Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt

Homburg · Wenn es um den Arbeitsmarkt in der Saarpfalz geht, ist der Herbst in diesem Jahr nicht die schlechteste Zeit. Denn trotz zunehmender Kälte entwickelt sich die Arbeitsmarktsituation laut Arbeitsagentur weiter positiv. Zum Teil, so heißt es, liege das auch an der guten Arbeit des Jobcenters.

Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt hält weiter an. Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober saisonbedingt weiter gesunken. 4010 Menschen sind derzeit im Saarpfalz-Kreis ohne Job, davon werden 66,9 Prozent vom Jobcenter betreut.

4010 Frauen und Männer waren im Oktober arbeitslos gemeldet, 156 weniger als im September und 128 mehr als vor einem Jahr (plus 3,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent erhöht.

Jürgen Haßdenteufel, Chef der Arbeitsagentur, sieht gleich drei Gründe für die derzeit positive Entwicklung: "Die Arbeitsmarktdaten im Saarpfalz-Kreis entwickeln sich aufgrund der üblichen Saisonbelebung im frühen Herbst gut. Ausschlaggebend ist aber auch, dass die Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen aufgrund des deutlich reduzierten Zuzugs stark rückläufig sind. Einen wichtigen Beitrag leistet zudem die Arbeitsmarktpolitik des Jobcenters und der Arbeitsagentur. Vor allem das Jobcenter baut für deutlich mehr Menschen mit Qualifizierung und Beschäftigungsmaßnahmen eine Brücke zurück in den Arbeitsmarkt ."

Weniger Arbeitssuchende

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Oktober leicht um 10 auf 1328 gesunken und lag damit um 2 unter dem Vorjahreswert. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit haben fast alle Personengruppen profitiert. Vor allem bei den Jüngeren unter 25 Jahren ist ein merklicher Abbau erfolgt. Mit 131 Personen waren 14 weniger gemeldet als im September (minus 9,7 Prozent).

Die Arbeitslosenzahl beim Jobcenter des Kreises lag im Oktober bei 2682 Personen, 146 niedriger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist ein spürbarer Anstieg festzustellen (plus 130 oder 5,1 Prozent). Im Oktober waren 1455 Männer und 1227 Frauen beim Jobcenter gemeldet. Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren ist um 59 auf rund 245 gesunken, das waren 56,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. 41 Prozent aller beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen (1100 Personen) waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos, 13,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Ausländeranteil an den Arbeitslosen betrug im Oktober 37,4 Prozent (1003 Personen), das waren 385 oder 62,3 Prozent mehr als im Oktober 2015.

Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Oktober bei 1.666 Personen, 78 weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitssuchende lag die Unterbeschäftigung im Oktober bei 4532 Personen und damit um 31,2 Prozent höher als im Vorjahr. In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden, etwa Flüchtlinge, die an Integrationskursen teilnehmen.

Mehr offene Stellen gemeldet

Die Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit im Oktober 437 neue Stellen gemeldet, 25,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell stehen 1187 freie Jobs zur Verfügung. Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit 3763 offene Stellen gemeldet, das waren 7,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Besonders gesucht sind weiterhin Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, in der Zeitarbeit, im Bereich Erziehung und Unterricht, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe sowie im Gastgewerbe.

Am Ausbildungsmarkt setzen sich die Trends der letzten Jahre weiter fort. Einerseits können die Bewerberinnen und Bewerber häufig zwischen mehreren Ausbildungsstellen auswählen. Allerdings begrenzen die demografische Entwicklung und die steigende Nachfrage nach Studiengängen die Anzahl der Ausbildungsbewerber.

Für leistungsschwächere Jugendliche wird es aufgrund der weiter ansteigenden Anforderungen in den Berufen zwar schwieriger einen Ausbildungsplatz zu finden, die Unternehmen sind jedoch zunehmend bereit, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort