Neuer Name soll die Stärken der Kinder in den Vordergrund stellen

Homburg. Wenn schon ein neuer Name, dann aber richtig: So jedenfalls sieht es bei der ehemaligen Staatlichen Schule für Körperbehinderte in Homburg aus. Die wurde nämlich nicht nur in Förderschule körperliche und motorische Entwicklung umbenannt, sondern trägt auch den Namen Schule am Webersberg. Eigentlich sind diese beiden neuen Bezeichnungen zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe

 Die Schüler der Schule am Webersberg können richtig Stimmung machen. Das bewiesen sie zum Beispiel bei ihrem Sommerfest. Foto: Bernhard Reichhart

Die Schüler der Schule am Webersberg können richtig Stimmung machen. Das bewiesen sie zum Beispiel bei ihrem Sommerfest. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Wenn schon ein neuer Name, dann aber richtig: So jedenfalls sieht es bei der ehemaligen Staatlichen Schule für Körperbehinderte in Homburg aus. Die wurde nämlich nicht nur in Förderschule körperliche und motorische Entwicklung umbenannt, sondern trägt auch den Namen Schule am Webersberg. Eigentlich sind diese beiden neuen Bezeichnungen zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe. "Die Umwandlung der Bezeichnung Schulen für Behinderte in Förderschulen ist eine saarlandweite Vorgabe", erläutert Schulleiter Stefan Friderich. Es sei sogar ein bundesweiter Trend. Saarlandweit sind etliche Einrichtungen betroffen. Ziel dieses Namenswechsels sei es, "von defizitorientierten Bezeichnungen weg zu kommen", erläutert Friderich. Es solle vielmehr im Mittelpunkt stehen, welche Möglichkeiten die Schüler haben, wo ihre Stärken liegen. Etwa 160 Kinder und Jugendliche werden derzeit an der Homburger Einrichtung unterrichtet. Alle Schüler haben Förderbedarf in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung. Angeboten werden drei Bildungsgänge: Zum einen wird nach dem Lehrplan der Grundschule unterrichtet, mit der Möglichkeit, einen Hauptschulabschluss zu machen. Für Kinder, die zudem etwa Lernschwierigkeiten oder Probleme mit der Merkfähigkeit haben, gibt es den Bildungsgang Förderschule Lernen. Kinder mit einer zusätzlichen geistigen Behinderung haben die Möglichkeit, nach dem Lehrplan der Förderschule geistige Entwicklung unterrichtet zu werden. Aber sind Namen nicht auch Schall und Rauch? "Unseren Schülern ist es eben nicht egal, wie die Schule heißt", sagt Friderich. "Es kommt auf das Selbstverständnis an. Wir wollen die Schüler in die größtmögliche Selbstständigkeit entlassen. Das bedeutet aber auch, dass man den ganzen Menschen im Auge hat, nicht nur die Schwächen." Und dies solle sich im Namen widerspiegeln. Die zweite neue Bezeichnung "Schule am Webersberg", die auf die geographische Lage anspielt, hat einen anderen Hintergrund. Der damalige Kultusminister Jürgen Schreier habe allen Schulen vorgeschlagen, sich einen Eigennamen zuzulegen. Es habe verschiedene Vorschläge gegeben, über die im Kollegium, dann in der Gesamt- und der Schulkonferenz abgestimmt worden sei. In der engeren Wahl war auch die Bezeichnung Frida-Kahlo-Schule in Anlehnung an die mexikanische Malerin, die ihr Leben lang an den Folgen eines schweren Unfalls litt. Am Ende machte aber der Webersberg das Rennen. Nun müssen sich alle nur noch an die neuen Namen gewöhnen. Der Schulleiter jedenfalls verspricht sich schon noch gelegentlich, aber das wird ihm bei der kurzen Zeit niemand verdenken.

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