Medizinischer Dienst reduziert Hausbesuche in der Pandemie Pflegegutachten nur per Telefon

Rehlingen · In der Pandemie findet die Pflegebegutachtung kaum noch vor Ort statt. Hausbesuche hat der Medizinische Dienst stark reduziert. Stattdessen führt er Telefoninterviews. Das macht vielen Pflegebedürftigen und ihren Familien das Leben noch schwerer.

 Karl-Heinz Maurer in seinem Wohnzimmer in Rehlingen. Zuhause kann der schwer Demenzkranke 83-Jährige nur deshalb noch leben, weil ihn seine Familie rund um die Uhr pflegt. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist laut Arbeitskammer im Saarland seit 1999 um 68 Prozent gestiegen.

Karl-Heinz Maurer in seinem Wohnzimmer in Rehlingen. Zuhause kann der schwer Demenzkranke 83-Jährige nur deshalb noch leben, weil ihn seine Familie rund um die Uhr pflegt. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist laut Arbeitskammer im Saarland seit 1999 um 68 Prozent gestiegen.

Foto: Iris Maria Maurer

Karl-Heinz Maurer versteht die Welt nicht mehr. „Wir haben keine Zeit“, murmelt er kaum verständlich und es scheint, als fühle er sich in seinem eigenen Wohnzimmer hilflos und fremd. In seinem Rollstuhl sitzt er zusammengesunken zwischen seiner Ehefrau und seinem Sohn am heimischen Esstisch in Rehlingen. Seine Hände zittern wie Espenlaub und das Glas Wasser, das seine Frau ihm reicht, kann er nicht alleine halten. Immer wieder sucht er zittrig und verunsichert nach der Hand seiner Partnerin. Der 83-Jährige leidet an Demenz, die sich seit Sommer 2020 rapide verschlechtert hat und nun auch seine motorischen Fähigkeiten derart beeinträchtigt, dass er rund um die Uhr betreut und überwacht werden muss.