Orgeljubiläum Höchen 50 Jahre erklingt die wunderbare Mayer-Orgel

Höchen · Nicht nur Musik, auch Dorfgeschichte war ein wichtiges Thema beim Orgel-Jubiläum in der katholischen Kirche Mariä Geburt in Höchen.

 Mathias Stahl und Isabel Schmoll ließen die Mayer-Orgel in der Kirche Mariä Geburt zum Jubiläum des Instruments fein erklingen.

Mathias Stahl und Isabel Schmoll ließen die Mayer-Orgel in der Kirche Mariä Geburt zum Jubiläum des Instruments fein erklingen.

Foto: Thorsten Wolf

Mit einem Gottesdienst wurde am vergangenen Wochenende das 50-jährige Orgeljubiläum der Mayer-Orgel in der katholischen Kirche Mariä Geburt in Höchen gefeiert. Formal gliederte sich der Abend dabei in zwei Teile: Am Beginn stand ein Abendmahl-Gottesdienst, zelebriert von Kaplan Moritz Fuchs, danach bewiesen Isabel Schmoll und Mathias Stahl mit einem kleinen Konzert, was die Mayer-Orgel an Klangqualität zu bieten hat.

Auf dem Programm der beiden jungen Höcher Organisten dabei zuerst Händels „Halleluja“ aus dem Oratorium „Messias“, gespielt von Schmoll. Danach erklang Bachs Choralvorspiel „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ mit Schmoll und Stahl gemeinsam an der Orgel. Auch auf den Notenblättern: Cesar Francks „Panis angelicus“, Dubois „Marche sortie“ aus „7 pièces pour Orgue“ und eine gemeinsame Improvisation von Isabel Schmoll und Mathias Stahl über den Klassiker „Winter Wonderland“.

Das so gefeierte Instrument, auf dem die beiden ihr Können bewiesen, war 1969 vom Orgelbauer Hugo Mayer aus Heusweiler erbaut worden. Augenfällig sind die Orgelwerke, die um einen Betonsockel herum aufgestellt wurden. Der Organist selbst sitzt, mit Blick auf den Altarraum, an einem frei stehenden Spieltisch auf einer Empore im alten Teil der Höcher Kirche.

Hugo Mayer Orgelbau ist ein saarländischer Traditionsbetrieb, gegründet 1952 von Hugo Mayer. Aktuell führt in dritter Generation Stephan Mayer den Betrieb in Heusweiler. Heute weltweit tätig und auch spezialisiert auf die Instandsetzung von Orgeln, hat das Untermehmen auch an vielen Orten in unserer Region seine Spuren hinterlassen. Neben der Orgel in Höchen gehören Mayer-Instrumente auch in vielen anderen Orten im Saarland zum guten Ton, so unter anderem in Saarbrücken, St. Wendel, Jägersburg, Blieskastel, Theley und auch Saarlouis.

In Höchen, und das ist schon rein architektonisch interessant, schlägt die Mayer-Orgel durch ihre Anordnung und den unterschiedlichen Plätzen für Orgelwerk und Spieltisch die Brücke über zwei unterschiedliche Entwicklungspunkte der Kirche. Ruht eben das Orgelwerk auf einem Betonpfeiler, der zum Erweiterungsbau aus dem Jahre 1969 gehört, so sitzt der Organist zwar nah, doch trotzdem im ursprünglichen Gebäude der Kirche, entstanden in zwei Bauphasem zwischen 1800 und 1866.

Das heute durchaus ungewöhnliche Erscheinungsbild von Mariä Geburt und die Geschichte der Kirche standen zwischen Gottesdienst und Orgelkonzert kurfristig im Mittelpunkt. Höchens Ortsvorsteherin Eva-Maria Scherer übergab in ihrer Funktion als Vorsitzende des Fördervereins „Unser Höchen“ zusammen mit Christoph Missy und Angela Hirsch eine großformatige Reproduktion eines alten und nie verwirklichten Bauplans der Kirche aus dem 16. Jahrhundert an Kaplan Moritz Fuchs. „Ideen-Geber war Christoph Missy, finanziert wurde das Ganze vom Förderverein ‚Unser Höchen‘“, erläuterte Scherer den Gästen des Gottesdienstes. „Das Bild wird seinen Platz in der Unterkirche finden.“ An diesem Ort, war sich Scherer sicher, sei der Druck eine „Bereicherung und Aufwertung für diesen Raum, der von der Dorfgemeinschaft stark genutzt wird“.

 Aus den Händen von Eva-Maria Scherer (rechts), Angela Hirsch (links) und Christoph Missy (Zweiter von links) erhielt Kaplan Moritz Fuchs den Druck eines historischen Bauplanes der  Kirche Mariä Geburt.

Aus den Händen von Eva-Maria Scherer (rechts), Angela Hirsch (links) und Christoph Missy (Zweiter von links) erhielt Kaplan Moritz Fuchs den Druck eines historischen Bauplanes der  Kirche Mariä Geburt.

Foto: Thorsten Wolf

Initiator Christoph Missy nutzte die Übergabe dazu, den Gottesdienst-Besuchern die Abbildung inhaltlich näher zu bringen. So sei die Reproduktion des Drucks eine Vergrößerung eines Bauplanes für die Kirche, wahrschenlich zu datieren auf das Jahr 1559. „Aber dieser Plan kam nie zur Ausführung. Es war eine arme Zeit damals und die Höcher waren besonders arm.“ So habe die Bauzeichnung Jahrhunderte im Archiv geschlummert, „ist dann aber wahrscheinlich beim Bau des heute alten Kirchengebäudes im Jahr 1800 berücksichtigt worden.“ Ihm, so Missy, gehe es nun darum, dieses alte Dokument aus der Versenkung zu holen „und hier an dem Ort zu präsentieren, für den es gedacht war“. Für die Kirchengemeinde bedankte sich Kaplan Moritz Fuchs ausdrücklich für das Engagement von Missy und des Fördervereins, „das Bild wird einen sehr schönen Platz in der Unterkirche bekommen“.

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