Auszeichnung Preis als Ansporn für den Naturschutz

Homburg · Die „Goldene Umweltschiene“ des Bundesverbands Führungskräfte deutscher Bahnen geht an die Firma Bahnlog.

  In Anwesenheit von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger überreichte der Bundesverband Führungskräfte deutscher Bahnen in Person von Wilfried Messner die Goldene Schiene an Bahnlog-Chef Jörg Michael Fries.

 In Anwesenheit von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger überreichte der Bundesverband Führungskräfte deutscher Bahnen in Person von Wilfried Messner die Goldene Schiene an Bahnlog-Chef Jörg Michael Fries.

Foto: Sebastian Dingler/Sebstian Dingler

Mit einem großen Aufgebot an Polit-Prominenz wurde am Freitagnachmittag im Schlossberghotel in Homburg ein ganz besonderer Preis verliehen. „Goldene Umweltschiene“ nennt sich die Auszeichnung, die vom Bundesverband Führungskräfte deutscher Bahnen (BF) an Jörg Michael Fries, den geschäftsführenden Gesellschafter der Firma Bahnlog, in Altstadt übergeben wurde.

Fries wurde damit für seine Bemühungen geehrt, auf dem Gelände des alten Zollbahnhofs etwas für den Schutz bedrohter Tierarten zu tun. Laubfrösche, Gelbbauchunken, Fledermäuse, Kammmolche, Nashorn- und Hirschkäfer sowie Rebhühner und Steinkäuze sollen hier eine neue Heimat finden oder wurden bereits erfolgreich angesiedelt. Gleichzeitig bemüht sich die Firma, Staub- und Lärmemissionen möglichst gering zu halten.

Den Anfang der Lobreden machte bei dem Festakt der Verbandsvorsitzende des BF, Wilfried Messner. Die Firma Bahnlog verbinde Eisenbahntransport und Umwelt in vorbildlicher Weise, sagte er. Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) freute sich, dass die Auszeichnung zum zweiten Mal an einen verdienten Unternehmer im Saarland ging. 2010 hatte die Firma Alleo den Preis gewonnen für Verdienste beim Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich. Im Bereich von Industrie und Wirtschaft werde über Umweltauflagen oft schlecht geredet. Auch Fries habe allen Anlass gehabt, zu sagen, dass ihm das ganze Gerede um den Umweltschutz mächtig auf den Wecker gehe, so die Ministerin. Das Gegenteil sei aber der Fall gewesen. Fries’ Bemühungen um den Umweltschutz seien einer tiefen inneren Überzeugung entsprungen, da war sich Rehlinger sicher. Mehrfach klang in den Reden an, dass Bahnlog auch Gegenwind einer Bürgerinitiative erhalten hatte, die der Firma so genanntes „Greenwashing“ vorgeworfen hatte. Gemeint war damit, dass sich die Firma mit ihren Umweltschutzmaßnahmen im Grunde nur ein grünes Mäntelchen umhängen wolle. Dem widersprachen alle Redner vehement.

Auch Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind zeigte sich dankbar dafür, dass „du, lieber Michael, durchgehalten hast und dich nicht hast ins Bockshorn jagen lassen.“ Außerdem lobte der OB die Firma Bahnlog dafür, dass sie dazu beitrage, dass Güter auf die Bahn verlagert werden.

Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für die Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, Jürgen Konz, sagte, dass der Umweltschutz eine der drei Säulen seines Unternehmens sei. Deswegen lobte er Fries für dessen „tolle Leistung“. Landrat Theophil Gallo freute sich besonders darüber, dass mit Fries ein Saarländer geehrt wurde.

Vielleicht die emotionalste Rede hielt Heino Klingen, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Saarland. „Ökologie und Ökonomie wird in fruchtbarer Symbiose gelebt in diesem Unternehmen“, rief er, oder: „Wenn ein Unternehmen diese Auszeichnung verdient hat, dann ist es Bahnlog“.

Mit der eigentlichen Laudatio war mit Reinhard Klimmt ein Ex-Bundesverkehrsminister und Ex-Ministerpräsident des Saarlandes beauftragt worden. Gerade, was er über seine eher vergeblichen Versuche erzählte, im rot-grünen Kabinett unter Gerhard Schröder die Güter auf die Schiene zu bekommen, war höchst interessant; zur jetzigen Situation meinte er: „Wir lassen unsere Verkehrsinfrastruktur verkommen!“. Klimmt lobte Fries für dessen „Unternehmergeist, Kreativität und Fantasie“. Er habe das Bahnlog-Gelände zu einem regelrechten Biotop entwickelt und die Emissionen gegen Null gebracht.

Der vielfach Gelobte begann seine Rede damit, dass er in den letzten Jahren ja nicht sehr oft gelobt worden sei. Dann zeigte er, dass er noch voller unternehmerischer Ideen stecke. Die Möglichkeiten des Geländes seien noch lange nicht ausgereizt, dort solle noch ein moderner Railport entstehen sowie eine Werkstatt für Schienenfahrzeuge des Öffentlichen Nahverkehrs. Fries warb auch dafür, im Saarland nicht noch weitere Nebenstrecken stillzulegen, sondern beispielsweise die Niedtalstrecke zu reaktivieren. Die Ehrung sei für ihn, so Fries, ein Ansporn, das Ziel des Naturschutzes im Unternehmen nach wie vor weiter zu verfolgen.

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