Musik aus verschwenderischer Zeit

Limbach. Sie stammt in ihrer jetzigen Gestalt aus der Hochzeit des Barock, wie der Schlussstein über der Toreinfahrt mit der eingravierten Jahreszahl 1765 verrät. Und in ihrem Innern unterhielt kein Geringerer als der Zweibrücker Herzog Karl II. August sogar ein luxuriöses Appartement, von dem aus er seiner Jagdleidenschaft in der Umgebung frönen konnte

 Saitenweise Mozart: Das Zupforchester '78 St. Ingbert lässt mit seinem Konzert in der Limbacher Mühle barocke Zeiten wieder aufleben. Foto: ver

Saitenweise Mozart: Das Zupforchester '78 St. Ingbert lässt mit seinem Konzert in der Limbacher Mühle barocke Zeiten wieder aufleben. Foto: ver

Limbach. Sie stammt in ihrer jetzigen Gestalt aus der Hochzeit des Barock, wie der Schlussstein über der Toreinfahrt mit der eingravierten Jahreszahl 1765 verrät. Und in ihrem Innern unterhielt kein Geringerer als der Zweibrücker Herzog Karl II. August sogar ein luxuriöses Appartement, von dem aus er seiner Jagdleidenschaft in der Umgebung frönen konnte. Nun halten derlei untergegangene Zeiten der verschwenderischen Pracht wieder Einzug in die Limbacher Mühle, zumindest kurzzeitig, in musikalischer Gestalt und für einen Sonntag. "Saitenweise Mozart" lautet der Titel der kleinen Abendmusik, zu welcher der Förderverein des historischen Bauwerks an der Blies am Sonntag, 12. August, einlädt. Auf dem zum Konzertraum umfunktionierten Schrotboden im Mühlentrakt gastiert dann das Zupforchester '78 St. Ingbert.Im Repertoire hat das zwölfköpfige Ensemble aus der Kirkeler Nachbarstadt Menuette, Kontratänze, Redouten, Quadrillen und Ländlerische Reigen, wie sie zu Mozarts Zeiten - er lebte von 1756 bis 1791 - nicht nur bei Hofe in Mode waren, sondern auch bei Tanzveranstaltungen des gehobenen Bürgertums gespielt wurden. Die leicht beschwingte Melodien jener Epoche, der durch die Französische Revolution aber bald rigoros der Garaus gemacht werden sollte, wird in der Limbacher Mühle ergänzt durch kurzweilige Rezitationen von Günter Weiland. Er wird den Besuchern die Ära der prächtigen Hofbälle mit ihren adretten Menuett-Tänzern und den aufgeplusterten, gepuderten und hochperückten Adelsdamen eindrücklich vor Augen führen. Das Zupforchester '78 steht unter der Leitung von Sandra Derschang. Sie hat ein abwechslungsreiches und eigens auf das Umfeld abgestimmtes Mozartprogramm zusammengestellt, das die Musiker auf ihren Saiteninstrumenten - Zither, Gitarre, Harfe - interpretieren. Die Soirée beginnt um 17 Uhr, Einlass ist ab 16 Uhr, Karten gibt es an der Tageskasse für acht Euro.

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