Nordmanntanne ist am beliebtesten

Homburg · Vor rund 600 Jahren wurde in Deutschland erstmals ein Christbaum aufgestellt. Mittlerweile steht er nahezu in jedem Wohnzimmer. In diesen Tagen haben die Weihnachtsbaum-Händler Hochbetrieb.

 In den meisten deutschen Haushalten liegen die Weihnachtsgeschenke an Heiligabend unter dem schön geschmückten Christbaum. Foto: Malte Christians/dpa

In den meisten deutschen Haushalten liegen die Weihnachtsgeschenke an Heiligabend unter dem schön geschmückten Christbaum. Foto: Malte Christians/dpa

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Nur noch wenige Tage bis Heiligabend. Für den, der noch keinen hat, wird es höchste Zeit, einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Der Verkauf des beliebten Weihnachtssymbols läuft in unserer Region schon seit mehreren Wochen.

"Bei uns gibt es die Bäume bereits seit dem ersten Adventwochenende", erzählt Weihnachtsbaum-Händlerin Chantal Schultz aus Homburg . Die ersten Bäume habe sie an Firmen und Behörden verkauft. Seit Freitag letzter Woche nehmen aber die Käufe für das eigene Wohnzimmer zu. "Nordmanntannen stehen ganz hoch im Kurs, daher haben wir auch nur diese Tannenart im Angebot." Christian Dambach, Verkäufer des grünen Zimmerschmucks an einem großen Discounter in Homburg , hat dagegen neben Nordmanntannen auch Blautannen und Nobilis in seinem Sortiment. "Meistens werden Baumlängen von 1,80 bis 2,10 Meter verlangt", sagt er. Der Verkauf begann bei ihm am 9. Dezember. "Die Preise sind stabil geblieben", so Dambach. Bei allen Baumarten muss man je nach Größe unterschiedlich in den Geldbeutel greifen.

Fast alle Verkaufsstände haben ihr Angebot auf Nordmanntannen reduziert. "Seit fünf Jahren fragen unsere Kunden nur noch nach Nordmanntannen. Daher verkaufen wir auch nur noch diese Art", erklärt Michael Körner, Verkäufer von Christbäumen an einem Stand am Ortseingang von Bexbach. Die meisten Bäume hätten eine Größe von 1,80 bis 1,90 Meter, passend für das Wohnzimmer . Nordmanntannen habe er ab einer Größe von einem Meter bis zu 2,50 Meter. Florian Stuhl ist seit dem 9. Dezember vor einem Discounter in Bexbach für den Weihnachtsbaumverkauf im Einsatz. "Bei uns gibt es Nordmanntannen und auch Blautannen."

Wolfgang Riehm schaute sich mit seiner Frau Inge am Samstag um und kaufte seine Nordmanntanne nach ausführlicher Besichtigung an einem Verkaufstand am alten Homburger Hallenbad. "Für das Schmücken des Baumes ist meine Frau zuständig." Kugeln, Strohsterne und Elektrolichter seien vorgesehen, verriet Inge Riehm. Aus Ottweiler/Steinbach fuhr Familie Kuhn nach Homburg , um sich ihren Weihnachtsbaum zu kaufen. "Das machen wir schon seit Jahren, weil wir hier ein viel besseres Angebot finden", erklärt Yvonne Kuhn. Preis und Auswahl stimmten. Kein Kerzenlicht, sondern elektrisches Licht wird auch bei Familie Kuhn den Baum zum Glänzen bringen. Auch Norbert Schinabeck aus Bechhofen setzt auf das praktische Kunstlicht. "Dazu kommen Strohsterne und bunte Kugeln", sagt er, bevor er sich nach seiner Nordmanntanne mit einer Größe von 1,70 bis 1,80 Metern an einem Verkaufstand umschaut.

Früher waren an den Weihnachtsbäumen ganz andere Schmuckartikel angesagt. Lebkuchen, Äpfel, Früchte und Nüsse schmückten einen der ersten Weihnachtsbäume in Deutschland. Mitglieder der Bäckerschaft aus Freiburg im Breisgau haben 1419 ihre Tanne so verziert. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es die ersten verzierten Christbäume in Straßburg. So richtig heimisch wurde der Brauch des Christbaums aber erst im 18. Jahrhundert. Wohlhabende Bürger in den Städten konnten sich solche Tannenbäume, die zu dieser Zeit in Mitteleuropa noch knapp und dem entsprechend teuer waren, leisten.

Im 19. Jahrhundert wurden vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt, um die inzwischen hohe Nachfrage nach den Weihnachtsbäumen zu decken. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde nach und nach zum festlichen Inventar in den bürgerlichen Wohnstuben in der Stadt und auf dem Land. 1832 brachte ein Deutscher Harvard Professor den Weihnachtsbaum mit in die USA, wo er nach und nach viele Anhänger fand. 1882 wurde in den USA der erste Baum mit elektrischem Licht beleuchtet.

 Chantal Schultz berät Wolfgang Riehm beim Kauf einer Nordmanntanne. Seit über drei Wochen läuft bereits der Verkauf dieser Weihnachtsbäume. Foto: Hagen

Chantal Schultz berät Wolfgang Riehm beim Kauf einer Nordmanntanne. Seit über drei Wochen läuft bereits der Verkauf dieser Weihnachtsbäume. Foto: Hagen

Foto: Hagen

Der Weihnachtsbaum galt eher als bürgerliches Symbol. Die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Bäumchen zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein. Zum ersten Mal stand ein Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom. Mittlerweile ist der Christbaum nicht mehr wegzudenken. Rund 25 Millionen Bäume werden auch in diesem Jahr den Weg in die Wohnzimmer in Deutschland finden www.meinetanne.de

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