Besuch aus Polen im Bliesgau Die Verwaltungsstruktur der Biosphäre im Blick

Homburg · Polnische Delegation aus Bieszczady lernt die Prinzipien der Partnerbetriebe und das Konzept der Vermarktung regionaler Produkte im Bliesgau kennen.

Nach dem Arbeitsgespräch im Büro des Landrates (von links): Landrat Marek Andruch, Vizelandrat Artur Wozny, Landrat Theophil Gallo und die Europabeauftragte Violetta Frys.

Nach dem Arbeitsgespräch im Büro des Landrates (von links): Landrat Marek Andruch, Vizelandrat Artur Wozny, Landrat Theophil Gallo und die Europabeauftragte Violetta Frys.

Foto: Nicole Görg

Vor wenigen Tagen hatte der Saarpfalz-Kreis eine Delegation aus dem polnischen Landkreis Bieszczady zu Gast. Landrat Marek Andruch und sein Stellvertreter Vizelandrat Artur Wozny kamen in die Kreisverwaltung, um die Biosphäre und insbesondere die Prinzipien der Partnerbetriebe und das Konzept der Vermarktung regionaler Produkte im Bliesgau kennenzulernen.

Beide repräsentieren zugleich das von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat „Karpaty Wschodnie“ (Ostkarpaten). Bei der Reise durch die Biosphäre Bliesgau besuchten die Gäste einige Biosphären-Partnerbetriebe, so den Grenzlandhof mit Pferdeschule und Angus-Bio-Fleischvermarktung in Bebelsheim, den Berghof Einöd mit der Bliesgau Öl- und Senfmühle, sowie das Christliche Jugenddorfwerk in Schwarzenbach, wo sich die zentrale Logistik der regionalen Produktvermarktung der Biosphäre befindet.

Die Begehung der Partnerbetriebe erfolgte in Begleitung des Geschäftsführers des Biosphärenzweckverbandes Dr. Gerhard Mörsch. In seinem einführenden Vortrag brachte er den Gästen die Verwaltungsstruktur des Biosphärenreservates näher. Die Organisation der Biosphäre, aber auch der Schutz ihrer Kulturlandschaften einerseits, sowie die Erhaltung und Entwicklung wertvoller Lebensräume für Mensch und Natur andererseits interessierten die beiden polnischen Landräte besonders. Die Prinzipien der Biosphärenreservate, die sowohl die Natur als auch den wirtschaftenden Menschen in den Mittelpunkt stellen, erwiesen sich in Karpaty Wschodnie bisher als schwierig, denn das Biosphärenreservat deckt sich weitesgehend mit den dortigen Nationalparks.

Im Evaluationsbericht zur Rezertifizierung der Biosphäre Bliesgau war das Eingehen einer internationalen Partnerschaft vom MAB-Nationalkomitee nochmals besonders betont worden. Dem wurde Genüge getan: Die Biosphäre Bliesgau hat vor einem Jahr eine Kooperationsvereinbarung mit der Biosphäre Ostkarpaten unterzeichnet und will somit die polnischen Partner beim Aufbau einer bewährten Verwaltungsstruktur unterstützen. Aber auch das polnische Biosphärenreservat hat viel zu bieten, wie Landrat Dr. Gallo betont.

Als das erste trinationale UNESCO-Biosphärenreservat, das 1992 im Bieszczady-Gebirge auf dem Gebiet Polens, der Slowakei und der Ukraine eingerichtet wurde, bietet es naturbelassene Landschaften mit vielen kulturhistorischen Besonderheiten, die zum Wandern und zur Erholung einladen.

„Im Herzen des Reservats am Stausee Solina haben wir bereits eine Sommer-Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche aus dem Saarpfalz-Kreis angeboten. Die Fortführung der Projektreihe mussten wir leider aufgrund des Krieges gegen die unweit gelegene Ukraine auf unbestimmte Zeit verschieben“, so der saarpfälzische Landrat, der trotz dieser Geschehnisse die Attraktivität der Partnerkreise im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet im neuen Freizeit- und Familienplaner 2023 vorstellen ließ.

Ein informativer Austausch der Stadt Homburg, des Kreise und der polnischen Landräte mit dem Ehepaar Christina Roth Avalle und Vincenzo Avalle aus Albano Laziale, einer Partnerstadt der Stadt Homburg, rundete die europäische Begegnung ab. Es ging dabei um den Naturschutz im italienischen Parco Regionale dei Castelli Romani.

Vincenzo Avalle vom Vorstand des Vereins „Accademia Kronos“ berichtete von einem hervorragenden ehrenamtlichen Engagement für den Umweltschutz im italienischen Parco Regionale. Die europäischen Gesprächspartner sind an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert, heißt es in der Pressemitteilung. Die Biosphären-Fachgespräche wurden von Dr. Violetta Frys begleitet, die als Leiterin der Stabsstelle Europa interdisziplinäre Projekte im Rahmen der europäischen Partnerschaften des Saarpfalz-Kreises koordiniert.

Für Informationen und Fragen steht Dr. Violetta Frys unter Telefon (0 68 41) 1 04 82 73 oder unter der E-Mail-Adresse: violetta.frys@saarpfalz-kreis.de zur Verfügung.

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