Mit Wohlfühlatmosphäre punkten

Homburg/St Ingbert · Von der Prävention über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zur Rehabilitation sind alle Versorgungsstufen im Gesundheitspark St. Ingbert präsent. Die Geschäftsführung ist froh, dass die Schere zwischen Kostensteigerung und Budgeterhöhung nicht mehr soweit auseinander geht.

 Die Geriatrie und das Kreiskrankenhaus liegen nah beieinander. Foto: Jung

Die Geriatrie und das Kreiskrankenhaus liegen nah beieinander. Foto: Jung

Foto: Jung

Die Geschäftsführung des Kreiskrankenhaus St. Ingbert freut sich über eine 95-prozentige Auslastung ihrer geriatrischen Rehaklinik und über eine knapp 90-prozentige Belegung des St. Ingberter Kreiskrankenhauses. Das teilten Wolfgang Steil und Thorsten Eich jetzt bei einem Gespräch mit unserer Zeitung mit.

Freude vor allem vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2012 rund 50 Prozent der deutschen Krankenhäuser aller Träger rote Zahlen geschrieben haben - unabhängig davon, ob sie sich in öffentlich-rechtlicher, gemeinnütziger oder kirchlicher Trägerschaft befinden. So meldet es die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) mit (wir berichteten).

Die Lage im Saarland unterscheidet sich dabei nicht von der im Bund. So schreibt auch das Kreiskrankenhaus St. Ingbert rote Zahlen, ist aber laut seiner Geschäftsführung auf einem guten Weg. Eich: "Die Finanzierungslücke beträgt bei allen Krankenhäusern im Saarpfalz-Kreis und im Landkreis Neunkirchen über sieben Millionen Euro." Allerdings, so betonen es Steil und Eich, steht der Saarpfalz-Kreis als Träger und somit sowohl der amtierende als auch der künftige Landrat hinter dem Kreiskrankenhaus.

"Jedes Unternehmen muss sich weiterentwicklen. In unserem Fall ist es wichtig, immer wieder gute Fachkräfte zu gewinnen", betont Steil. Zudem möchte man dem demografischen Wandel Rechnung tragen, weswegen veränderte Strukturen angedacht sind.

Klar ist aber - und das gilt auch für St. Ingbert -, dass es, was die Finanzierung angeht, auf diesem Niveau nicht weitergehen kann. "Das muss der Politik klar sein", betont Wolfgang Steil. Erfreulich sei, dass 2014 die Schere zwischen Kostensteigerung einerseits und Budgeterhöhung andererseits in St. Ingbert nicht mehr soweit auseinander gehe, wie in den Jahren zuvor. Bezüglich der Kosten müsse man sehen, dass rund 70 Prozent Personalkosten seien, die seit 2006 um 20 Prozent gestiegen sind. "Da es um die Sicherheit der Patienten geht, können wir hier nicht noch mehr sparen", betonen Steil und Eich.

Auch die Sachkosten hätten sich erheblich gesteigert, betrachte man allein die Energiekosten. "An der Stelle müssen wir immer wieder schauen, wo wir noch einsparen und optimieren können", erklärt Steil.

Punkten könne ein eher kleines Krankenhaus wie das KKH mit seinen drei Hauptfachabteilungen (Innere, Chirurgie und HNO), da sind sich Steil und Eich einig, mit einer Wohlfühlatmosphäre. Mit Stolz vermeldet Eich in diesem Zusammenhang, dass die Rehaklinik bei der "Barthel-Index-Steigerung", bei der es um den kognitiven Stand eines Patienten geht, im Bundesvergleich eine Spitzenposition einnehme. Eich: "Im Jahr 2012 belegte die Klinik nach Auswertung der Barthel-Index-Steigerung bundesweit unter zirka 80 Kliniken den ersten Platz." Heißt, dass der Patient kognitiv bei Verlassen der Klinik sehr viel fitter war als bei der Einlieferung.

Auch was das Kreiskrankenhaus angeht, sind Steil und Eich positiv gestimmt: "Es zeichnet sich für 2014 ein positiver Trend ab, welcher sich 2015 verstärken wird", sagt Eich. Ein Puzzleteil seien Investitionen in die medizinische und medizintechnische Infrastruktur. So gibt es seit vergangenem Jahr mit zwölf Betten zwei Betten mehr auf der Intensivstation als zuvor.

Alles in allem gilt es laut Steil und Eich, sich weiterzuentwickeln, zu spezialisieren - den Patienten ein ganzheitliches Versorgungsspektrum anzubieten. "Von der Prävention über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zur Rehabilitation sind alle Versorgungsstufen in unserem Gesundheitspark St. Ingbert präsent", so Eich abschließend.

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HintergrundDas Kreiskrankenhaus St. Ingbert hat mit der HNO, der Chirurgie und der Inneren drei Hauptfachabteilungen. Dazu kommt die Gynäkologie als Belegstation sowie die Intensivstation . Das Kreiskrankenhaus hat 151 Betten, die geriatrische Rehaklinik verfügt über 60 Betten. ywi

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