Anwalt aus Homburg stellt neues Buch vor Von illegalen Autorennen bis E-Bike

Homburg · Der Homburger Anwalt Hans-Jürgen Beghardt hat die neunte Auflage seines Fachbuchs „Das verkehrsrechtliche Mandat“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

 Hans-Jürgen Gebhardt und seine Tochter Caroline Gebhardt bei der Buchvorstellung in ihrer Kanzlei.

Hans-Jürgen Gebhardt und seine Tochter Caroline Gebhardt bei der Buchvorstellung in ihrer Kanzlei.

Foto: Bill Titze

Getüftelt wird am Verkehrsrecht eigentlich immer – erst kürzlich sorgte die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, Fahrverbote bereits bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 Stundenkilometer innerorts zu verhängen, für Aufregung und wurde dann auch flugs wieder kassiert. Kaum verwunderlich also, dass das voluminöse Werk „Das verkehrsrechtliche Mandat. Verteidigung in Verkehrsstraf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren“ des Homburger Fachanwalts für Verkehrsrecht, Hans-Jürgen Gebhardt, nun bereits in der neunten Auflage im „Deutschen Anwalt Verlag“ erscheint. Schließlich ist es gerade für Anwälte mit Schwerpunkt Verkehrsrecht, an die sich das Buch hauptsächlich richtet, unabdingbar, über die neueste Rechtsprechung und Gesetzeslage Bescheid zu wissen.

Auf 936 Seiten werden zahlreiche Vorschläge und Tipps zum taktischen Vorgehen bei der Mandatsbearbeitung erörtert. Bei diesem immensen Werkumfang stellt sich die Frage, wo ein gefragter Anwalt wie Gebhardt die Zeit für ein solches Unternehmen her nimmt. Tatsächlich sei es nicht möglich, ein solches Vorhaben sozusagen nebenbei im Arbeitsalltag zu erledigen, wie der Justizrat erzählt. „Es ist unabdingbar, Zeit im Urlaub und am Wochenende zu investieren“, so Gebhardt.

„Man muss da schon positiv verrückt sein und Spaß an der Arbeit haben, sonst macht man das nicht.“ Dabei war der Schritt zur ersten Auflage, die 1995 erschienen ist, für den langjährigen Vizepräsidenten des deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar keineswegs einfach. „Ich habe damals doch eher gezögert und musste erst dazu gebracht werden, mich an das Buch heranzuwagen.“ Rund ein Jahr intensive Arbeit steckte Gebhardt schließlich in die Premierenauflage. „Da ich damals Dozent an der Uni in Saarbrücken war, konnte ich jedoch auf meinen Skripten aufbauen, was die Sache etwas erleichtert hat.“

Zwar nutzt die nun erschienene neunte Auflage natürlich auch Material der vorherigen Ausgaben, sie sei aber keineswegs nur ein Abklatsch, wie der Fachanwalt unterstreicht. „Rund 50 Prozent der Inhalte mussten an die Entwicklungen im Verkehrsrecht angepasst werden.“ Zu den Themen, die umfassend aktualisiert werden mussten, zählen illegale Kraftfahrzeugrennen, die Gesetzeslage und Rechtsprechung zu E-Rollern und E-Bikes sowie Zustellung und Ladung im Bußgeld und Strafverfahren. Allein der Umstand, dass das Werk seit 1995 nun bereits zum neunten Mal erscheint, lässt auf eine gewisse Anerkennung schließen, die das Buch in der Fachwelt genießt. Auch die Auflage zwischen 4000 und 5000 Stück, bei rund 6000 Spezialisten für Verkehrsrecht in Deutschland, weist auf die Wertschätzung für „Das verkehrsrechtliche Mandat“ hin. Woher kommt dieser Erfolg? Für den Autor liegt es unter anderem daran, dass „ich versuche, verkehrsrechtliches Wissen dem Leser gezielt über Beispiele aus der Praxis zu vermitteln“. Ein weiterer Pluspunkt sei die Einbeziehung verwandter Rechtsgebiete. „Um manche Fälle erfolgreich bearbeiten zu können, ist es wichtig, auch gewisse Kenntnisse beispielsweise im Versicherungs-, oder Verwaltungsrecht mitzubringen.“

Nicht nur das Verkehrsrecht mit seiner geringen Halbwertszeit hält also für einen Fachanwalt in diesem Bereich durchaus gewisse Fallstricke bereit.

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