Pflege für Ältere und Hilfe für Arbeitslose

Homburg · Wer im Alter auf Pflege angewiesen ist, dem eröffnen sich bald wohl weitere Möglichkeiten. In der Kreistags-Sitzung ging es auch um Tagespflegeplätze. Zudem war das Arbeitsmarktprogramm Thema.

 Auch um die Eckpunkte des Arbeitsmarktprogramms 2017 ging es im Kreistag. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Auch um die Eckpunkte des Arbeitsmarktprogramms 2017 ging es im Kreistag. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der Kreistag hat am frühen Donnerstagabend den Weg freigemacht für mehr als bedarfsgerecht anerkannte Tagespflegeplätze. Nun ist noch die Zustimmung des Landes erforderlich, hieß es. Jeweils einstimmig sprach man sich etwa für weitere acht bedarfsgerechte Plätze in einer Einrichtung in Bexbach aus. Wenn der Betreiber nach zwei Jahren eine kontinuierliche Vollbelegung nachweise, könne man, so die Unterlagen, die Zahl auf 15 aufstocken. Weiter ging es um mehr Plätze in Rohrbach und den Antrag der Psychosozialen Projekte Saarpfalz, die eine Tagespflegeeinrichtung mit nun 30 statt 20 Plätzen einrichten möchten, und zwar in der Kaiserstraße 18 in Homburg . Auch hier wurde zunächst die Hälfte der Plätze als bedarfsgerecht anerkannt. Ursprünglich war die Tagespflege in einem Haus in der Goethestraße vorgesehen, das sich aber als zu klein erwiesen habe. Weiter beantragte der Arbeiter-Samariter-Bund für das geplante Seniorendorf in Kirkel zehn Tagespflegeplätze in den Landespflegeplan aufzunehmen. Auch hier werden es zunächst fünf bedarfsgerechte Plätze. Sozialdezernentin Ulrike Zawar zu dem Vorgehen: Es sei eine gute Lösung zunächst die Hälfte der Plätze zu genehmigen, dann zu schauen, wird es auch angenommen.

Ein weiteres Thema: die vorläufigen Eckpunkte des Arbeitsmarktprogramms des Jobcenters Saarpfalz-Kreis für 2017, was ebenfalls einstimmige Zustimmung fand. Darin auch ein Blick aufs Jahr 2016: Im Durchschnitt seien im hiesigen Jobcenter 5314 erwerbsfähige Hilfebedürfte betreut worden, rund 4,5 Prozent weniger als 2015. Darin seien allerdings nicht die Flüchtlinge berücksichtigt, blickt man auf diese, dann ergibt sich folgendes: 1779 erwerbsfähige Flüchtlinge und 760 Kinder unter 15 Jahren wurden hier betreut. Oberste Priorität: der Spracherwerb . Einstimmig hat sich am Donnerstagabend der Kreistag dafür ausgesprochen, dass die Gemeinschaftsschule St. Ingbert-Rohrbach in eine gebundene Ganztagsschule umgewandelt wird mit verpflichtendem Unterricht bis in den Nachmittag. Nun muss noch ein Antrag beim Bildungsministerium gestellt werden. Kultusminister Ulrich Commerçon ist ein vehementer Verfechter dieser Schulform.

Die Schule hat Erfahrung damit: Es gibt bereits 13 Ganztagsklassen, 302 Schüler von etwa 465 würden schon jetzt in dem Modell unterrichtet, sagte Karin Florsch, Leiterin des Schulverwaltungsamtes beim Kreis, vor der Sitzung. Ab dem Schuljahr 2017/18 soll der gebundene Ganztag nun sukzessive für die gesamte Schule umgesetzt werden - es betrifft immer diejenigen, die in die untersten Klassen eingeschult werden. Es seien, so Florsch, auch bauliche Veränderungen geplant.

Im Kreistag wurde der Schritt zum gebundenen Ganztag begrüßt. Michael Clivot (SPD ) freute sich, dass es nun die erste gebundene Ganztagsschule im Kreis gebe. Peter Kessler (Linke) begrüßte, dass es nun vorangehe ebenso wie Charlotte Mast (Grüne), die es als wunderbares Angebot bezeichnete, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Peter Nagel gestand ein, dass man sich als CDU-Fraktion zunächst schwer getan habe. Er stellte heraus: "Wir werden investieren müssen." Die CDU werde ihren Beitrag dazu leisten.

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Hintergrund Die Tierheime in Homburg und Niederlinxweiler, die um ihre Existenz bangen (wir berichteten), können voraussichtlich dauerhaft stabil aufgestellt werden. Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo teilte vor der Sitzung des Kreistages mit, dass man auf einem sehr guten Weg sei. Man werde, so Gallo, wohl eine Lösung hinbekommen in Kooperation mit den Kreisen Neunkirchen, St. Wendel und dem Saarpfalz-Kreis. Geplant ist ein ähnliches Modell wie ein im Saarland bestehender Konsortialvertrag. Dieser wurde zwischen dem Tierheim Dillingen und den Städten und Gemeinden in den Landkreisen Saarlouis und Merzig-Wadern geschlossen. Damit würde ein Großteil der Kosten fest von den beteiligten Kommunen übernommen. Im September war die dem Homburger Tierheim drohende Insolvenz abgewendet worden, aber nur für dieses Jahr. Möglich machten dies, so die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Marion Schinkmann-Heppekausen, Einmal-Zahlungen von Kommunen. ust

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