Neun Millionen Euro für besseres Lernen

Homburg · Ende 2017 soll der Neubau mit Fachsälen und einem Atrium am Homburger Mannlich-Gymnasium stehen. Auch der angrenzende Funktionstrakt soll hergerichtet werden. Notwendig wurde die Investition von neun Millionen Euro, da eine Sanierung des alten Pavillons zu aufwendig und zu unwirtschaftlich sei, teilte die Kreisverwaltung mit.

 Am Haupthaus soll der dreigeschossige Neubau entstehen. Ein Atrium wird das verbindende Element zum bestehenden Gebäude des Mannlich-Gymnasiums.

Am Haupthaus soll der dreigeschossige Neubau entstehen. Ein Atrium wird das verbindende Element zum bestehenden Gebäude des Mannlich-Gymnasiums.

Als Theophil Gallo den sogenannten alten Pavillon betrat, "war ich entsetzt". Der Landrat des Saarpfalz-Kreises sei, erinnert sich Schulleiter Wolfram Peters, "rückwärts wieder rausgefallen". Das liegt auch daran, dass der Begriff Pavillon diesen Teil des Homburger Christian-von-Mannlich-Gymnasiums eher beschönigend umschreibt. Es handelt sich nämlich vielmehr um einen in die Jahre gekommenen, containerartigen Funktionsbau mit zehn Klassensälen, der das ist, was man gerne als "Missstand" bezeichnet. Obwohl dieser, so Gallo, soweit möglich, noch einmal etwas hergerichtet wurde, sind seine Tage gezählt. Eine Sanierung sei zu aufwendig und unwirtschaftlich.

Am Dienstagmittag war Spatenstich für einen Neubau. Dieser entsteht am Hauptgebäude, grenzt an den Funktionsbau und steht neben der vor knapp zehn Jahren neu entstandenen Aula. Das, was nun gebaut werde, sei "dringend notwendig", unterstrich Peters. Und bis es dazu kam, habe es schon "einige Verrenkungen" gegeben.

Etwa neun Millionen Euro nimmt der Kreis in die Hand, um hier für grundlegende Verbesserungen der Raumsituation zu sorgen. Entstehen soll ein dreigeschossiger Neubau mit Fachsälen für Physik, Chemie, EDV, Musik und Kunst. Die Verbindung zum Hauptgebäude wird mit einem eingeschossigen Atrium hergestellt. Hier sollen, erläutert Peters, unter anderem Arbeitsräume entstehen, auch eine Mediathek. Denn in der Aula gebe es immer Schüler , die arbeiten wollten, was aber schwierig sei, weil "andere nerven".

Der Neubau werde mit Rampen so an den Bestand angeschlossen, dass durch den Einbau eines Aufzugs im Bestandsgebäude die Schule behindertengerecht sei, nannte der Kreis weitere Details. Der sich seitlich anschließende Trakt, in dem bisher die Räume für die Naturwissenschaften untergebracht sind, werde entkernt und zu Klassensälen umgestaltet. Dies geschehe, sobald der Neubau bezugsfertig ist. Sind diese Sanierungs-Arbeiten wiederum abgeschlossen, sollen die Klassen aus dem alten Pavillon ins Hauptgebäude ziehen. Das alles passiere nach und nach, unterstrich Peters, ohne dass Qualität am Unterricht eingebüßt werde. "Wir freuen uns wirklich super darauf", sagte Peters zum Bauvorhaben.

Die Bauzeit wird mit weniger als zwei Jahren angesetzt: Bis Ende 2017 soll alles fertig sein, teilte die Kreisverwaltung mit. Es werde die ein oder andere Unannehmlichkeit mit sich bringen, unterstrich Landrat Gallo. Doch die Schüler bekämen eine ansprechende Umgebung, in der man "Gas geben" könne beim Lernen . Schulen müssten im Prinzip die schönsten Gebäude einer Stadt sein, Ausgaben in Schulen seien kein Luxus.

Auch Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind freute sich über die Investition. Er sei schon in seiner Zeit als Beigeordneter oft auf den Zustand des alten Pavillons am Mannlich-Gymnasium angesprochen worden. Wenn der Kreis bei Infrastruktur und Bildung etwas mache, dann werde das von ihm nie kritisiert. "Wir freuen uns, wenn die Kreisumlage dazu dient. Dann zahlen wir sie gerne", immerhin liege sie für Homburg bei 27 Millionen Euro , so der OB.

 Auf einem Übersichtsplan im Haupthaus, an das der Neubau angrenzen wird, ist zu sehen, auf welche Gebäude sich das Mannlich-Gymnasium verteilt. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Auf einem Übersichtsplan im Haupthaus, an das der Neubau angrenzen wird, ist zu sehen, auf welche Gebäude sich das Mannlich-Gymnasium verteilt. Fotos: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Bevor es für Gallo, Schneidewind, Peters und Staatssekretärin Andrea Becker symbolisch an die Spaten ging, hatte der Landrat noch etwas Besonderes für die Schülerinnen und Schüler der Berlin AG mitgebracht. Diese hätten den Schulkeller aufgeräumt, der Kreis habe dadurch Geld gespart. Als Dankeschön erhalten sie 500 Euro Zuschuss für die Finanzierung ihrer Reise in die Bundeshauptstadt, kündigte er an.

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