Nasse Feier am Jägersburger Weiher

Jägersburg · Das regnerische Wetter hielt zwar einige Feierlustige ab. Die Helfer waren trotzdem im Einsatz, Regen hin oder her.

 Seit mehr als 15 Jahren verbringt Sascha Schmid (rechts), hier im Gespräch mit Thomas Gnatowsky, dienstlich seinen 1. Mai am Jägersburger Brückweiher, auch gestern war er wieder mit dem Deutschen Roten Kreuz dort im Einsatz. Foto: Thorsten Wolf

Seit mehr als 15 Jahren verbringt Sascha Schmid (rechts), hier im Gespräch mit Thomas Gnatowsky, dienstlich seinen 1. Mai am Jägersburger Brückweiher, auch gestern war er wieder mit dem Deutschen Roten Kreuz dort im Einsatz. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wer gestern zwischen Homburg, Bexbach und Kirkel unterwegs war, dem fiel schnell auf: Jugendliche mit dem augenscheinlichen Ziel Jägersburger Weiher musste man entlang der Straßen und auf den Wegen zumindest bis zum Mittag eher "mit der Lupe suchen". Doch das bedeutet für die, die auch in diesem Jahr wieder für Sicherheit und Ordnung im Jägersburger Naherholungsgebiet sorgen mussten, erst mal keine Entwarnung - auch wenn sich der Tag bis gegen 12 Uhr eher von der ganz ruhigen Sorte präsentierte.

Stunden später, gegen 16 Uhr, fasste Pascal Nesseler, Einsatzleiter der Homburger Polizei gestern bei der Maifeier am Jägersburger Weiher, den Tag am Wasser so zusammen: "Es waren weniger Besucher als in den Vorjahren. Aber in der Relation zu dieser geringeren Zahl war es kein ruhiger Einsatz." In Zahlen, so Nesseler, hätten über den Tag hinweg bis zum Nachmittag rund 500 Menschen am Brückweiher gefeiert, zu Spitzenzeiten rund 250 bis 300 gleichzeitig.

Körperverletzungsdelikte, Fälle von Alkoholvergiftung - der 1. Mai brachte dabei am Jägersburger Weiher wieder die üblichen Begleiterscheinungen mit sich. Und es bewahrheitete sich die Formel, dass schlechtes Wetter zwar zu weniger Besuchern, nicht aber zu einem qualitativen Rückgang der Anforderungen an die Sicherheits- und Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK), Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Technischem Hilfswerk (THW) und Ordnungsdienst der Stadt bedeutet. Pascal Nesseler: "Es kommen eben trotz schlechtem Wetter Leute hierher um zu feiern. Deswegen kann man ein gewisses Einsatzaufkommen, gerade für das DRK, nicht ausschließen. Schlechtes Wetter bedeutet für uns einfach nicht, dass wir keinen Einsatz haben."

Auf eben diesen Einsatz hatte sich auch das DRK entsprechend der Vorjahre eingerichtet. "Wir haben derzeit 25 Einsatzkräfte vor Ort, fünf für die Wasserrettung und 20 für den Sanitäts- und Rettungsdienst", fasste DRK-Einsatzleiter Wolfgang Rech den Montag in Personalstärken zusammen.

Unter all denen, die gestern für die Sicherheit am Jägersburger Weiher sorgten, fand sich auch Sascha Schmid vom DRK. Er ist ein alter Hase in Sachen Maifeier in Jägersburg, "ich mach das schon seit 15 Jahren, glaube ich, oder schon länger", überschlug Schmid seine Maifeier-Vergangenheit. Als Gruppenführer des DRK-Kreisverbandes Homburg machte er gestern Dienst im Einsatzleitfahrzeug seines Verbandes. "Ich koordiniere die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und stelle die Kommunikation untereinander her."

Angesichts des zu Beginn noch ruhigen Mai-Montags, gegen kurz vor 12 Uhr, hatten sich gestern gerade mal rund 20 Feiernde auf der großen Wiese am Brückweiher eingefunden, erinnerte sich Schmid an früher, "da hatten wir zu Hoch-Zeiten richtig viele Patienten, da gab es selten so ruhige Minuten. Aber mittlerweile wird es weniger". Trotzdem bringe jedes Jahr neue Herausforderungen mit sich, unabhängig von der Zahl der Feiernden. Dass er selbst seit mehr als 15 Jahren nicht mehr privat am 1. Mai habe feiern können, das störe ihn nicht. "Man muss mich nicht zu einem solchen Einsatz zwingen, ich bin mit Leidenschaft und vollem Eifer mit dabei." Der war bei allen Beteiligten auch gestern wieder von Nöten, gleichwohl sich der 1. Mai 2017 rein zahlenmäßig in einer dünneres Gewand kleidete. Viel Regen, ein grauer Himmel und lausige Temperaturen sorgten dafür, dass viele Spaßfeierer dem Weiher fernblieben und andere am späten Vormittag schnell wieder weiterzogen, als sie sahen, wie wenig zu diesem Zeitpunkt los war. Wer blieb, der wollte wirklich "richtig" feiern - und damit blieben dann die leider fast schon "üblichen" Vorfälle wie Körperverletzung und Alkoholmissbrauch auch in diesem Jahr nicht aus.

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