Musizieren mit hohem Anspruch

Homburg. Stehend applaudierte das Publikum der Stadtkapelle Homburg nach dem Frühlingskonzert am Samstagabend. Mit seinem neuen Dirigenten Philipp Peter Schug hatte sich das Orchester in blendender Verfassung im Sitzungssaal des Rathauses vorgestellt und für weitere gute Konzerte empfohlen. Das Ergebnis über drei Monate langer intensiver Probenarbeit konnte sich wirklich hören lassen

Homburg. Stehend applaudierte das Publikum der Stadtkapelle Homburg nach dem Frühlingskonzert am Samstagabend. Mit seinem neuen Dirigenten Philipp Peter Schug hatte sich das Orchester in blendender Verfassung im Sitzungssaal des Rathauses vorgestellt und für weitere gute Konzerte empfohlen. Das Ergebnis über drei Monate langer intensiver Probenarbeit konnte sich wirklich hören lassen. "Nicht nur die für solch ein Orchester typischen Märsche werden sehr gut gespielt. Vor allem die neueren, für Orchester arrangierten Stücke klingen brillant", sagte Manfred Sallborn.Schon nach dem Festmarsch zur Eröffnung, dem "Lullaby for a distant star" und dem Konzertmarsch "Die Sonne geht auf" zeigte sich das hohe Niveau, auf dem die Stadtkapelle mit Philipp Schug spielt. Dynamik und Harmonie passten perfekt, und auch die Leute im Saal, die selbst Musik machen, folgten den Stücken mit anerkennender Mimik.

Märsche bildeten Auftakt

Auch der Festmarsch zum Auftakt des Frühlingskonzertes war eine ziemlich neue Komposition. Sie entstand 2005, geschrieben von Thomas R. Becker zum 50-Jährigen des Verbandes Saarländischer Musikvereine. "Mars" von Gustav Holst klang manchmal recht metallisch, war das Stück doch in der Zeit des ersten Weltkriegs entstanden. Ganz anders klang Michael Sweeneys "Hope", ein eher getragenes Stück, das der Komponist einem todkranken Mädchen gewidmet hatte. Richtig flott wurde es dann mit dem weithin bekannten "Fliegermarsch". Die Stadtkapelle spielte Dostals munteren Marsch herzhaft und mitreißend.

Nach der Pause führte die Reise ins Reich der Filmmusiken. Die waren durchweg schwierig zu spielen, galt es doch die Originale im Wesen zu wahren, die oft ziemlich bombastisch arrangiert und interpretiert waren. Dass dies gelingen würde, zeigte schon die Titelmelodie des "A-Team", wo sich sofort der Wiedererkennungs-Effekt einstellte. Sehr gut gelang das auch mit den Melodien aus "The Bodyguard", die mit Instrumentalsoli zusätzlich glänzten. Elton Johns "Can you feel the love tonight" weckte Erinnerungen an den "König der Löwen" und war sehr eingängig. Dann der Wechsel ins All mit Stücken aus "Star Trek", angeführt von der unverwechselbaren Titelmelodie. Die späten 60er wurden mit Melodien aus dem Musical "Hair" wieder lebendig. Neben dem Titel seien hier beispielhaft "Good morning starshine", "Aquarius" oder "Let the sunshine in" genannt.

Eine Auswahl von Hits des unverwechselbaren Michael Jackson schloss das Konzert ab. Mit dem "Gruß an Kiel" hatte die Stadtkapelle aber noch eine Zugabe parat, dazu noch zwei aus dem gerade gespielten Programm.

Auffallend gut war auch die Präsentation des Konzerts. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Ulrike Stutz hatte Professor Peter Pospiech die Moderation übernommen. Mit Blick auf einige leere Sitzreihen zog er eine ebenso originelle wie treffende Schlussfolgerung: "Hier sitzen viele Musikfreunde, die keine Lust haben, vor dem Fernseher zu sitzen und Fußball zu schauen."

Zeitgleich mit dem Konzert wurde nämlich das DFB-Pokalfinale live übertagen. In den Pausen zwischen den Musikstücken hielt der Beigeordnete Rüdiger Schneidewind die Leute über den Spielstand auf dem Laufenden, was vom Moderator augenzwinkernd kommentiert wurde.

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