Stadt Homburg Sinfonieorchester sorgte für vollen Saal

Homburg · Das Homburger Neujahrskonzert entführte die Zuhörer in diesem Jahr in die Welt der Märchen.

 Unter der Leitung von Jonathan Kaell gab es am Sonntag unter dem Titel „Es war einmal ...“ beim Neujahrskonzert mit dem Homburger Sinfonieorchester eine Reise in die Welt der Märchen.

Unter der Leitung von Jonathan Kaell gab es am Sonntag unter dem Titel „Es war einmal ...“ beim Neujahrskonzert mit dem Homburger Sinfonieorchester eine Reise in die Welt der Märchen.

Foto: Thorsten Wolf

Was haben die Burggemeinde Kirkel und die Kreis- und Universitätsstadt Homburg gemeinsam? Die Antwort auf diese Frage fällt vor allem zu Jahresbeginn recht einfach: Beide verzichten auf einen offiziellen Neujahrsempfang. Stattdessen gibt es hier wie dort ein großes Neujahrskonzert. Am Sonntag nun war das Homburger Sinfonieorchester bei zwei Konzerten im Kulturzentrum Saalbau dazu aufgerufen, für den guten Ton zum Start ins Jahr 2019 zu sorgen. Auf dem Programm: Walzer, aber nicht nur.

Schon am Morgen bei der Vorstellung um elf Uhr zeigte sich deutlich, dass das Neujahrskonzert in Homburg ein echter Kassenschlager ist. Sowohl dieses als auch das Konzert am Abend trugen das Güte-Siegel „ausverkauft“. Bevor nun das Orchester am Morgen unter der Leitung von Jonathan Kaell dem neuen Jahr mit schwungvollen Melodien auf die Sprünge half, war es an Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, die Gäste im Kulturzentrum zu begrüßen. Und Schneidewind rückte mit dem Orchester im Rücken dessen Stellenwert im Reigen des Kulturangebots der Stadt ganz nach vorne. So nannte der Homburger Verwaltungschef das Ensemble „eine Perle in der Kultur unserer Stadt. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch einmal erwähnen, dass ich häufiger von Zugereisten, aber auch von Auswärtigen darauf angesprochen werde, dass wir für eine Stadt unserer Größenordnung durchaus ein interessantes und vielfältiges Kulturprogramm haben. Ein wichtiger Mosaikstein ist dabei das Homburger Sinfonieorechster. Und das nicht nur mit dem Neujahrskonzert, sondern mit vielen Aktivitäten über das ganze Jahr hinweg.“ Hier nannte Schneidewind ausdrücklich das Klassik-Open-Air im Sommer. Dieses werde man in diesem Jahr in Sachen Programm ausbauen, um so mit weiteren Veranstaltungen ein „kleines, kulturelles Wochenende“ als Highlight im Sommer zu gestalten.

Bei der Begrüßung als Auftakt zum Neujahrskonzert verband Schneidewind den Dank an die Stadtpolitiker für ihr Engagement in Sachen Kultur mit einem Appell an die Gäste, bei der Kommunalwahl im Mai zu wählen.

Nach dieser unerwarteten Aufforderung gehörte die Bühne dem Homburger Sinfonieorchester unter der Leitung von Jonathan Kaell und Vsevolod Starko als erstem Konzertmeister. Schon der Auftakt mit der Overtüre aus Strauss‘ (Sohn) Ballett-Komposition Aschenbrödel (Aschenputtel) hatte mächtig Dampf, war quasi ein perliges Glas Sekt in Noten. Das gerne gesehene „Knabbergebäck“ zu diesem gelungenen Auftakt des Konzertmorgens servierte dann der Moderator und Sänger Roland Kunz, der am Sonntag durchs Programm führte. „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ zitierte Kunz aus dem Märchen Aschenputtel und nannte dies ein gutes Motto für 2019. „Mit diesem Walzertakt und diesen leichten Neujahrswünschen gehen wir in dieses Jahr.“

Unter dem Titel „Es war einmal ...“ gab es in der Folge einen Reigen sehr bekannter und weniger bekannter Werke. Dass die Veranstaltung trotz des musikalischen Blicks zurück die für ein Neujahrskonzert nötige Zukunftsgewandtheit entfaltete, lag an der gelungenen Zusammenstellung des Konzertprogramms.

Wer schlicht die Titel der Werke im Programm studierte, bekam ein Best-Of der bekanntesten Märchen serviert – von besagtem Aschenbrödel über Aladdin und „Tausend und eine Nacht“ bis hin zu Dornröschen und Hänsel und Gretel. Doch das Ganze auf eine musikalische „Märchenstunde“ zu reduzieren, wäre falsch. Tatsächlich entwickelte das Homburger Sinfonieorchester eine märchenhafte Welt, in der sich, so bei Linckes „Es war einmal“ aus „Im Reiche des Indra“ auch die Stimme des Tenors Konstantinos Klironomos erhob. Mit diesem Werk, aber auch Kompositionen von Humperdinck, Kreisler, Kalman und Tschaikowsky, erfüllte sich wohl der Wunsch von Jonathan Kaell, den dieser im Begleitheft des Konzertes so formuliert hatte: „Wir entführen Sie nicht nur in die Welt der von den Gebrüdern Grimm überlieferten Märchen, sondern zudem in die exotische Welt der Märchen aus 1000 und einer Nacht.“

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