Rein subjektive Ausstellung ein Genuss

Homburg · Er hatte sich sehr auf diese Ausstellung gefreut: Werke des vor drei Monaten unerwartet verstorbenen Fotografen Franz Toth sind in der Galerie im Forum Homburg noch bis 5. Juni zu sehen.

 Die subjektiven Arbeiten des kürzlich verstorbenen Fotografen Franz Toth locken mit einer kontrastreichen Erkundung natürlicher Strukturen. Foto: Thorsten Wolf

Die subjektiven Arbeiten des kürzlich verstorbenen Fotografen Franz Toth locken mit einer kontrastreichen Erkundung natürlicher Strukturen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Was da derzeit an Fotografien in der Galerie im Forum Homburg zu sehen ist, ist nicht nur "rein subjektiv" - so der Titel der Ausstellung - ein Genuss. Allerdings auch einer, dem eine gehörige Portion Nachdenklichkeit und Trauer innewohnt.

Denn: Franz Toth, der Schöpfer der fotografischen Kunstwerke , ist vor drei Monaten überraschend gestorben. Schon lange zuvor aber hatte der in Homburg nicht unbekannte Fotograf mit Udo Steigner, dem Kurator der Galerie, die nun am Donnerstag eröffnete Ausstellung geplant. Der erklärte Wunsch von Steigner, von Toths Tochter Anne Kuprat und deren Lebensgefährten Thomas Tempel : Trotz des traurigen Ereignisses sollte die Ausstellung wie gedacht stattfinden, was gerade für Anne Kuprat eine emotionale Herausforderung war. "Es war sehr anstrengend. Aber wenn man es jetzt so sieht, dann ist es wirklich positiv. Mein Vater selbst hatte sich sehr auf diese Ausstellung gefreut."

Hintergrund für die Ausstellung ist der 100. Geburtstag von Otto Steinert in diesem Jahr, dem in den 1950er Jahren in Saarbrücken lehrenden Begründer der "Subjektiven Fotografie". Fast ein Schüler von Steinert sei ihr Vater Franz Toth geworden, erzählte Anne Kuprat am Rande der Ausstellungseröffnung. "Er ist dann aber in Rheinland-Pfalz Studiendirektor geworden", ergänzte Thomas Tempel . Damit sei er "den sicheren Weg" gegangen, wie Udo Steigner später in seiner Laudatio die Entscheidung Toths entsprechend einordnete.

Steigner beschrieb, nach dem offiziellen Grußwort des Kreisbeigeordneten Hans-Jürgen Domberg, Toth als einen "besonderen Menschen, erstklassigen Fotografen , hartnäckigen Fotohistoriker und liebenswürdigen Schelm". Steigner skizzierte die Berührungspunkte zwischen Toth und Steinert und blickte auch zurück auf Toths Entscheidung, die Einladung von Steinert zum Studium in Saarbrücken abzulehnen. "Aber in seinem Herzen war er ab diesem Tag ein 'Subjektiver', ein Fotograf, der Strukturen suchte, der im Labor experimentierte, der im Bild mit Licht und Schatten kämpfte, harte Kontraste dem weichen Einerlei vorzog." Nur selten, so Steigner, habe Toth Menschen fotografiert, "es war die Landschaft, die Vielzahl natürlicher Formen, die es ihm angetan hat".

Wie sich Toth ganz subjektiv seinen Motiven genähert hat, davon kündet die aktuelle Ausstellung in der Galerie im Forum mit ihren zahlreichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen - und das noch bis zum 5. Juni. Ergänzt wird die Werkschau auch durch einige Arbeiten der Schwarz-Weiß-Arbeitsgemeinschaft Süd.

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