Uniklinikum Hornhaut-Zentrum wird weiter aufgewertet

Homburg · Der neue Reinraum-Computer im Klaus-Faber-Zentrum der Universitäts-Augenklinik in Homburg wurde in Betrieb genommen. Unterstützung gab es vom Lions-Club.

 Serena Brabänder (linkes Foto), technische Mitarbeiterin der Hornhautbank, demonstrierte am Montag zusammen mit ihrem Kollegen Marvin Schwarz den Lions-Verantwortlichen Matthias Engel und Franz Folz (rechtes Foto von links) den Einsatz des neuen Reinraum-PCs.

Serena Brabänder (linkes Foto), technische Mitarbeiterin der Hornhautbank, demonstrierte am Montag zusammen mit ihrem Kollegen Marvin Schwarz den Lions-Verantwortlichen Matthias Engel und Franz Folz (rechtes Foto von links) den Einsatz des neuen Reinraum-PCs.

Foto: Thorsten Wolf

Im Februar 2019 wurde an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Homburg (UKS) das neue „Klaus-Faber-Zentrum für Hornhauterkrankungen“ eröffnet (wir berichteten). Die Klaus-Faber-Stiftung hatte dazu einen Betrag von 1,2 Millionen Euro bereitgestellt. Aber nicht nur auf diesem Weg erfährt die Klinik von Professor Berthold Seitz immer wieder Unterstützung von Dritten. So trägt die Lions-Hornhautbank der Augenklinik nicht ohne Grund den Namen des Internationalen Service-Clubs im Titel. Am Montag nun gab es eine weitere Zuwendung von dort, mit einem Volumen von 2000 Euro beschaffte der Lions-Club Homburg einen so genannten Reinraum-Computer. Zum Hintergrund: Solche Computersysteme verfügen über eine besondere Form der Verschalung und Belüftung. Diese speziellen Eigenschaften sorgen dafür, dass Emissionen des Computers nicht die Luft in einem Reinraum-Labor kontaminieren. Und ein solcher Reinraum ist eines der Kernstücke des Klaus-Faber-Zentrums.

Wie kam es nun zur Spende der Homburger Löwen? „Es war schon immer eine der wichtigsten Aktivitäten der Lions-Bewegung, gegen die Blindheit zu kämpfen, das war immer wichtig. Von Zeit zu Zeit unterstützen wir eben deswegen auch die Lions-Hornhautbank. Und nach der Einweihung des Klaus-Faber-Zentrums haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, ganz gezielt etwas zu spenden, das den Ablauf noch effizienter macht“, so Lions-Präsident Matthias Engel. Ein solcher Reinraum-Computer habe noch gefehlt. Damit, so Engel, der zusammen mit Lions-Clubmaster Franz Folz die offizielle Übergabe gestaltete, sei es nun möglich, innerhalb des Reinraums selbst Spender-Hornhäute direkt elektronisch zu erfassen. So könne man vermeiden, dass innerhalb des gesamten Prozesses Fehler passierten. „Man kann nun aber in diese Reinräume keinen gewöhnlichen PC stellen, weil dort eine geringe Partikeldichte herrschen muss“, erklärte Engel, von Hause aus promovierter Chemiker.

Seit zwei Wochen schon ist der neue Lions-Reinraum-Computer im Einsatz, der Moment der offiziellen „Indienst-Stellung“ war dann am Montag auch der geeignete Moment für Engel und Folz, sich das Gerät im Betrieb anzuschauen. Welche Bedingungen in einem solchen Reinraum herrschen müssen, das verdeutlichte zum einen die komplette Montur von Hornhautbank-Mitarbeiterin Serena Brabänder, die zur Demonstration den PC einmal kurz in Betrieb nahm. Zum anderen beschrieb Seitz im Gespräch mit unserer Zeitung, warum in diesem Bereich auch bei der PC-Ausstattung besondere Vorgaben eingehalten werden müssen. „Ein normaler PC ist eine Dreckschleuder.“

Mit dem Ausstattungs-Mehr habe nun das Klaus-Faber-Zentrum einen wichtigen Schritt zu mehr Personaleffizienz gemacht, war sich Seitz am Montag sicher, denn: Bislang hätten bei der Erfassung zwei Mitarbeiter aktiv werden müssen, einer im Reinraum, einer außerhalb dieses besonderen Bereichs bei der Erfassung der Spende an einem normalen Computer. „Das war sehr personalintensiv“, musste Seitz einräumen. Das Faber-Zentrum selbst laufe sehr gut – so gut, dass er sich kaum noch vorstellen könne, wie man vor der Einrichtung dieses Zentrums im Keller der Klinik habe arbeiten müssen. Mit der Investition habe sich dabei auch für die Patienten viel vom schon sehr Guten zum Besseren verändert. So bestehe jetzt die Möglichkeit, Patienten, die eine Hornhaut-Transplantation benötigten, in einer freundlicheren und moderneren Atmosphäre eingehend zu beraten.

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