Reparaturen am Schlossweiher

Jägersburg · Dass der Jägersburger Schlossweiher immer wieder einmal trocken gelegt wird, ist nicht ungewöhnlich. Der Angelsportverein fischt dann jeweils den Teich leer. Diesmal müssen aber auch morsche Bretter am Ablauf ersetzt werden.

 Derzeit bietet der Jägersburger Schlossweiher kein schönes Bild, Grund dafür ist auch die nötige Sanierung eines Wasserablaufbauwerkes, eines so genannten Mönchs. Die Arbeiten sollen noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Foto: Thorsten Wolf

Derzeit bietet der Jägersburger Schlossweiher kein schönes Bild, Grund dafür ist auch die nötige Sanierung eines Wasserablaufbauwerkes, eines so genannten Mönchs. Die Arbeiten sollen noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Den Besuchern des Jägersburger Schlossweihers bietet sich derzeit ein eher wenig schönes Bild. Der Wasserspiegel ist deutlich abgesunken, eine Schlammfläche fasst das Ufer ein. Das nimmt dem derzeit doch eher beschaulichen Herbst-Ambiente ein wenig die Stimmung. Und auch das Schwanenpaar wirkt mehr verloren als malerisch. Was wenig erbaulich aussieht, ist erstmal nichts wirklich Ungewöhnliches, das wissen die Jägersburger und die Dauergäste im Jägersburger Naherholungsgebiet. Mit Regelmäßigkeit, so Homburgs Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff, biete sich über die Jahre hinweg dieses Bild an der Gustavsburg. Der Angelsportverein (ASV) Jägersburg fische in dieser Zeit den Weiher ab. Dazu sei es nötig, das Wasser abzulassen. Die Fachleute sprechen von "Auslanden", und zwar genau dann, wenn das Wasser komplett abfließt.

Allerdings, und das macht die eigentliche Routine diesmal doch etwas ungewöhnlich, habe die Grünflächenabteilung der Stadt im Zuge der ASV-Maßnahme festgestellt, dass einer der so genannten "Mönche " sanierungsbedürftig sei. Zwei gebe es insgesamt, der im Bereich des Dammes in Höhe des Zugangs zur Minigolf-Anlage sei nicht mehr in Ordnung, "da gibt es kleine Defekte. Der zweite in Höhe der Gustavsburg ist völlig in Ordnung".

Wer sich nun mit der Teich- und Weiherbewirtschaftung nicht wirklich auskennt, der wird wohl über den Begriff "Mönch" im Zusammenhang mit einem Weiher stolpern. Jürgen Kruthoff erklärt: "Dabei handelt es sich um Wasserablauf-Bauwerke in unterschiedlicher Größe." Im Detail und ganz offiziell: Als Mönch wird das regulierbare Ablaufbauwerk eines Teiches bezeichnet. Durch eine Rohrleitung auf Höhe des Teichbodens kann Wasser abfließen, sodass eine Einstellung des Wasserspiegels möglich ist - bis hin zur vollständigen Trockenlegung des Gewässers. Dabei wirkt der Mönch gleichzeitig als Tiefwasserleitung. Der Teichgrund ist in Form eines flachen Trichters angelegt und auf den Mönch ausgerichtet. Dieser selbst besteht aus einem Hohlkörper über dem Ablaufrohr. Dort befinden sich im Inneren, je nach gewünschter Höhe des Wasserstandes, variabel einsetzbare Stau-Bretter. Und genau diese seien, erläuterte Jürgen Kruthoff, morsch und müssten deswegen instand gesetzt werden. "Dieses System muss man sich ganz profan vorstellen", mittels dieser Bretter - ganz einfach, wenn diese hochgezogen seien, könne man das Wasser aus dem Weiher ablassen.

Der Austausch der maroden Balken erfolge durch ein damit beauftragtes Unternehmen noch in dieser Woche. "Dann wird es nach den Erfahrungswerten unserer Grünflächenabteilung nur rund drei bis vier Tage dauern, bis der Schlossweiher seinen ursprünglichen Pegel wieder hat. Der Erbach führt dafür derzeit ausreichend Wasser . Durch die Bauarbeiten wird die 'Trocken-Phase' allerdings nun etwas länger dauern und umfangreicher sein als sonst gewohnt, da bis zum Abschluss der Baumaßnahme und dem Wiedereinsetzen der Balken das Wasser ja weiterhin abläuft." So werde sich der Wasserstand weiter absenken als "üblich" beim "routinierten" Abfischen des Weihers, "weil der Mönch ja immer noch offen ist und heute aufgrund der Baumaßnahmen noch weiter geöffnet werden muss."

Bliebe noch zu klären warum ein eher technisches Bauwerk den Namen "Mönch" trägt? Eine oft zitierte Antwort: Weil das Wasser aus dem Teich hinaus fließt, so wie der Wein die Kehle eben eines Mönchs herab.

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