Nussbäume und Lieder zum Richtfest

Schwarzenbach. Spielen können die Mädchen und Jungen in den neuen Räumen an der Alten Reichsstraße in Schwarzenbach noch nicht, kein Wunder, dass sie da ein kleines bisschen unruhig wurden, bis sie endlich an der Reihe waren

 Kinder, Eltern und Erzieherinnen sangen zum Richtfest des Neubaus der Kindertagesstätte Schwarzenbach Lieder - passend ausgestattet mit Bauhelmen. Zudem wurden an die Verantwortlichen Nussbäume in Töpfen verteilt. Foto: Bernhard Reichhart

Kinder, Eltern und Erzieherinnen sangen zum Richtfest des Neubaus der Kindertagesstätte Schwarzenbach Lieder - passend ausgestattet mit Bauhelmen. Zudem wurden an die Verantwortlichen Nussbäume in Töpfen verteilt. Foto: Bernhard Reichhart

Schwarzenbach. Spielen können die Mädchen und Jungen in den neuen Räumen an der Alten Reichsstraße in Schwarzenbach noch nicht, kein Wunder, dass sie da ein kleines bisschen unruhig wurden, bis sie endlich an der Reihe waren. Ganz besondere Lieder haben sie für das Richtfest eingeübt, doch bevor sie gestern loslegen konnten im Rohbau der Kindertagesstätte Schwarzenbach, brauchten sie noch etwas Geduld - genauso wie beim Umzug vom bisherigen Standort Am Anger, auf der anderen Seite der B 423 ins neue Haus.Läuft alles nach Plan, dann soll im nächsten Frühjahr alles fertig sein. Und Bauleiterin Julia Sauer hat noch weitere Zahlen mitgebracht. 600 Quadratmeter beträgt die Gesamtnutzfläche, also das, was letztlich für Spielen und Aufenthalt der Kleinen reserviert ist. Vier nach Süden ausgerichtete Gruppenräume sind auf den Plänen eingezeichnet, zwei sind für Krippenkinder und damit die Unter-Dreijährigen reserviert. Neben weiteren Nebenräumen ist in der Mitte ein großer Mehrzweck- und Speisesaal vorgesehen. 4500 Quadratmeter groß ist das eher schmale Grundstück, das sich bis zur B 423 zieht. Eine großes Spielfläche soll außen angelegt werden, und vorne sind Parkplätze geplant.

Paul Quirin, Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, hob zunächst einmal auf den Wert des Spielens ab. "Die Kita wird eine Schatzkiste für jedes Kind", versprach er. Schwerpunkt war bislang der musikalische Bereich, und er werde es auch bleiben. Mit der Einrichtung orientiere man sich an den Bedürfnissen und den Interessen der Kinder, zudem würden Arbeitnehmer freundliche Öffnungszeiten geboten. Bislang, informierte die Leiterin der Einrichtung, Vera Eckhardt, gebe es 50 Kindergartenplätze und Öffnungszeiten von sieben bis 16.30 Uhr, freitags bis 16 Uhr. Im neuen Gebäude wird es dann zusätzlich Platz für 20 Krippenkinder geben, die Öffnungszeiten werden von sieben bis 17 Uhr verlängert.

Dann waren aber endlich diejenigen an der Reihe, für die das alles gedacht ist: Mit gelben und weißen Bauhelmen auf den Köpfen, Hämmern in den Händen, unterstützt von Eltern, Erzieherinnen und den Gästen sangen sie zunächst ihr Lieblingslied und dann davon, dass nun endlich die "harte Nuss geknackt" sei und der Neubau Wirklichkeit werde. Anschließend gab's für die Verantwortlichen noch je einen Nussbaum im Topf mit nach Hause.

Landrat Clemens Lindemann ging anschließend auf die Thematik "Betreuung der Allerkleinsten" ein, hierauf gibt es ab kommendem Jahr bekanntlich einen Rechtsanspruch. Mit der Awo stemme man an mehreren Stellen weitere Kindergarten-Bauprojekte mit Krippenplätzen. Man komme auch mit dem Neubau in Schwarzenbach der Lösung des Problems "fehlende Plätze" deutlich näher, sagte er. Die gesetzlich festgeschriebenen 35 Prozent an Betreuungsmöglichkeiten, in Krippen und bei Tagesmüttern, für Unter-Dreijährige würden jedoch nicht reichen. "Die Eltern werden mehr wollen, wir werden es bereitstellen müssen."

Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner unterstrich, dass die Kita nicht nur für einen Stadtteil gebaut werde, sondern für die ganze Region. Es gebe zum Beispiel Eltern, die auch eine Anbindung an den Arbeitsplatz brauchten. Insgesamt 1,73 Millionen Euro wird das Projekt kosten, informierte Peter Barrois, Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerks der Awo. Die Stadt Homburg ist mit knapp 600 000 Euro dabei, der Kreis mit 430 000 Euro. Weitere 490 000 Euro steuert das Land hinzu, 210 000 Euro fließen aus den Bundesmitteln für die Krippe.

Am Ende ging es noch nach draußen zum traditionellen Richtspruch der Zimmerleute. Gottes Schutz und Segen für das Haus wurden da unter strahlend blauem Himmel beschworen, ein Glas ausgetrunken und zerschlagen - und das war dann auch für die kleinen Gäste wieder richtig interessant.

Hintergrund

Der Saarpfalz-Kreis ist auf einem guten Weg die geforderten 35 Prozent an Betreuungsangeboten zu erreichen: Berechnungen vom Frühjahr listeten 665 Krippenplätze auf, das bedeutet für 22 Prozent der Unter-Dreijährigen. Bei Tagesmüttern sind 100 Kinder im Kreis untergebracht, was 3,3 Prozent entspreche. Entstehen sollen weitere 249 Krippenplätze. In Homburg gibt es auch zusätzliche Projekte. Gute Chancen gebe es etwa bei einem angedachten Neubau des Kindergartens St. Michael, sagte Kreisjugendamts-Leiter Klaus Guido Ruffing. ust

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