Ethiknachmittag am Uniklinikum Herausforderungen am Lebensanfang

Homburg · Ethiknachmittag am Uniklinikum in Homburg rund um die Zeit vor und auch nach der Geburt.

 Auch die pränatale Diagnostik ist Thema beim Ethiknachmittag am Universitätsklinikum in Homburg. 

Auch die pränatale Diagnostik ist Thema beim Ethiknachmittag am Universitätsklinikum in Homburg. 

Foto: dpa/Matthias Hiekel

Zu seinem dritten Ethiknachmittag laden die Paul-Fritsche-Stiftung/Wissenschaftliches Forum ans Universitätsklinikum (UKS) und die Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg für Donnerstag, 14. November, ein. Das Thema lautet: „Ethische Anforderungen an eine humane Medizin am UKS und an der Medizinischen Fakultät. Ethische Herausforderungen am Lebensanfang“.

Die Veranstaltung findet von 14 bis 17 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Biochemie (Gebäude 45) am UKS statt. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen.

Die Humangenomforschung ermöglicht immer mehr Erkenntnisse über menschliche Erbanlagen, damit verbundene bestehende oder potenzielle Erkrankungen und unter Umständen auch Therapiemöglichkeiten. Das Anwendungsgebiet der Gendiagnostik habe sich daher erheblich ausgeweitet. Es reicht von der Ursachenfeststellung für schon bestehende Erkrankungen und Störungen von Patienten über die vorgeburtliche Diagnostik sowie arbeits- und präventionsmedizinische Untersuchungen bis hin zu prädiktiven und pharmakogenetischen Tests, heißt es in einer Mitteilung zum Hintergrund. Nicht immer steht dem gewonnenen Wissen eine entsprechende Handlungsoption gegenüber, denn die therapeutischen Möglichkeiten halten mit den diagnostischen Erkenntnissen nicht Schritt. Insofern sei Gendiagnostik problematisch bei Erkrankungen, für die es keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten der Vorsorge oder Behandlung gibt.

Die Entwicklung der Fortpflanzungsmedizin mit ihren vielfältigen Möglichkeiten der Pränataldiagnostik und der Präimplantationsdiagnostik habe darüber hinaus gezeigt, dass sie zwar dem Leben und Gesundheitsinteresse des ungeborenen Menschen dienen kann, dass solches Wissen die Eltern aber auch verunsichert, belastet und verängstigt. In Europa werden jährlich etwa 500 000 Babys zu früh geboren. Viele Frühgeborene befinden sich am Rande der Überlebensfähigkeit. Dies stellt nicht nur die Ärzte sondern in besonderer Weise auch die Pflege vor große Herausforderungen.

Professor Wolfram Henn, Humangenetische Beratungsstelle an der Universität des Saarlandes, berichtet über das Thema genetische Beratung. Er ist Mitglied des Deutschen Ethikrats, der sich mit ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen beschäftigt und dabei eine Folgenabschätzung für den Einzelnen aber auch für die Gesellschaft abgibt. Der Deutsche Ethikrat berichtet dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung.

Professor Gabriele Meyberg- Solomayer, Oberärztin an der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Leiterin der Pränataldiagnostik und Therapie /Degum III am UKS, berichtet über das Thema pränatale Diagnostik.

Andreas Whitley ist Leiter der Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie /Pädiatrische Intensivpflege und Anästhesie am Schulzentrum des UKS. Er berichtet über das Frühgeborene im palliativen Kontext.

Kerstin Gräbel ist Pflegefachkraft für pädiatrische Intensivmedizin, Pflegefachkraft für Palliativ-Care, Expertin für Schmerzmanagement in der pädiatrischen Pflege, Hygiene- und Transplantationsbeauftragte und Fachkinderkrankenschwester an der Kinderintensivstation am UKS. Sie berichtet über Schmerzerfassung und Schmerztherapie bei Neugeborenen.

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