Buchvorstellung Die Baukultur im Kreis auf einen Blick

Homburg · Ein Handbuch soll aufzeigen, wie man das Ortsbild erhalten und gleichzeitig den Klimaschutz stärken kann.

 In der Kreisverwaltung wurde das Buch „Regionale Baukultur“ für den Saarpfalz-Kreis und das Biosphärenreservat Bliesgau vorgestellt.

In der Kreisverwaltung wurde das Buch „Regionale Baukultur“ für den Saarpfalz-Kreis und das Biosphärenreservat Bliesgau vorgestellt.

Foto: Bill Titze

Energieeffiziente Sanierung ist eine Vokabel, mit der sich mittlerweile viele Immobilienbesitzer vertraut gemacht haben dürften. Aber gerade im Kontext besonders schützenswerter Architektur kann auch noch ein anderes Stichwort eine entscheidende Bedeutung entfalten: die regionale Baukultur. Ein ansprechendes Ortsbild mit nachhaltiger Sanierung zu verbinden, das ist das Ziel des Handbuchs „Regionale Baukultur“ für den Saarpfalz-Kreis und das Biosphärenreservat Bliesgau, das nun im Landratsamt in Homburg vorgestellt wurde.

Dabei basiert das Werk auf einem Gestaltungshandbuch, das vor einigen Jahren für das Projekt „Unser Dorf – Fit für die Zukunft“ speziell für die Gemeinde Gersheim entwickelt wurde. Überarbeitet durch das Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum der Handwerkskammer des Saarlandes, liefert es nun Informationen für den ganzen Kreis. „Dieses Handbuch soll für die Menschen einen Anreiz liefern, um den Klimaschutz zu stärken und gleichzeitig die regionale Baukultur zu bewahren und fördern“, erklärte der Geschäftsführer des Umweltzentrums, Hans-Ulrich Thalhofer. Es gehe dabei in erster Linie um eine „Sensibilisierung“ der Bürger für dieses Thema. „Es gibt dazu einfach viele Fragen, die wir in diesem Handbuch adressieren wollten.“

In diesem Zusammenhang ist bei der Durchsicht spürbar, dass es sich tatsächlich um eine erste Handreichung für Interessierte handelt. So gewährleisten viele Beispiele, Bilder und Infokästen einen Einstieg in die Thematik. Konkret werden verschiedene Bauepochen chronologisch bearbeitet, um eine gute Orientierung für die Hausbesitzer zu gewährleisten. Für jede Epoche werden spezielle Konstruktionsmerkmale, Gestaltungshinweise, sowie typische Mängel und Schäden zusammengefasst. In Zukunft wolle man auch spezifische Veranstaltungsreihen organisieren, um die Bürger zu informieren.

„Es ist uns wichtig, auf die Menschen zuzugehen und so dieses wichtige Thema verstärkt in der öffentlichen Debatte zu verankern“, so Thalhofer. Dementsprechend richte sich das Buch neben Kommunen und Handwerksbetriebe ausdrücklich an interessierte Privatleute.

Wie wichtig eine Konvergenz von Umweltschutz und regionaler Baukultur für die gesamte Region ist, unterstrich Landrat Theophil Gallo bei der Präsentation. „Das Erscheinungsbild der Orte ist in der Außenwahrnehmung ein extrem wichtiger Faktor. Wenn das Ortsbild harmonisch wirkt, macht das einfach Eindruck.“ Gallo betonte aber auch, dass ein möglicher gesetzlicher Zwang bezüglich der regionalen Baukultur, wenn überhaupt, erst der „übernächste Schritt“ wäre. „Es geht uns um Motivation und Information und nicht um Bevormundung.“ Dass dieser Weg durchaus steinig sein kann, ist allen Beteiligten klar. „Die Menschen zu sensibilisieren, ist ein langer Prozess, der nur durch viel Engagement und Beharrlichkeit gelingen kann“, räumte Geschäftsführer Thalhofer ein. Mit dem Handbuch hoffe man jedoch, einen „wichtigen Schritt in diese Richtung getan zu haben.“

Die Handreichung des Buches „Regionale Baukultur“ steht zukünftig auf der Website des Saarpfalz-Kreises zum Download zur Verfügung.

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