Schul- und Kitaschließungen wegen Coronakrise In den Kitas und Grundschulen ist die Notbetreuung gefragt

Homburg/Bexbach/Kirkel · Anträge wurden jetzt gesichtet. An Gymnasien, Gemeinschafts- und Förderschulen gibt es kaum Bedarf, in den Kitas ist die Nachfrage deutlich höher.

 In den Kitas des Saarpfalz-Kreises gibt es eine Nachfrage nach der Notbetreuung. Diese soll aber nur in Gruppen bis fünf Kindern erfolgen, maximal drei solcher Kleingruppen sind pro Einrichtung möglich.

In den Kitas des Saarpfalz-Kreises gibt es eine Nachfrage nach der Notbetreuung. Diese soll aber nur in Gruppen bis fünf Kindern erfolgen, maximal drei solcher Kleingruppen sind pro Einrichtung möglich.

Foto: picture-alliance/ dpa/Waltraud Grubitzsch

Montag war der Tag vieler Fragen und der Organisation. Es konnten sich auch Eltern melden, die dringend die angekündigte Notbetreuung brauchen, da Kitas und Schulen angesichts der Ausbreitung des Coronavirus’ bis Ende April geschlossen sind. Bis am Montagnachmittag konnten dafür Anträge eingereicht werden. Der Kreis ist dabei für die weiterführenden Schulen und die Kitas zuständig. Konkret sind dies also Kinder von sechs bis zwölf Jahren der allgemeinbildenden Schulen in Trägerschaft des Kreises sowie Kita-Kinder von null bis sechs Jahren.

Bei den in Frage kommenden Einrichtungen handelt es sich im Saarpfalz-Kreis zum einen also um vier Gymnasien, acht Gemeinschaftsschulen, drei Förderschulen. Hier war die Nachfrage nach Notbetreuung sehr gering. Bis Montagnachmittag gingen sieben Anträge dafür ein, drei davon erfüllten die Voraussetzungen über den systemkritischen Beruf, wenn Eltern also beispielsweise im medizinischen Bereich, in der Altenpflege, bei der Polizei und den Rettungsdiensten arbeiten. Die vier verbleibenden Anträge werden noch geprüft, hieß es von der Kreisverwaltung weiter zu den aktuellen Zahlen.

Beim Gymnasium Johanneum entscheidet als Träger die gemeinnützige GmbH. Man sei personell vorbereitet auf Notbetreuungsgruppen, allerdings habe es bislang nur eine Anmeldung gegeben, sagte Schulleiter Oliver Schales. Natürlich könne sich das noch ändern.

Bei den insgesamt 75 Kindertagesstätten, die im Kreis in Frage kommen, ist der Bedarf deutlich höher, was angesichts des Alters ja zu erwarten war. Für die Kitas gingen im Durchschnitt jeweils fünf bis zehn Anträge ein. Der ersten Einschätzung zufolge werden an fast allen dieser Einrichtungen Notgruppen entstehen, hieß es weiter.

Die Koordination bei den Grundschulen läuft über die Kommunen. In Homburg gibt es, Stand Dienstag, je nach Schulstandort ein bis drei Gruppen, erlaubt sind maximal fünf Kinder pro Gruppe. Knapp 50 Kinder werden die Notfallbetreuung in Anspruch nehmen. Am meisten gefragt war das Angebot in der Sonnenfeldschule mit 15 Kindern und drei Gruppen, am Standort Kirrberg gibt es zwei Gruppen und fünf Kinder, weitere Gruppen sind an der Langenäckerschule (neun Kinder/zwei Gruppen), in Einöd (neun Kinder/zwei Gruppen) und in der Luitpoldschule (sieben Kinder/zwei Gruppen). In Bruchhof wird es eine Gruppe mit vier Kindern geben, in Beeden gibt es keine Notgruppe. Man habe insgesamt keine Anträge ablehnen müssen, hieß es.

In Kirkel gab es nach Angaben der Verwaltung insgesamt zwölf bewilligte Anträge. Fünf Kinder an der Grundschule in Kirkel-Neuhäusel, sieben in Limbach. Das sei eine überschaubare Zahl, einige wenige Anträge habe man ablehnen müssen. Es werde auch noch nachjustiert, so sei zum Beispiel in einem Fall eine Notbetreuung erst in zwei Wochen notwendig.

In Bexbach sind es laut Stadt insgesamt 18 Kinder in der Notbetreuung, davon sieben in Frankenholz, sechs in Oberbexbach und fünf in Bexbach-Mitte. Es gebe einzelne Anträge, die nur unter Vorbehalt genehmigt wurden. Hier fehlten noch Bescheinigungen.

Der Notgruppenbetrieb, der jeweils auf 15 Plätze pro Einrichtung begrenzt ist, sollte sofort aufgenommen werden. Aufgeteilt in drei Gruppen werden jeweils fünf Kinder betreut, um das Risiko einer Ansteckung weitestgehend zu minimieren, so die Kreisverwaltung. Wichtig zu wissen: Die Vergabe der Plätze erfolge vorläufig, es könne also nachgesteuert werden, sollten sich die Bedarfe noch wesentlich ändern.

„Viele Erziehungsberechtigte konnten die notwendige Betreuung zumindest ganz akut selbst organisieren. Das freut mich sehr, es zeigt die große Bereitschaft vieler mitzuwirken“, sagte Landrat Theophil Gallo.

Grundsätzlich seien Kita- und Schulleitungen bereits am Wochenende darüber informiert und gebeten worden, Anträge zur Bedarfsermittlung für eine Notbetreuung den Erziehungsberechtigten zur Verfügung zu stellen. Generell gilt: Die ausgefüllten Anträge sollen mit einer Empfehlung für die Vergabe der Plätze zur abschließenden Entscheidung an das Jugendamt des Saarpfalz-Kreises sowie an den Fachbereich Schulverwaltung gesendet werden. Bei den Grundschulen sind die Kommunen Ansprechpartner. Bei anderen Schulen die jeweiligen Träger. Die Notbetreuung ist schriftlich zu beantragen, ein Rechtsanspruch darauf besteht nicht. Laut den Vorgaben ist die Notbetreuung für Kinder von 0 bis 12 Jahren vorgesehen, deren Erziehungsberechtigte in einem so genannten systemkritischen Beruf arbeiten und deren berufliche Tätigkeit dringend erforderlich ist, um die öffentliche Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus soll die Notbetreuung berufstätigen Alleinerziehenden angeboten werden, wenn keine anderweitige Betreuung möglich ist. Hierfür braucht man einen Nachweis des Arbeitgebers.

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