Ausbildung bei Bosch Bosch investiert viel in junge Leute

Homburg · Ein nagelneues Ausbildungzentrum für die 130 Bosch-Azubis wurde am Freitag eingeweiht. Sogar aus Stuttgart kam hoher Besuch.

 Die Bosch-Azubis hatten die Führungen durchs neue Gebäude selbst gestaltet. Ganz rechts Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, vor ihm Karin Gilges, kaufmännsche Leiterin des Homburger Standortes, in der Bildmitte Christoph Kübel, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer bei Bosch in Stuttgart.

Die Bosch-Azubis hatten die Führungen durchs neue Gebäude selbst gestaltet. Ganz rechts Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, vor ihm Karin Gilges, kaufmännsche Leiterin des Homburger Standortes, in der Bildmitte Christoph Kübel, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer bei Bosch in Stuttgart.

Einen Ausbildungsplatz bei Bosch zu bekommen ist für junge Leute zwar eher in Reichweite als ein Sechser im Lotto, aber vergleichbar ist es dennoch. Zwar nicht beim Geld, aber doch, was man mit einer guten Ausbildung fürs Leben gewinnt. Somit hat man als Azubi schon ein großes Los gewonnen, wenn man eine Zusage vom weltgrößten Autozulieferer aus Stuttgart bekommt.

Nun ist die Ausbildung bei Bosch in Homburg seit einigen Wochen durch ein neues  Gebäude noch einmal aufgewertet worden. Den 130 Auszubildenden steht damit eine Art Lehr-Campus zur Verfügung, der aus den  bisher genutzen Gebäuden plus dem neuen Mittelteil besteht. „Zwischen den beiden historischen Gebäuden, die schon lange für die Ausbildung genutzt werden, erstreckte sich ein Parkplatz“, erläutert der Ausbildungskoordinator Fred Fey, „dieser Parkplatz ist jetzt dem neuen Ausbildungsgebäude gewichen, das nun die beiden schon vorhandenen Gebäude ergänzt“. Drei Millionen Euro wurden investiert, die sich nicht unbedingt in der eher schlichten Bauweise des neuen Gebäudes aus Beton, Holz und Glas niederschlagen, sondern vor allem in der Ausstattung mit modernen Computern und Robotern. Denn natürlich erfolgt die Ausbildung zum gegenseitigen Nutzen, denn Bosch investiert so viel in die jungen Leute, damit sie später den vom Konzern angestrebten Wandel in Richtung „Industrie 4.0“ mittragen. Nun fragt man sich, was das heißt angesichts der Tatsache, dass in Homburg handfeste Dinge wie Dieseleinspritzpumpen hergestellt werden. Und deren Zukunft vom Dieselmotor abhängt, der aus vielerlei Gründen nicht gerade der Renner ist. Ein Thema, das nicht angesprochen wurde, zumal es zum Anlass - nämlich eine Investition in die Zukunft - nicht wirklich passte.

„Die Dinge ändern sich, auch wir werden uns ändern. Die Richtung geht eindeutig in die elektronische Vernetzung“, betonte die kaufmännische Leiterin des Werks, Karin Gilges. Die Ansprüche an die Auszubildenden sind hoch, nicht nur, was das Lernen angeht, sondern auch an ihr soziales Engagement. „Es gibt eine soziale Woche, ein Sommercamp, wir nehmen an Ausbildungsmessen teil, wo wir unsere Auftritte selbst gestalten. Auch die Gründung einer Juniorfirma dürfen wir simulieren“, erklärt Leah Müller. Zwar sind Ausbildungsgänge wie Mechatroniker oder Informationselektroniker eher in männlicher Hand, aber die Mädchen interessieren sich zunehmend auch für eine technische Ausbildung, 25 Prozent der Ausbildungsplätze gehen an Bewerberinnen, Tendenz steigend.

 Das neue Gebäude, BAC genannt: Berufs-Ausbildungs-Centrum. 

Das neue Gebäude, BAC genannt: Berufs-Ausbildungs-Centrum. 

Als besonderer Gast zur Einweihung war sogar Christoph Kübel, Arbeitsdirektor aus der Bosch-Geschäftsführung  nach Homburg gekommen. Auch er sprach von der großen Transformation, die Bosch anstrebe: „Wir wollen weltweit zu den wesentlichen Playern im digitalen Zeitalter gehören“, betonte er. Rund 1500 Mitarbeiter stelle Bosch derzeit deutschlandweit ein. Denn nur mit hochqualifizierten Mitarbeitern, zu denen auch die Homburger Azubis gehören sollen, lasse sich dieses Ziel verwirklichen.

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