Hamsterkäufe und Ausgehverbot Die zwei Seiten der Medaille

Das Erfreuliche vornweg: Die Homburger, Bexbacher und Kirkeler helfen sich. Immer mehr engagieren sich privat, in Vereinen oder in größeren Initiativen in der Nachbarschaftshilfe, versorgen Alte und Kranke mit Lebensmitteln und sonstigem.

 Peter Neuheisel

Peter Neuheisel

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Corona-Krise schweißt zusammen. Das ist die eine, schöne Seite der Medaille. Auf der anderen Seite schimmert das doch etwas merkwürdige Völkchen durch. Während die einen eifrig Lebensmittel (und Toilettenpapier) horten, als stünde der jüngste Tag bevor, treffen sich andere, vor allem Jüngere, weiterhin in Gruppen oder empfangen Besuch. Auch Ältere, die eigentlich besonders geschützt werden sollen, bleiben nicht immer auf Sicherheitsabstand. Warum aber halten sich immer noch zu viele nicht an die Beschränkungen? Das ist zum einen sicherlich Ignoranz, zum anderen hat das aber vielleicht auch mit Äußerungen von Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft zu tun, vielleicht nach Ostern in NRW wieder die Schulen zu öffnen oder die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. So, als wäre das Schlimmste schon überstanden. Oder die Ankündigung der Bildungsminister, die Abiturprüfungen doch durchzuziehen. Gut, die haben auch gesagt, dass die Schulen nicht geschlossen werden, und zwei Tage später waren sie zu. Dies alles sind falsche Zeichen. Die Gegenwart sieht so aus, dass die Infektionszahlen ansteigen und gar Notfallzentren eingerichtet werden. Experten sagen: Wir stehen erst am Anfang. Von Normalität kann keine Rede sein. Landrat Theophil Gallo hat diese Woche gemeint, die Beschränkungen lieber etwas länger laufen zu lassen, als sie einen Tag zu früh zu lockern. Dem ist nichts hinzuzufügen. Also: zu Hause bleiben, Abstand halten – und abwarten.

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