Radfahrer stärker im Blickpunkt

Homburg · Der Frühling macht zwar gerade Pause, irgendwann wird es aber draußen freundlicher. Dann steigen Menschen eher mal aufs Fahrrad um. Doch an einigen Stellen ist Homburg nicht besonders gut auf Radler eingestellt. Das weiß auch die Stadt.

 Ob es angenehm ist oder eher schwierig, in einer Stadt mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, das lässt sich am besten feststellen, wenn man selbst in die Pedale tritt. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Ob es angenehm ist oder eher schwierig, in einer Stadt mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, das lässt sich am besten feststellen, wenn man selbst in die Pedale tritt. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Fehlende Fahrradparkplätze, zu wenige, kaputte, zugeparkte gefährliche oder überhaupt keine Radwege: Wer in Homburg mit dem Fahrrad unterwegs ist, der hat zwar nicht überall, aber doch immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen. Nun soll in der Stadt zwischen dem 11. Juni und dem 1. Juli besonders viel in die Pedale getreten werden. Hintergrund ist die Aktion Stadtradeln. Im Grunde sollen bei diesem deutschlandweiten Wettbewerb des Klima-Bündnisses möglichst viele Menschen vor Ort möglichst viele Fahrradkilometer beruflich sowie privat für den Klimaschutz und für Homburg sammeln - auch der Saarpfalz-Kreis und viele andere Städte sind im Saarland mit dabei. Zugleich soll die Aktion dazu beitragen, das Thema Radfahren und Radwege in Homburg stärker in das Blickfeld auch der lokalen Politik zu bringen, nennt Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff einen weiteren Aspekt. Generell verspreche sich die Stadt davon auch Anstöße für die Zukunft. Kommunalpolitiker sollten im wahrsten Sinne des Wortes verstärkt "erfahren", was es bedeutet, in der eigenen Kommune mit dem Rad unterwegs zu sein und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer anstoßen und diese möglichst umsetzen.

Einige Stellen, an denen Radfahrer zu kämpfen haben, sind heute schon bekannt. Die Stadt wisse, "dass das Radwegenetz in und um Homburg, so attraktiv es für Sport- und Freizeitfahrer auf vielen Strecken ist, im Alltagsbetrieb beziehungsweise im Berufs- und Schul-Verkehr noch nicht optimal ist", gesteht Kruthoff ein. Und er nennt Beispiele: Kritisiert werde häufig der an einer Seite der Talstraße verlaufende Radweg, bei dem sich Radler und Fußgänger oft in die Quere kommen. Dieses Problem lasse sich allerdings nicht so einfach beheben, "da die räumlichen Gegebenheiten eine Veränderung schwierig machen". Die farblichen Markierungen allein "scheinen allerdings auch nicht auszureichen, um die Fußgänger vom Radweg fernzuhalten".

Generell arbeite die Stadt an den Radwegen im Prinzip ständig, denn Markierungen und Unterhaltung der Radwege seien Pflichtaufgaben. Derzeit seien allerdings keine neuen Radwege planreif. Dazu komme, dass viele Landwirtschaftswege und Forstwege als Radwege genutzt werden. Diese erfüllten aber nicht immer alle Voraussetzungen eines förmlich ausgebauten Radweges. Auch hier gebe es noch einiges für die Stadt zu tun. Verbessert werden sollte auch die Radwegebeziehung zum Bliestalradweg. Dieser Weg endet und beginnt zwischen Wörschweiler und Ingweiler. Dazwischen existiere eine Lücke, sodass Radfahrer über eine Landstraße und unter einer Bahnbrücke hindurchfahren müssten. Hier wäre ein Lückenschluss notwendig. Zuständig sei hier das Land, so Kruthoff.

Ein Gefahrenpunkt, "den wir entschärfen müssen, ist zum Beispiel die Überquerung der Neuen Industriestraße durch den Radweg entlang des Erbachs", listet Kruthoff auf.

Homburg sei auch an das überörtliche Radwegenetz angeschlossen, zuständig sei des jeweilige Bundesland. Teilweise fänden diese ihre Fortsetzung in innerörtlichen Radwegen. So sei als letzte größere Maßnahme der Radwegelückenschluss in Bruchhof in Richtung Vogelbach durch das Land gebaut worden. Zuvor war die Bliesbrücke in Wörschweiler ein wichtiges Radwegenetzprojekt, um an den Bliestalradweg angeschlossen zu werden, führt er aus. Diese Brücke sei kürzlich deutlich aufgewertet worden, indem das bei Feuchtigkeit rutschige Gitter durch eine stumpfe Oberfläche ersetzt worden sei. Das letzte größere Radwegeprojekt der Stadt sei der Radwegebau in Einöd in der Schwarzbachaue gewesen, um Radfahrern auch die Möglichkeit zu geben, den innerörtlichen Verkehrsbelastungen auszuweichen.

stadtradeln.de

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Hintergrund Während der Kampagne Stadtradeln wird Homburg die Meldeplattform "Radar!" nutzen, die vom Klimabündnis bereitgestellt wird. Beim Stadtradeln registrierte Radler können im Internet oder über eine App Markierungen/Pins, zum Beispiel für Schlaglöcher, Baumwurzeln oder anderes auf eine Straßenkarte setzen - es können zudem Kommentare und Bilder hinzugefügt werden. Sofern die Pins im Zuständigkeitsbereich der Stadt gesetzt werden, gehen die Meldungen anschließend im Rathaus ein, werden an die zuständige Abteilung weitergeleitet, die sich der Sache annehmen kann. Man kann sich auch direkt an die Stadt wenden, Tel. (06841) 10 10. Infos zur Teilnahme beim Stadtradeln: Thomas Müller , Stadtplanung, Tel. (0 68 41) 10 14 21, E-Mail homburg@stadtradeln.de ust

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