reservistenverbandes der Deutschen Bundeswehr unter dem Vorsitz von Stabsfeldwebel der Reserve Rudi Herrmann. Und eben zu diesem Verband gehören auf lokaler Ebene Reservistenkameradschaften wie die am Höcherberg.

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