Regen verdarb Händlern die Laune

Homburg. Bei Regen und Wind fiel ausgerechnet einer der Sommer-Flohmärkte buchstäblich ins Wasser. Nur wenige Händler hielten bis zum Schluss aus, und auch die Besucherzahl litt merklich unter den lausigen äußeren Bedingungen. Hatten am Freitag bei Sonnenschein noch zahlreiche Anbieter an der Kasse angestanden, um sich gute Plätze zu sichern, wendete sich das Blatt in der Nacht zum Samstag

Homburg. Bei Regen und Wind fiel ausgerechnet einer der Sommer-Flohmärkte buchstäblich ins Wasser. Nur wenige Händler hielten bis zum Schluss aus, und auch die Besucherzahl litt merklich unter den lausigen äußeren Bedingungen. Hatten am Freitag bei Sonnenschein noch zahlreiche Anbieter an der Kasse angestanden, um sich gute Plätze zu sichern, wendete sich das Blatt in der Nacht zum Samstag. Schon gegen fünf Uhr früh ging über dem Flohmarkt-Gelände am Homburger Forum anhaltender, heftiger Regen nieder. Er verdarb dem größten Teil der Händler die Laune und hielt sie davon ab, ihre Stände aufzubauen. "Es ist wirklich wie verhext. Kaum ist ein Flohmarkt-Samstag in Sicht, wird das Wetter schlechter", ärgerte sich Andreas Weyand. "Und ausgerechnet heute schüttet es wie aus Kübeln", fügte der Homburger hinzu, der schon etliche Märkte miterlebt hat. Nur wirklich wetterfeste Händler und Besucher konnten diesem Flohmarkt etwas Positives abgewinnen. Gerhard Braun beschrieb das so; "Es ist zwar schade, dass es längst nicht so viele Anbieter sind wie sonst. Aber du wirst nicht vom Gedränge genervt und kannst mit Glück einen guten Preis aushandeln." Enttäuscht waren Sven und Rita Blatter. Sie hatten in Idar-Oberstein in einem Wochenblatt vom größten Flohmarkt im Südwesten gelesen. Einen arbeitsfreien Samstag nutzten die beiden im Einzelhandel tätigen Trödel-Fans, um diesen Markt zu erleben. "Und dann dieses Mistwetter", sagte Sven Blatter mit grimmigem Blick zum bedeckten Himmel. Versöhnlich stimmte die beiden ein Kauf, mit dem sie gerade bei dem vom Regen heimgesuchten Flohmarkt nicht mehr gerechnet hatten. Ein Badetuch mit dem Logo des 1. FC Kaiserslautern hatten die Fußballfans aus Idar-Oberstein schon länger gesucht. Feuerzeug, Gläser und Uhren mit FCK-Logo hatten sie schon. Jetzt trieben sie in Homburg das lange gesuchte Badetuch auf. "Mit Fan-Artikeln ist es nach dem Abstieg der Lauterer aus der Bundesliga ja nicht mehr so toll. Da freut uns dieser Kauf ganz besonders", schlossen die Blatters ihren Frieden mit dem Flohmarkt. Bei den Standhaften unter den Händlern ließ sich so manches Schnäppchen machen. Für zwei Euro erstand ein Käufer ein betriebsbereites Dampfbügeleisen. Genau so billig war ein nicht mehr ganz taufrischer, aber voll intakter Radiorecorder. Am Fußweg in Richtung Innenstadt lag ein zusammengeklappter Tapeziertisch mit einem Etikett der Anbieterin, die auch gern Flohmarkt-Geschäfte gemacht hätte. Mit Büchern, antiquarischen Zeitschriften und Comics hätte sie im Regen ziemlich alt ausgesehen. Deswegen kam die Frau aus Erbach erst gar nicht und überließ Standplatz wie Verkaufstisch ihrem nassen Schicksal. "Schade, dass es längst nicht so viele Anbieter sind wie sonst." Gerhard Braun

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