In der Bierbacher Straße Wörschweiler Hitzige Diskussion um Hausnummern

Wörschweiler · Der Plan, die Hausnummern in der Bierbacher Straße in Wörschweiler neu zu sortieren, ist scharf  kritisiert worden. Da es auch um die Sicherheit geht, sollen Stellungnahmen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten eingeholt werden.

 Gerd-Michael Juen, der Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Homburg, erläuterte die Pläne zur möglichen Neuordnung der Hausnummern in der Bierbacher Straße in Wörscheiler.

Gerd-Michael Juen, der Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Homburg, erläuterte die Pläne zur möglichen Neuordnung der Hausnummern in der Bierbacher Straße in Wörscheiler.

Foto: Thorsten Wolf

Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger hatte es schon Ende der vergangenen Woche im Gespräch mit unserer Zeitung geahnt: Mit seiner Idee, in der Bierbacher Straße in Wörschweiler die Hausnummern neu zu ordnen, werde er nicht überall auf Verständnis stoßen. Das bewahrheitete sich am Montagabend, als dieses Thema auf der Tagesordnung des Wörschweiler Ortsrates stand. Einige Anwohner nahmen die Gelegenheit war, die Absicht sowohl inhaltlich scharf zu kritisieren als auch die Art und Weise wie aus ihrer Sicht hier „über die Köpfe der Menschen hinweg“ entschieden werde, anzuprangern.
Worum geht es nun konkret? Als Wörschweiler noch eine eigenständige Gemeinde war, wurden gerade an der Hanglage der Bierbacher Straße die Hausnummern mehr oder minder wahllos vergeben, je nach dem, in welcher Baulücke gerade neu gebaut wurde. Für Reinhold Nesselberger ist dieser Zustand ein Risiko, führe dieser Umstand doch dazu, dass Rettungskräfte möglicherweise ihren Einsatzort nicht rechtzeitig finden könnten (wir berichteten).

Vor diesem Hintergrund entspann sich am Montagabend eines Diskussion weit über den Kreis des Ortsrates hinweg, zeitweise war für einen Außenstehenden kaum noch zu erkennen, wer gewähltes Ortsratsmitglied ist und wer nicht. Im Mittelpunkt der teils hitzig geführten Aussprache: Bringt die Neuvergabe der Hausnummern tatsächlich mehr Sicherheit? Sind die Rettungskräfte nicht schon jetzt in der Lage, mit Navigationssystemen ihre Einsatzorte zu finden? Welche Kosten kommen auf die Betroffenen zu?

Reinhold Nesselberger verteidigte seine Position vehement – immer auch mit Blick darauf, dass es gelte, den Bürgern im Notfall ein maximales Maß an Sicherheit zu geben. Hierzu habe der Ortsrat in der jüngeren Vergangenheit den Auftrag an die Stadtverwaltung gegeben, eine solche Neuvergabe zu prüfen.

Aus diesem Grund war am Montagabend auch Gerd-Michael Juen, der Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Homburg, zu gegen. Er erläuterte den rechtlichen Hintergrund einer möglichen Neuordnung der Hausnummern in der Bierbacher Straße. „Die Vergabe von Hausnummern gehört rein juristisch betrachtet in den Bereich des Ordnungsrechts. Das bedeutet, dass eine nicht nachvollziehbare und nicht schlüssige Hausnummern-Vergabe, wie man sie hier in Wörschweiler vorfindet, dazu führt, dass grundsätzlich ein Pflicht besteht, das Ganze so zu gestalten, dass es für jedermann nachvollziehbar ist. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste sollen im Notfall nicht gezwungen sein, noch lange die Hausnummer suchen zu müssen.“ Daran müsse man sich als Verwaltung im Grundsatz auch halten.

Mit dieser Aussage traf Juen bei den anwesenden Bürgern nicht ins Schwarze, verwiesen die doch darauf, dass moderne Navigationssysteme, so wie sie von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt würden, gegenwärtig in der Lage seien, jede Hausnummer in Wörschweiler zu finden.

Diese Einschätzung teilte auch Ortsratsmitglied Ralf Meisel, selbst im Rettungsdienst tätig. So habe er selbst noch nie Probleme gehabt, einen Einsatzort in Wörschweiler zu finden. Meisel, dem im Verlauf der Sitzung mehr und mehr die Rolle des Vermittlers zwischen den unterschiedlichen Position zukam, zeigte dabei grundsätzliches Verständnis für die Absicht Nesselbergers, aber auch für die Skepsis von Anwohnern. Aus seiner Sicht müsse es jetzt darum gehen, in Ruhe Vorteile und Nachteile einer Neuordnung der Hausnummern gegeneinander abzuwägen.

Meisel brachte auch die Idee einer entsprechenden, öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung in die Diskussion ein.

Am Ende das Ergebnis der Sitzung von Montagabend: Gerd-Michael Juen wird nun entsprechende Stellungnahmen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten einholen. Sollten diese verdeutlichten, dass aus ihrer Sicht keine Neuordnung nötig sei, sei die Maßnahme aus seiner Sicht diskutabel, so Juen. Grundsätzlich bedeute ein Zustand wie in der Bierbacher Straße aber eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

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