Ministerin besucht Augenklinik „Qualitätssteigerung des Medizinstandortes Saar“

Homburg · Die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann war zu Gast an der Augenklink der Universitätsklinik in Homburg.

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Foto: Thorsten Wolf

Dass sich am Klinikum der Universität des Saarlandes und an der Medizinischen Fakultät in Homburg rein baulich in der jüngeren Vergangenheit viel getan hat und sich derzeit auch noch viel tut, das ist unübersehbar: Neben dem fertiggestellten ersten Bauabschnitt der neue Inneren Medizin (Imed) hat der zweite Teil schon beträchtliche Reife erlangt. Auch beim neuen, großen Hörsaalgebäude geht es voran. Eine weitere große Baumaßnahme, die neue Rechtsmedizin, steht vor ihrer Fertigstellung.

Bei weitem nicht im Schatten dieser weitreichenden Infrastrukturmaßnahmen hat auch die Universitätsaugenklinik vieles in den zurückliegenden Monaten auf den neuesten Stand gebracht. Nachdem in den vergangenen Jahren da schon zahlreiche Bereiche des Hauses umgebaut und modernisiert wurden, konnte im Oktober auch die Sektion „Kiolon“ für Kinder-Augenheilkunde, Orthoptik (eine noch recht junge Spezialdisziplin der Augenheilkunde), Low Vision (für „schwaches Sehen“, dies umfasst Sehschädigungen und Beeinträchtigungen, die sich nicht mit Brillen, Kontaktlinsen oder durch operative Eingriffe beheben lassen) und Neuroophthalmologie (Spezialgebiet der Augenheilkunde an der Schnittstelle zur Neurologie) fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben werden. Neben modernsten diagnostischen Einrichtungen, einem biologischen Labor und einer Hornhautbank verfüge die Universitäts-Augenklinik nunmehr in der Tat über ausreichend Räumlichkeiten, um ihrem Anspruch als Klinik der Maximalversorgung gerecht zu werden, so Professor Berthold Seitz, der Leiter der Klinik.

Im Detail werden unter der Leitung von Professorin Barbara Käsmann-Kellner und ihrem Team in der neuen Sektion „Kiolon“ kleine und große Schielpatienten, Patienten mit Sehbehinderung und Patienten mit neuroophthalmologischen Krankheitsbildern untersucht und behandelt. Seitz: „Die Sektion ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt für ihre Arbeit in der Aniridieforschung, dem seltenen, angeborenen Fehlen der Iris des Auges, und der Albinismusforschung, als dem Fehlen von Melanin im Auge.“ Zudem sei man hier auch ein international gefragter Ansprechpartner. Die neue Sektion umfasst nun den komplett renovierten dritten Stock mit neun Untersuchungszimmern auf einer Fläche von über 200 Quadratmetern, „um der immer wachsenden Anzahl an oftmals auch behinderten Patienten weiterhin gerecht werden zu können. Zusätzlich beherbergt die Abteilung auch die Schule für Orthoptik. Dies ist in unserem Bundesland die einzige Einrichtung dieser Art. In ihr absolvieren zur Zeit acht Schülerinnen ihre Ausbildung zur Orthoptistin“, so Seitz.

Es hat sich also einiges getan an der Universitäts-Augenklinik. Und genau von diesen Fortschritten überzeugte sich kürzlich auch Gesundheitsministerin Monika Bachmann bei einer Führung durch das Gebäude. Dabei teilte Berthold Seitz auch mit, dass die die renommierte „Klaus Faber Stiftung“ nun eine zusätzliche Fördersumme von 1,2 Millionen Euro für die Etablierung eines ,,Klaus-Faber-Zentrums für Hornhauterkrankungen inklusive Lions Hornhautbank“ bereitstelle. Zum Hintergrund: Das in Saarbrücken ansässige Unternehmen Faber hat sich mit seiner Stiftung zum Ziel gesetzt, die medizinische Forschung und die angewandte Medizin finanziell zu unterstützen. Mit diesen Mitteln, so Seitz gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, würden unter anderem im Bereich der Operationstechnik mit dann modernsten Mittel die Voraussetzungen für minimalinvasive Eingriffe geschaffen.

 Bei einem Rundgang durch die Universitäts-Augenklinik ließ sich Gesundheitsministerin Monika Bachmann kürzlich von Klinik-Direktor Professor Berthold Seitz über den aktuellen Stand des Hauses informieren.

Bei einem Rundgang durch die Universitäts-Augenklinik ließ sich Gesundheitsministerin Monika Bachmann kürzlich von Klinik-Direktor Professor Berthold Seitz über den aktuellen Stand des Hauses informieren.

Foto: Müller

Gegenüber unserer Zeitung formulierte Seitz auch weitere Ziele für das Jahr 2018, so die Einrichtung einer Notfallambulanz mit Erneuerung des Eingangsbereichs und die Etablierung einer „Stiftungsprofessur für Hornhautstammzellforschung und kongenitale Aniridie“, um damit die Versorgung der Patienten weiter zu verbessern. Monika Bachmann zeigte sich angesichts der schon geleisteten, aber auch der noch anstehenden Modernisierungen erfreut, trügen die doch zur Qualitätssteigerung des Medizinstandortes Saar bei. Auch versprach sie, dass die Landesregierung alles tun werde, um das bislang erreichte Niveau nicht nur zu halten, sondern in Zukunft noch zu verbessern.

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