Neue Heimat für alte Kirrberger Glocke

Kirrberg/Rosenkopf. Es war ein gutes Werk, und ein ökumenisches noch dazu. Die alte Kirrberger Glocke wurde nach über fünf Jahrzehnten aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll sie in Rosenkopf wieder klingen. Gut 52 Jahre hatte die 1922 gegossene Bronzeglocke in der Grünanlage zwischen der Kirche und dem Friedhof in Kirrberg gestanden

 Klaus Kribelbauer (rechts) ließ die alte Kirrberger Glocke noch einmal klingen, als die Pfarrer Bernhard Bonkhoff (links) und Stefan Mendling sie vorsichtig von ihrem Ruheplatz hoben. Bildmitte Pfarrer Matthias Leineweber. Foto: Michael Schneider

Klaus Kribelbauer (rechts) ließ die alte Kirrberger Glocke noch einmal klingen, als die Pfarrer Bernhard Bonkhoff (links) und Stefan Mendling sie vorsichtig von ihrem Ruheplatz hoben. Bildmitte Pfarrer Matthias Leineweber. Foto: Michael Schneider

Kirrberg/Rosenkopf. Es war ein gutes Werk, und ein ökumenisches noch dazu. Die alte Kirrberger Glocke wurde nach über fünf Jahrzehnten aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll sie in Rosenkopf wieder klingen. Gut 52 Jahre hatte die 1922 gegossene Bronzeglocke in der Grünanlage zwischen der Kirche und dem Friedhof in Kirrberg gestanden. Jetzt kamen die protestantischen Pfarrer Bernhard Bonkhoff (Großbundenbach) und Stefan Mendling (Rosenkopf) nach Kirrberg, um die Glocke abzuholen. Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Jürgen Plagemann bugsierten sie die Glocke vorsichtig in dessen Wagen. Es sei durchaus eine ökumenische Tat, dass die katholische Kirchengemeinde "Mariä Himmelfahrt" die alte Glocke der protestantischen Gemeinde Rosenkopf als Dauerleihgabe überlasse, so die Beteiligten. Zuvor hatten Pfarrer Matthias Leineweber, Klaus Kribelbauer als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungrates sowie Stefan Mendling und Bernhard Bonkhoff den entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Bernhard Bonkhoff hatte das Ganze ins Rollen gebracht. Als ausgewiesener Kenner nicht nur der Kirchen, sondern auch alter Glocken und Musikinstrumente der Region wusste er von der alten Kirrberger Glocke. "Sie ist mir sofort eingefallen, als in Rosenkopf eine Ergänzung für die vorhandene Glocke der Rosenkopfer Kapelle gesucht wurde." Beide Glocken passten ideal zusammen. Die alte Kirrberger Glocke mit dem Ton fis ergebe mit der vorhandenen und deren dis eine so genannte Mollterz. Anlass, sich nach einer zweiten Glocke umzusehen, sei der Bau eines Turms mit Glockenstuhl an der Kapelle in Rosenkopf. Diese war ursprünglich als Leichenhalle erbaut worden, wird aber von den protestantischen Christen auch für Gottesdienste der Gemeinde genutzt. Im neuen Turm werden beide Glocken zusammen erklingen. Die Kirrberger Glocke erhält eine Aufarbeitung und einen neuen Klöppel. Wie die Rosenkopfer Glocke bekommt sie einen motorischen Antrieb. Selbstverständlich seien die Kirrberger Katholikinnen und Katholiken eingeladen, wenn vielleicht noch in diesem Jahr der neue Glockenturm eingeweiht wird. Dies unterstrich auch Pfarrer Stefan Mendling, der an Matthias Leineweber und die Kirrberger Gemeinde herzliche Dankesworte richtete. Matthias Leineweber freute sich, dass die alte Glocke bald wieder die Gläubigen rufen und an Gott erinnern werde. So komme das gute Stück noch einmal zu einer sehr sinnvollen Verwendung. "Die alte Glocke ergibt den Ton fis und damit mit der vorhanden Glocke eine Mollterz."Bernhard Bonkhoff

HintergrundDie alte Kirrberger Glocke wurde 1922 bei Heinrich Ulrich in Apolda (Thüringen) in Bronze gegossen und ist St. Josef gewidmet. Sie bildete mit einer weiteren Glocke aus Apolda und einer 1878 bei Dickes in Zweibrücken gegossenen Glocke das Geläut der Kirrberger Pfarrkirche. Mit Ausnahme der jetzt nach Rosenkopf ausgeliehenen Glocke wurde das Kirrberger Geläut 1942 vom Turm geholt und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Nach Umbau und Erweiterung der Kirrberger Kirche erhielt diese 1956 ein neues Geläut. smi

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