Öl und Senf aus dem Bliesgau
Blieskastel/Einöd. Wenn sich alle Pläne von Patric Bies, einem der drei Betreiber der Bliesgau-Ölmühle in Einöd, realisieren lassen, werden die "Bliesgau-Regale" in den rund 30 Einzelhandelsgeschäften der Region bald zu klein sein
Blieskastel/Einöd. Wenn sich alle Pläne von Patric Bies, einem der drei Betreiber der Bliesgau-Ölmühle in Einöd, realisieren lassen, werden die "Bliesgau-Regale" in den rund 30 Einzelhandelsgeschäften der Region bald zu klein sein. Gestern konnte Bies in den Räumen des Biosphären-Zweckverbandes am Blieskasteler Paradeplatz zumindest schon einmal zwei neue Produkte präsentieren: Bliesgau-Walnuss-Öl und Bliesgau-Senf in Bio-Qualität. Das neue Öl ist das Ergebnis einer Kooperation der Bliesgau-Ölmühle und der Walsheimer Behinderteneinrichtung Haus Sonne. Walnussbäume waren seit Jahrhunderten im Bliesgau als Schädlinge fern haltende Bestandteile von Streuobstwiesen weit verbreitet. Allein die auch ökonomisch sinnvolle Nutzung der Früchte war schwierig. Im "Haus Sonne" fand man eine Möglichkeit, die Nüsse im wahrsten Sonne des Wortes zu knacken. Nach einem Aufruf der Ölmühle hatten zuvor zahlreiche Walnussbaum-Besitzer ihre Nüsse zum "Haus Sonne" oder in die Ölmühle gebracht. So konnten Patric Bies und seine Mitstreiter aus rund einer Tonne Nüsse immerhin 200 Liter Öl herstellen.Der zartmilde Bliesgau-Senf dürfte dem Geschäftsführer des Biosphären-Zweckverbandes Bliesgau, Walter Kemkes, noch mehr Freude bereiten. Denn neben der Ölmühle sind weitere einheimische Erzeuger an seiner Entstehung beteiligt. Auf dem Bioland-Hof Wack in Ommersheim werden die Senf-Saaten angebaut, der zugegebene Bliesgau-Apfelessig wird von der Beederin Doris Kratkey aus dem Apfelsaft der "Fruchtgetränke Gersheim" produziert, und der Honig als weiterer Bestandteil stammt vom Ballweiler Bio-Imker Tillman Wenzel. Noch darf das Endprodukt nicht als Bio-Senf angepriesen werden, denn die endgültige Zertifizierung aller Bestandteile steht noch aus. "Bio-Qualität hat er aber sicher", so Patric Bies.Das dritte neue Produkt der Bliesgau-Ölmühle spricht weniger den Geschmackssinn als Augen und Hände an. Seit 2008 baut Landwirt Hans Pick als Mitbetreiber der Ölmühle auf der Einöder Höhe auf etwa einem Hektar (kaum drogenfähigen) Hanf an. Aus diesem Hanf, seit langem aus der heimischen Landwirtschaft verschwunden, stellt die Mühle nussig schmeckendes Hanf-Öl her. Ab 1. August werden Besucher des Berghofes 2 Gelegenheit haben, in dieser Kultur durch ein großes Hanf-Labyrinth zwischen den dann über zwei Meter hohen Pflanzen umherzuirren.