Opern-Klassiker ganz kindgerecht
Homburg. Wer kennt ihn nicht, Mozarts Opernklassiker "Die Zauberflöte". Zumindest bei den Erwachsenen dürften das nicht viele sein
Homburg. Wer kennt ihn nicht, Mozarts Opernklassiker "Die Zauberflöte". Zumindest bei den Erwachsenen dürften das nicht viele sein. Seit gestern nun gehören auch noch einige hundert Kinder aus der Region zu den Kundigen, in einer Inszenierung der Opernwerkstatt am Rhein gab es im Kulturzentrum Saalbau reichlich Gelegenheit, die Geschichte von Papageno, der Königin der Nacht und des schmachtenden Prinzen Tamino in der "Kleinen Zauberflöte" zu erleben, erhören und zu erfühlen. In einer kindgerecht auf 70 Minuten reduzierten Version der Oper ließ das Ensemble die Irrungen und Wirrungen von Pagageno und Tamino auf der Suche nach der echten Liebe vor einem sinnvoll aufs Nötigste beschränkte Bühnenbild entstehen. Die Kinder belohnten die Anstrengungen der Darsteller mit lautem Applaus - und das schon bevor die Vorstellung begonnen hatte. Ein Kredit, den das Ensemble der Opernwerkstatt am Rhein mit echten Zinsen an sein junges Publikum zurückgab. Dabei hatte es zumindest mit Blick auf den Start der Veranstaltung nicht wirklich rund angefangen, waren doch die Kinder der Grundschule Limbach vom beauftragten Busunternehmen, den Neunkircher Verkehrsbetrieben (NVG), versetzt worden. "Das ist schlichtweg eine Unverschämtheit", machte Schulleiter Reinhard Werner seinem Ärger Luft, nachdem es ihm gelungen war, doch noch die entsprechenden Transportmittel durch die NVG zu organisieren. Entgegen kamen Werner in seinem Bestreben, seinen Schülern vor den Weihnachtsferien noch eine besondere Überraschung zu machen, das Ensemble selbst und Homburgs Kulturmanagerin Ursula Richert, die mit dem Beginn der Aufführung warteten, bis auch die Limbacher Kinder ihren Platz gefunden hatten. Unabhängig vom rucklenden Beginn bot sich den kleinen Gästen im Saalbau ein wunderbares Schauspiel, sowohl gesanglich als auch darstellerisch. Entscheidend für den Erfolg: Immer wieder verlegten die Akteure den Schauplatz des Geschehens in den Zuschauerraum und bezogen so die Kinder aktiv in die Aufführung mit ein. Die honorierten dieses ganz besondere "Auf-sie-Zugehen" mit einem Wechsel aus respektvollem Schweigen, wenn geboten, und echter Teilnahme, wenn gefordert. Doch nicht nur die neuen jungen Opernfans zeigten sich begeistert, auch Initiatorin Ursula Richert war sich sicher, mit der Opernwerkstatt am Rhein und deren Interpretation der Zauberflöte einen guten Griff getan zu haben. "Es ist unser Ziel, vor allem die Jungen wieder mit Musik, mit Oper, mit Theater vertraut zu machen. Deswegen habe ich mit dem Ensemble Kontakt aufgenommen, habe mich kundig gemacht und kam zum Schluss, dass das eine sehr schöne Sache ist."