Die Woche in Homburg Wundern sollte sich niemand

Nach Jahren vermeintlicher Ruhe kocht seit dieser Woche der Streit zwischen Homburg und Zweibrücken wieder hoch. Grund ist, wie sollte es anders sein, das Designer-Outlet-Center und die Absicht auf pfälzischer Seite, das ohnehin schon überdimensionierte „Einkaufsparadies auf der grünen Wiese“ noch einmal deutlich zu erweitern.

Outlet-Center verursacht neuen Ärger in Homburg
Foto: SZ/Robby Lorenz

Dieses Thema schien eigentlich ad acta gelegt, nachdem das Bundesverwaltungsgericht vor 15 Jahren genau definierte, wie viel Verkaufsfläche auf dem Konversionsgelände letztlich angeboten werden darf. Daran hatte sich der Betreiber gehalten – bis jetzt. Die Zeit ging ins Land, wer erinnert sich da noch an Absprachen – da kann man es ja noch einmal versuchen mit der Expansion. Und wie schon bei der Urplanung des Centers dereinst läuft wieder alles unter Geheimhaltungsstufe eins. Darüber ist man in Homburg und anderswo verständlicherweise nicht erfreut – und es werden schwere Geschütze aufgefahren, den Zweibrücker Expansionsdrang einzudämmen. Zum Schutz der eigenen Innenstadt soll eine Erweiterung verhindert werden. So weit, so gut – und auch verständlich. Oder eben  nicht.

Die Homburger sind ab sofort wieder in ihrem Element: dem Verhindern. Sie müssen sich gleichwohl aber auch einige kritische Fragen gefallen lassen. Was steht denn im vergangenen Jahrzehnt auf der Habenseite in Sachen Einkaufsstadt? Wo sind denn die Zukunftsvisionen? ECE wollte man nicht, es kam auch nicht (aus vielerlei Gründen). Anschließend lehnte man sich wieder entspannt zurück. Es passierte wenig  – Ausnahme: die Anstrengungen auf dem Marktplatz im Gastronomiebereich. Die Käufer suchen sich andere Wege, gehen auch dorthin, wo es jetzt Expansionspläne gibt. Wer selbst nur Eigeninteressen hat, alles andere ablehnt, muss sich nicht wundern, wenn man an anderer Stelle bei guten Gelegenheiten zugreift.

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