Preise an junge Wissenschaftler Preisverleihungen am Uniklinikum

Homburg · Anerkennung für junge Wissenschaftler und ein Blumenstrauß für einen besonders beliebten Dozenten

 Hutträger sind sie alle, die gerade fertig gewordenen Doktoren am Uniklinikum, doch einige davon sind auch Preisträger wie  Masood Abu-Halima, der den Alumni-Preis bekam und Awadelkareem Abdelrahman Ali, der vom Verein Herzkrankes Kind ausgezeichnet wurde.  Foto: SZ/Maack

Hutträger sind sie alle, die gerade fertig gewordenen Doktoren am Uniklinikum, doch einige davon sind auch Preisträger wie  Masood Abu-Halima, der den Alumni-Preis bekam und Awadelkareem Abdelrahman Ali, der vom Verein Herzkrankes Kind ausgezeichnet wurde. Foto: SZ/Maack

Foto: Christine Maack

Was wären die Mediziner ohne Physiker, Chemiker oder Biologen? Medizinische Forschung geht immer Hand ind Hand mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. So mag es nicht verwundern, dass die beiden Preisträger, die anlässlich der Promotionsfeier vergangene Woche ausgezeichnet worden waren, von Haus aus  keine Mediziner sind, sondern Naturwissenschaftler. Masood Abu-Halima, der mit dem mit 1000 Euro dotierten Alumni-Preis ausgezeichnet worden ist,  ist Humangenetiker und forscht über genetische Faktoren der Spermatogenese.  Der 35-Jährige hat neue Biomarker identifizeirt, die für die Diagnose der männlichen Unfruchtbarkeit verantwortlich sein können.

Dr. rer. nat. Masood Abu-Halima stammt aus dem Gaza-Streifen. Als Assistent für Lehre und Forschung in der Fakultät für Biologie und Biotechnologie in Gaza sammelte er von 2007 bis 2009 Erfahrungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin. Mit einem DAAD-Forschungsstipendium machte Abu-Halima von Oktober 2010 bis April 2015 seine Doktorarbeit am Institut für Humangenetik unter der Leitung von Professor Eckart Meese am Homburger Uniklinikum. Abu-Halimas Forschungsergebnisse wurden in mehreren wissenschaftlichen Magazinen veröffentlicht und er wurde schon mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel vor einem Jahr von der Hedwig-Stalter-Stiftung. Abu-Halima hat eine dreijährige Tochter, die hier die Kita besucht, seine Frau studiert an der Saar-Uni Physik. Irgendwann möchte er vielleicht wieder zurück nach Gaza, aber „mir gefällt in Homburg das private und wissenschaftliche Umfeld sehr gut“.

Awedalkareem Abdelrahman Ali, der zweite Preisträger, erhielt von der Stiftung Herzkrankes Kind die beachtliche  Summe von 10 000 Euro. Der 47-jährige Chemiker und Materialwissenschaftler  stammt aus dem Sudan und arbeitet seit vier Jahren in der  Forschungsgruppe des Homburger Kinderherzchirurgen Professor Hashim Abdul-Khaliq. Es geht darum, neue Beschichtungen für Herzklappen und Stents zu entwickeln, „diese Beschichtungen bestehen aus Nanopartikeln, die vermeiden sollen, dass sich an den Oberflächen der Implantate Blutpartikel oder Bakterien ansammeln können“, erklärt Professor Abdul-Khaliq.  Besonders Kinder reagierten sensibel auf Implantate und vertrügen sie oft nicht, „dieses Risiko wollen wir mit der neuen Beschichtung minimieren.“

 Alle  Medizinstudenten schätzen ihn, nun bekam er den Ehrenpreis für die beste Lehre: Dr. Kurt Becker vom Anatomischen Institut.  Foto: SZ/Maack

Alle  Medizinstudenten schätzen ihn, nun bekam er den Ehrenpreis für die beste Lehre: Dr. Kurt Becker vom Anatomischen Institut. Foto: SZ/Maack

Foto: Christine Maack
 Der Verein Herzkrankes Kind hat die stolze Summe von 10 000 Euro an Awadelkareem Abdelrahman Ali verliehen, ein Materialwissenschaftler aus dem Sudan, links Dekan Menger mit Vereinsvorstand Bernd Funk .  Foto: SZ/Maack

Der Verein Herzkrankes Kind hat die stolze Summe von 10 000 Euro an Awadelkareem Abdelrahman Ali verliehen, ein Materialwissenschaftler aus dem Sudan, links Dekan Menger mit Vereinsvorstand Bernd Funk . Foto: SZ/Maack

Foto: Christine Maack

Die neuartigen Beschichtungen der Implantate werden zusammen mit dem Institut für Neue Materialien auf dem Saarbrücker Campus entwickelt, „dabei übernimmt  Awedalkareem Abdelrahman Ali eine wichtige Brückenfunktion“, so Abdul-Khaliq. Das Patent sei schon angemeldet und wenn die Industrie diese Idee übernähme, „dann wäre dies ein toller Fortschritt“. Auch Bernd Funk, Vorstandsvorsitzender des Vereins Herzkrankes Kind, begründete die Verleihung der 10 000 Euro mit der Neuartigkeit des Beschichtungs-Verfahrens: „Wir haben uns diesmal entschlossen, in die Materialwissenschaft zu investieren. Das war für uns Neuland, aber wenn die Fortschritte für herzkranke Kinder so deutlich erkennbar sind, dann wollen wir das  fördern.“   Awedalkareem Abdelrahman Ali freute sich sichtlich über die Finanzspritze, die er umgehend in die Forschung investieren wird.

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