Neues Gebäude für acht Millionen

Homburg · Gestern wurde der Neubau für Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Gelände des Uniklinikums eingeweiht. Acht Millionen Euro hat das Gebäude gekostet, das mit Landesmitteln errichtet wurde. Zur Einweihung kam Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, die die Investition trotz der Sparpläne verteidigte: Es werde in die Meschen des Landes investiert.

 1660 Quadratmeter für die stationäre Behandlung von Kindern mit psychischen Problemen.

1660 Quadratmeter für die stationäre Behandlung von Kindern mit psychischen Problemen.

 Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer kam zur Einweihung nach Homburg. Fotos: Thorsten Wolf

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer kam zur Einweihung nach Homburg. Fotos: Thorsten Wolf

. Kinder haben seelische Probleme, nicht nur, wenn sie schon Teenager sind, sondern auch schon im Kleinkindalter. Und diese Probleme müssen behandelt werden. Dass dies künftig in Homburg möglich ist, dafür sorgt der gestern offiziell eingeweihte Neubau für stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie .

Rund acht Millionen Euro hat das neue Gebäude gekostet, das aus Landesmitteln finanziert wurde. Grund genug, dass gestern zur Einweihung auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer kam. Sparen, so sagte sie in ihrer Rede, sei "leider auch eine Realität dieses Landes" . Es komme aber immer darauf an, an welchem Ende man spare und wie man den Reichtum eines Landes definiere. "Für mich ist Reichtum, wenn man in die Menschen investiert", so die Ministerpräsidentin. Es gebe eben auch Kinder in Wohlstandsgesellschaften, die seelisch krank seien und Hilfe bräuchten. Die acht Millionen seien gut angelegt, denn sie kämen den Menschen zugute: "Gesundheitsversorgung ist für unser Land von großer Bedeutung, sie gibt den Menschen Sicherheit."

Wer sich gestern besonders freute, war der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie , Professor Alexander von Gontard. Seit über zehn Jahren habe er auf diesen Bau gewartet, "nun ist er Wirklichkeit geworden". Ihm gefalle das neue Gebäude mit seinen hellen, freundlichen Farben und dem Licht überall: "Ich frage mich immer: wie hätte ich als Kind behandelt werden wollen?" Im neuen Gebäude werden Kinder bis zum Alter von 18 Jahren aufgenommen, 25 Betten stehen zur Verfügung.

Unterteilt werden sie in drei Gruppen: von Null bis fünf, von sechs bis zwölf und von 13 bis 18 Jahre. Die größten Probleme der Kinder: Depressionen, Essstörungen, Suizidgefahr, "so schwer, dass wir diese Kinder nicht alleine lassen können, sondern auch nachts betreuen müssen", betont von Gontard. Professor Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, betonte auch die praktische Seite des Neubaus: Termine und Kosten seien eingehalten worden, es sei alles professionell und "ohne Unfälle" abgewickelt worden. Diese Kinderstation sei nun der Schlussstein innerhalb des vor über zehn Jahren begonnenen Projektes, die Kinderheilkunde am Uniklinikum auszubauen.

Es gebe nun eine Kinderonkologie, eine Kinderkardiologie, eine Kinderherzchirurgie und eben die Kinderpsychiatrie. Vor einigen Jahren erhielt sie eine Tagesklinik, nun kam mit dem neuen, über 1660 Quadratmeter großen Neubau auch die ergänzende, stationäre Behandlung dazu. Das neue Gebäude hat die Nummer 90.9 und befindet sich neben der Neurologie (90.2) auf einem kleinen Hügel im Waldrand.

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