Saarbrücken/Erbach. Vor dem Einschlafen, statt einer Fernsehsendung oder einfach nur zur Freude aller Zuhörer: Vorlesen macht und bringt Spaß. Doch leider gehen zu viele Mädchen und Jungen in Deutschland beim Vorlesen leer aus: 37 Prozent aller Kinder bekommen niemals vorgelesen; weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule. Das belegt die bundesweite Studie "Vorlesen im Kinderalltag 2008", die in dieser Woche in Berlin vorgestellt wurde. Initiiert wurde die Studie von der Deutschen Bahn, der Wochenzeitung Die Zeit und der Stiftung Lesen. Aus der Studie geht hervor: Kinder wünschen sich, dass jemand ihnen vorliest. Um diesen Wunsch zu erfüllen und dem Mangel entgegen zu wirken, gibt es den Vorlesetag. Er findet bereits zum fünften Mal statt und kann in diesem Jahr auf mehr als 7500 Vorleserinnen und Vorleser, darunter 650 Politiker und Prominente, zählen. In Homburg beteiligen sich der FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende Christoph Hartmann, die SPD-Landtagsabgeordnete Heidrun Möller und der CDU-Landtagsabgeordnete Stephan Toscani. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, Freude an Literatur zu wecken und Kinder für das Lesen zu begeistern. "Es ist der Höhepunkt gemeinsamer ganzjähriger Aktionen rund um das Thema Vorlesen in Kindergärten, Schulen und Bibliotheken unter dem Motto: Wir lesen vor", erklärt Claudia Brüninghaus, von der Wochenzeitung Die Zeit, die gemeinsam mit der Stiftung Lesen diesen Tag initiiert hat. Heute um 9 Uhr wird Christoph Hartmann für Kinder der Grundschule Luitpoldschule in Erbach aus "Caius ist ein Dummkopf" von Henry Winterfield vorlesen. Heidrun Möller liest um 9.30 Uhr Kindern im Awo-Kindergarten in der Birkensiedlung, Warburgring 56, Nelson Mandelas Lieblingsmärchen aus Afrika vor. Und Stephan Toscani liest in der kommenden Woche am Dienstag, 25. November, um 9 Uhr Kindern der Grundschule Luitpoldschule, aus seinem Lieblingskinderbuch vor. Besonders die Väter sollten sich diesen Tag zu Herzen nehmen. Eine Kernbotschaft der aktuellen Studie heißt laut Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, "Vorlese-Väter gesucht". Denn nur acht Prozent der Kinder bekommen von ihren Vätern vorgelesen. Mütter lesen im Vergleich acht Mal so häufig vor.