Auftakt der Reihe „Kultur im Museum“ Ungewöhnliche Klangbilder zum Auftakt

Homburg · Zum Start der Sommerreihe „Kultur im Museum“ spielte Ray Cooper in den Schlossberghöhlen. 40 Gäste hörten dem Multi-Instrumentalisten zu.

 Ray Cooper bot zum Auftakt der Reihe „Kultur im Museum“ in den Homburger Schlossberghöhlen ein intimes Konzert.

Ray Cooper bot zum Auftakt der Reihe „Kultur im Museum“ in den Homburger Schlossberghöhlen ein intimes Konzert.

Foto: Thorsten Wolf

Zum Auftakt der Reihe „Kultur im Museum“ bot die Homburger Kulturgesellschaft am Donnerstag ein besonderes Konzert an einem besonderen Ort: Ray Cooper in den Schlossberghöhlen. Schon im Jahr 2016 hatte Cooper, halb schottischer, halb englischer Herkunft, einen Auftritt in Homburg. Nun sollte der ehemalige Musiker der englischen Folkrock-Formation „Oysterband“ für eine gelungene Overtüre der Veranstaltungsreihe sorgen.

Im so genannten „Bunker“, einem Teil der früheren Schutzeinrichtung der saarländischen Landesregierung innerhalb der Schlossberghöhlen, hatten sich rund 40 Gäste eingefunden – um zu erleben, was der Multi-Instrumentalist Cooper mit nach Homburg gebracht hatte. Dass der seit 16 Jahren in Schweden lebende Musiker dabei bei seinen Konzerten je nach Stück und bei Bedarf von Instrument zu Instrument springen kann, Cooper spielt neben Cello auch Gitarre, Mandoline, Mundharmonika, Klavier und die finnische Kantele, macht einen der reizvollen Aspekte seiner Auftritte aus. Duchaus ungewöhnlich dabei sein Einsatz des Cellos als Solo-Begleitinstrument. Gerade in Verbindung mit der Kompositionsstruktur von Titeln aus dem Bereich des Folk, des Folkrock und des Singer/Songwriter-Genres, ergeben sich durchaus ungewöhnliche Klangbilder. Die sind nicht jedermanns Sache, die Gäste am Donnerstagabend zeigten sich aber durchweg begeistert von der Art und Weise, wie Ray Cooper seine Musik und seine Themen in ein schlüssiges Konzept packte.

Bevor Cooper sich aufmachte, seine Geschichten zu erzählen, ergab sich auch die Möglichkeit für unsere Zeitung zu einem kurzen Gespräch mit dem Musiker. Mal ganz einfach gefragt, wie das Leben derzeit so für ihn laufe, entgegnete ein aufgeräumter Cooper: „Das Leben ist gut. Und ich bin immer in der richtigen Stimmung, um ein gutes Konzert zu geben.“ Da musste natürlich die Frage folgen, was für ihn denn ein gutes Konzert sei? „Ein gutes Konzert ist eines, bei dem die Zuhörer wirklich etwas mitnehmen. Ich rede viel mit den Gästen. Sie sollen etwas haben, über das sie nachdenken können – Geschichte, Lieder.“ Und was kann man als Gast von Ray Cooper erwarten? „Ich habe meine Wurzeln im Rock ‘n‘ Roll und in der Folk-Musik. Und ich spiele verschiedene Instrumente. Und ich schreiben Songs, die sich manchmal auch um historische Ereignisse drehen. Eigentlich bin ich ein Singer-Songwriter mit Wurzeln an unterschiedlichen Orten.“

Cooper, der sich selbst einen „Nordeuropäer“ nennt, ist immer wieder auf ausgedehnten Touren unterwegs. Das Leben als Musiker sei dabei nie leicht gewesen, für keinen Musiker. „Aber warum sollte es auch einfach sein – immerhin ist es ein großes Privileg, auf der ganzen Welt auf Tour zu sein und Musik machen zu können. Es sollte also nicht einfach sein und es ist es auch nicht“, sagte Cooper lachend.

Diese gute Laune trug er dann auch tief hinab in die Schlossberghöhlen. Die bieten, gerade für intime Konzerte wie das von Cooper am Donnerstag, einen so in der Region einzigartigen Rahmen. Und den füllte der Musiker auch völlig aus. Bei angenehmer Akustik stieg Cooper am Cello ins Konzert ein. Das erste Stück war eine Ballade aus der Feder des schottischen Dichters Robert Burns (geboren am 25. Januar 1759 in Alloway, Ayrshire; gestorben am 21. Juli 1796 in Dumfries, Dumfriesshire). „Das ist ein Song für den Frieden“, so Cooper in seiner kurzen Beschreibung des Werkes. Schon hier entwickelte Cooper eine der wesentlichen Klangstimmungen, die den Abend hinweg mit bestimmen sollten. Danach folgte eine Cooper‘sche Komposition mit dem Titel „We need more Heroes“, ein Stück, das der Musiker mit Blick auf die Entwicklungen in Groß-Britannien so kommentierte: „Gerade in England brauchen wir derzeit Helden, Helden, die uns retten!“

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