Per Aufzug auf den Schlossberg?

Homburg · Was plant die Stadt Homburg am Schlossberg? Der Oberbürgermeister machte vor kurzem einige Andeutungen, ohne konkret zu werden. Über einen Aufzug wird gar gemunkelt. Aber woher das Geld nehmen für dieses Großprojekt?

 Nach ihrer Wiedereröffnung erreichen die Besucherzahlen der Schlossberghöhlen nicht mehr das Niveau der Vergangenheit, nun soll ein neuer Zugang vom Bereich der Homburger Altstadt aus die Attraktivität dieser Sehenswürdigkeit und die der darüber gelegenen Ruine der Hohenburg steigern. Foto: Thorsten Wolf

Nach ihrer Wiedereröffnung erreichen die Besucherzahlen der Schlossberghöhlen nicht mehr das Niveau der Vergangenheit, nun soll ein neuer Zugang vom Bereich der Homburger Altstadt aus die Attraktivität dieser Sehenswürdigkeit und die der darüber gelegenen Ruine der Hohenburg steigern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Gerüchte sind in der Stadt derzeit allgegenwärtig: Irgendetwas Großes soll im Bereich Homburger Altstadt, Schlossberg, Ruine der Hohenburg geschehen. Attraktiver soll das Ensemble gestaltet werden, tourismusförderlicher sein. Doch was genau soll passieren? Allen Gerüchten gemein ist, dass es wohl um einen neuen Zugang zum Bereich Schlossberghöhlen und Ruine der Hohenburg geht - von der Altstadt aus. Ob nun als Witz gedacht oder als weit greifende Spekulation: Sogar eine Seilbahn hinauf zum Schlossberg wird immer wieder genannt.

Tatsächlich sollen wohl zwei Aufzüge einen neuen Weg hinauf in Richtung des Homburger Wahrzeichens bahnen. Ein erster soll aus dem Bereich der Fruchthallstraße in der Altstadt bis in Höhe der Schlossberghöhlen reichen, dort soll in der Folge ein komplett neuer Eingangsbereich für Europas größte Buntsandsteinhöhlen entstehen. Ein zweiter Aufzug soll dann von dieser Ebene aus "einen Stock weiter" und Besucher des Schlossberges bis auf die Höhe des Kreuzes am Fuß der Ruine der Hohenburg bringen.

Was sich teuer anhört, wird wohl auch teuer werden - so es denn jemals realisiert wird. Denn eines scheint klar: Aus eigener Tasche wird die Stadt angesichts der leeren Kassen ein solches und wohl millionenschweres Bauvorhaben nicht bewältigen können. Richten sollen es erfolgreiche Förderanträge, die eben genau die Euros nach Homburg bringen sollen, die für ein solches Großvorhaben fehlen.

Bei der Homburger Verwaltungsspitze gibt man sich derzeit, angesprochen auf die im Umlauf befindlichen Gerüchte, eher zugeknöpft. Zwar lässt man immer wieder durchblicken, dass etwas passieren wird, was aber genau - das mag man noch nicht präzisieren. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff immerhin grundsätzlich die Überlegungen im Homburger Rathaus. "Pläne, die sich noch im Anfangsstadium befinden, wurden im Ausschuss bereits vorgestellt und stießen auf breite Zustimmung. Diese sehen, grob formuliert, einen barrierefreien Zugang zum jetzigen Haupteingang der Höhlen und in einer zweiten Etappe einen ebensolchen Weg zur Ruine der Hohenburg auf Höhe des Kreuzes vor. Das von Ihnen angesprochene zweiteilige Aufzugsystem von der Altstadt aus ist derzeit Teil dieser Pläne." Letztlich aber, so Kruthoff, bedeuteten diese Pläne aber keine Festlegung, es könnten sich bei dem Ziel der touristischen Aufwertung durchaus noch Änderungen ergeben.

Zur Finanzierung sagte der Stadtpressesprecher: "Es ist allen Beteiligten von vornherein klar, dass die Umsetzung dieser Ziele ohne Fördermittel des Landes nicht möglich sein wird. Das hat Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind auch ganz deutlich betont. Selbst für die Ausarbeitung weiterer Pläne und näherer Untersuchungen möchte die Stadt beim Land Fördermittel beantragen." Grundsätzlich gelte: Nur wenn eine Förderung des Landes gewährleistet wäre, könne weiter geplant und am Ende auch gebaut werden.

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Auf einen Blick Seit vielen Jahren ist man seitens der Stadt darum bemüht, vor allem die Besucherzahlen in den Schlossberghöhlen wieder zu steigern. Dies scheiterte bislang auch daran, weil man nicht in der Lage war, eine Video-Überwachungsanlage dort zu installieren. Nur diese macht eine Einzelbegehung der Höhlen abseits geführter Gruppen-Touren möglich (wir berichteten mehrfach). Zwischenzeitlich hofft man, mit den noch zu erschließenden, neuen Teilen des Höhlensystems im Bereich der Karlsberg-Brauerei stärkere Besucher-Anreize zu schaffen. thw

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