Perspektiven für die Friedhöfe

Kirkel. 25 Seiten ist es stark, das Konzept, mit dem Christof Weis, der Leiter des Kirkeler Friedhofsbetriebs, Perspektiven aufzeigen will für die Anlagen in Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt

Kirkel. 25 Seiten ist es stark, das Konzept, mit dem Christof Weis, der Leiter des Kirkeler Friedhofsbetriebs, Perspektiven aufzeigen will für die Anlagen in Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt. Und schon alleine Weis' erste Einschätzungen auf Seite eins der "Visionen über die Zukunft der Kirkeler Friedhöfe", die Weis zum Jahresende den drei Ortsräten der Gemeinde vorstellte, macht klar, dass er sich weitreichende Gedanken gemacht hat - so auch zu einer sich verändernden Bestattungskultur.

Und die schätzt Weis, so ist es in seinem Positionspapier zu lesen, durchaus als wesentlich ein. So seien viele Friedhöfe heute oftmals eher "karg und trostlos", würden zumeist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. "Der Friedhof soll wieder ein Ort zum Wohlfühlen, ein Platz der Kommunikation und der stillen Einkehr werden." Hier attestierte Weis den Anlagen in Kirkel, "dass sie im Gegensatz zu anderen Friedhöfen im Umland sehr schön gepflegt sind."

Natürlich könne er mit dieser persönlichen Einschätzung "alleine stehen. Ich glaube es aber eigentlich nicht." Natürlich gebe es auch in Kirkel immer mal wieder Grund für die eine oder andere kritische Anmerkung, "aber auf vielen Friedhöfen im Umland sieht es viel schlimmer aus. Deswegen behaupte ich, dass unsere Friedhöfe im Großen und Ganzen in Ordnung sind", so Weis Beurteilung. Seine Visionen für eine weitere Verbesserung: die Bepflanzung der Anlagen mit großen Bäumen, die Einrichtung von Rückzugsräumen, "auch für Kinder", der Aufbau von Ruhebänken. Auf keinen Fall, so Weis, sollten die Kirkeler Friedhöfe zu "Beton- und Kieswüsten" werden.

Doch nicht nur die Friedhofslandschaft liegt Weis am Herzen, seine Perspektiven orientieren sich auch an den aktuellen Entwicklungen: "Für das Jahr 2012 können wir einen Anteil von 70 Prozent Urnenbestattungen feststellen", so Weis. Zudem müsse auch Kirkel damit rechnen, dass in Zukunft andere Bestattungsformen gewählt werden würden, "schon alleine, wenn man an unsere muslimischen Mitbürger denkt. Darüber sollte man sich schon jetzt Gedanken machen." Ein weiteres Stichwort: der Friedwald.

Insgesamt betrachtet sei dabei festzustellen, dass in der Zukunft wohl nicht auf allen drei Kirkeler Friedhöfen alle Bestattungsformen angeboten werden könnten. So sei der Altstadter Friedhof kaum noch erweiterungsfähig. Dies würde sich dort negativ auf das Angebot von sogenannten Rasengräbern auswirken, "weil dort einfach der Platz fehlt". Dies könne bedeuten, "und hier kann es natürlich sein, dass ich mit meiner Meinung alleine stehe", dass nur auf einem der drei Kirkeler Friedhöfe ein Grabfeld für Rasengräber angeboten werden könne. Dort müsse dann auch die Bestattung erfolgen, unabhängig davon, ob man Kirkeler, Limbacher oder Altstadter sei.

Dies gelte auch für die mögliche Einrichtung eines Friedwalds. All diese Perspektiven seien aber, und das machte Weis bei seinen Auftritten in den Kirkeler Ortsräten deutlich, eine ganz persönliche Einschätzung. Ein weiterer Gedanke von Christof Weis: Auf das Belegen von Grabfeldern "der Reihe nach" zu verzichten. Zu aufwendig seien Planung und Unterhalt von heterogenen Grabfeldern mit unterschiedlichen Bestattungsformen und den damit verbundenen, unterschiedlichen Liegezeiten.

In den kommenden Wochen und Monaten sollen Weis' grundsätzliche Einschätzungen Gegenstand von Diskussionen in der Gemeinde werden.

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