Musik lässt den Puls der Erbacher Kirmes höher schlagen

Erbach · Auch wenn es keine Betreiber von Fahrgeschäften mehr nach Erbach zieht, die Kirmes im Ort lebt. Die Musikgruppen hauchen ihr Leben ein wie am Freitag zum Auftakt die Wash-Board-Jazz-Band, die stilecht feinsten Jazz servierte.

 Beim Obst- und Gartenbauverein Erbach sorgte die Wash-Board-Jazz-Band am Freitagabend traditionell für den musikalischen Auftakt der Erbacher Kerb. Foto: Bernhard Reichhart

Beim Obst- und Gartenbauverein Erbach sorgte die Wash-Board-Jazz-Band am Freitagabend traditionell für den musikalischen Auftakt der Erbacher Kerb. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Die Zeit der Fahrgeschäfte und Schausteller im Homburger Stadtteil Erbach ist seit Jahren vorbei (wir berichteten). Erich Schindler, Ortsvertrauensmann von Erbach-Nord und Reiskirchen: "Es wurde alles versucht, um die Erbacher Kirmes mit einem Kirmesplatz aufrecht zu erhalten. Aber es nutzte nichts. Der Besuch war so schwach, dass es sich für die Betreiber nicht mehr lohnte." Einst gab es die Kirmes auf dem Eduard-Vollmar-Platz. Dann zog man auf ein Gelände vor dem ,,Haus der Begegnung" um. Doch die Resonanz wurde nicht besser. Schindler: ,,Hauptproblem war, dass beide Plätze von außen von der Durchgangsstraße nicht zu sehen waren. Die Kirmes lebt vom Durchgangsverkehr. Viele Besucher, die die Kirmes beim Vorbeifahren sehen, machen Halt und Verweilen dann auf dem Kirmesplatz."

Letztlich steht zwar auf dem Veranstaltungskalender der Stadt Homburg "Erbacher Kirmes 2015", doch der Besuch und die Aktivitäten sind auf drei Orte beschränkt. So fanden die traditionellen "Leberknödelessen" beim Obst- und Gartenbauverein Erbach , im Sportheim der SG Erbach und im Thomas-Morus-Haus mit vorherigem Gottesdienst in der Kirche St. Andreas unter Pfarrer Primin Weber statt.

Doch die Kirmes lebt dennoch weiter. Den Kerwe-Auftakt gab es vergangenen Freitag sowohl beim OGV als auch an der Eichheck bei der SGE. Bei angenehmen äußeren Bedingungen heizte die Wash-Board-Jazz-Band beim OGV den Besuchern mit ihrem musikalischen Programm aus Ragtime der vorletzten Jahrhundertwende, Jazz im Charleston- und Chicago-Stil, New-Orleans-Jazz bis hin zum Swing der 30er Jahre ein. "Schon eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung waren die besten Plätze unter dem Zeltdach belegt", freute sich OGV-Vorsitzender Edgar Emser. Die vor Jahren getroffene Entscheidung, die Erbacher Kerb mit Musik zu eröffnen, habe sich angesichts als "absolut richtig" erwiesen, so Emser, mit Blick auf die voll besetzten Bänke und die tolle Stimmung. "Die Band ist eine tolle Bereicherung und zieht jedes Jahr viele Besucher an".

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